AL-FĀTIHA
Sure 1
DIE ERÖFFNUNG
offenbart in Mekka
Nach allgemeiner Übereinstimmung wurde diese Sure während der mekkanischen Phase der Prophetenschaft Muhammads – Friede sei mit ihm – offenbart. Einige Überlieferungen besagen, dass sie in Medina ein zweites Mal offenbart wurde. Die Mehrheit der Gelehrten ist der Auffassung, dass die Sure Al-Fātiha die erste vollständig offenbarte Sure des Korans gewesen ist. Die Basmala ist sozusagen das „Samenkorn“ der Sure Al-Fātiha, die ihrerseits das „Samenkorn“ des gesamten Korans darstellt. Mit ihren auf wunderbare Weise ebenso einfachen wie inhaltsreichen Worten erkennen wir in ihr ein vollkommenes Gleichgewicht zwischen Lobpreis und Bittgesuch, wobei sie vier der wichtigsten Themen oder Absichten der koranischen Rechtleitung darlegt: 1. die Existenz und Einheit Gottes, 2. das Prophetentum, 3. die Wiederauferstehung und das Jenseits, und 4. Gottesanbetung und Gerechtigkeit. Sie wird Al-Fātiha genannt, denn sie ist die Eröffnungssure des Korans. Daneben trägt sie noch andere Namen: „Die sieben oft wiederholten (Verse)“, was auf ihren Ruhm und ihre Einzigartigkeit zurückzuführen ist, und darauf, dass in den ersten beiden Rak‘āt (Gebetseinheiten, sing.: Rak‘a) jedes der Pflichtgebete (Salāh) rezitiert wird; oder auch: „Die Mutter des Buches“, weil sie in sich den gesamten Koran vereint; oder: „Der Schatz“, weil sie so viele kostbare Wahrheiten in sich birgt.
- IM NAMEN GOTTES, DES ERBARMERS, DES BARMHERZIGEN!
- (Aller) Lobpreis (und Dank, wer auch immer sie wem auch immer aus welchem Grunde auch immer und auf welche Weise auch immer vom Ersten Tag der Schöpfung an bis in alle Ewigkeit abstattet) sei Gott, dem Herrn der Welten.
- Dem Sich Erbarmenden, dem Barmherzigen,
- Dem Herrscher am Tage des Gerichts.
- Dir allein dienen wir, und Dich allein bitten wir um Hilfe.
- Weise uns den geraden Pfad,
- Den Pfad derer, denen Du Gnade erwiesen hast, die nicht (Deinem) Zorn verfallen sind (nämlich Deiner Strafe und Verdammung), noch derjenigen, die irregehen.