AL-AHZĀB
Sure 33
DIE VERBÜNDETEN
offenbart in Medina
Diese Sure, die aus 73 Versen besteht, wurde im 5. Jahr nach der Hidschra in Medina offenbart und bezieht ihren Namen aus Vers 20. Dort werden die feindlichen Streitkräfte – al-ahzāb (die Verbündeten) – erwähnt, die sich zur Belagerung Medinas zusammengeschlossen hatten.
Im Mittelpunkt der Sure stehen die Grabenschlacht, die aus dieser Belagerung resultierte, und der Feldzug gegen die Banu Qurayza im Anschluss an die Schlacht. Außerdem werden in dieser Sure Gesetze zum Themenkomplex Heirat und Scheidung eingeführt sowie neue Verfügungen zum Erbrecht, zum islamischen Familienleben und zum Verhältnis des Propheten und seiner Frauen zur islamischen Gemeinschaft. Ferner wird eine Form der Adoption abgeschafft, die in der vorislamischen Zeit gang und gäbe war.
IM NAMEN GOTTES, DES ERBARMERS, DES BARMHERZIGEN!
1. (O du edler) Prophet! Halte deine Pflicht gegen Gott in tiefster Ehrfurcht vor Ihm und in Frömmigkeit ein, und schenke den (Angeboten der) Ungläubigen und Heuchler keine Beachtung. Wahrlich, Gott ist wissend, weise.
2. Befolge das, was dir von deinem Herrn offenbart wird. Wahrlich, Gott ist wohl vertraut mit dem, was ihr tut.
3. Und setze dein Vertrauen in Gott. Gott genügt als derjenige, dem vertraut wird (und auf den alle Angelegenheiten zurückgeführt werden).
4. Gott hat für keinen Menschen zwei Herzen in seinem Körper gemacht (eines, das sich dem Glauben und Seiner Anbetung widmet, und ein zweites für den Glauben an andere Wesenheiten und deren Anbetung). Noch hat Er eure Frauen, von denen ihr erklärt, dass sie euch verwehrt sind, indem ihr sie als Rücken eurer Mütter bezeichnet (was bedeutet, dass ihr euch von ihnen scheidet), zu euren (tatsächlichen) Müttern gemacht. Und Er hat auch nicht eure angenommenen Söhne zu euren (tatsächlichen) Söhnen gemacht. Das sind nur Worte, die ihr im Munde führt. Doch Gott spricht die Wahrheit und leitet euch auf den rechten Weg.
5. Sprecht sie (die Kinder, die ihr angenommen habt) mit dem Namen ihrer (leiblichen) Väter an; dies zu tun ist gerechter vor Gottes Angesicht. Wenn ihr nicht wisst, wer ihre Väter sind, dann (sind sie) eure Brüder im Glauben und eure Schutzbefohlenen (deshalb achtet die Pflichten der Brüderlichkeit zwischen euch und ihnen). Es soll euch jedoch kein Vorwurf gemacht werden wegen der unbeabsichtigten Fehler, die ihr begeht (wenn ihr ihnen Namen gebt), sondern was eure Herzen sich in voller Absicht ausdenken (ist von großer Bedeutung). Gott ist vergebend, barmherzig.
6. Der Prophet hat ein größeres Anrecht auf die Gläubigen, als sie es auf sich selbst haben, und (nachdem er wie ein Vater zu ihnen ist) sind seine Frauen (wie) ihre Mütter. Diejenigen, die Blutsverwandte sind, haben ein größeres Anrecht (auf das Erbe und auf Almosen) gegeneinander nach dem Buch Gottes als andere Gläubige und die Auswanderer – außer dass ihr euch (nichtsdestotrotz) gegen eure Freunde entgegenkommend zu zeigen habt (und ihnen etwas von eurem Besitz vererbt). Das ist es, was in dem Buch (über Gottes Ratschluss) geschrieben steht.
7. Und (gedenkt) als Wir von den Propheten ihr Gelübde entgegennahmen, geradeso wie von dir (o Muhammad) und von Noah, Abraham, Moses und Jesus, dem Sohn der Maria. Wir nahmen ein feierliches Gelübde von ihnen entgegen,
8. Damit Er die Wahrhaften über ihre Wahrhaftigkeit befrage (und über all das, was ihnen anvertraut wurde); und den Ungläubigen hat Er eine schmerzliche Strafe bereitet.
9. O ihr, die ihr glaubt! Gedenkt Gottes Wohltaten gegen euch, als Scharen (von euren Feinden) auf euch eindrangen und Wir gegen sie einen (kalten) starken Wind und (himmlische) Heerscharen entsandten, die ihr nicht sehen konntet. Und Gott sah alles, was ihr tatet.
10. (Gedenkt) als sie von oben (aus dem Osten) über euch herfielen und von unter euch (aus dem Westen) und als eure Augen jeglichen Glanz verloren und (eure) Herzen euch bis zu den Kehlen hochzusteigen (schienen); und ihr (jene unter euch, die nur einen schwachen Glauben hatten) hegtet unsinnige Gedanken über Gott.
11. Dadurch (inmitten dieser Umstände) wurden die Gläubigen auf die Probe gestellt und gerieten durch eine gewaltige Erschütterung ins Wanken.
12. Und (gedenkt) als die Heuchler und diejenigen, in deren Herzen eine Krankheit war, (genau zu diesem Zeitpunkt) sagten: „Gott und Sein Gesandter haben uns nichts als Trug versprochen.“
13. Und als eine Gruppe unter ihnen sagte: „O ihr Bewohner von Yathrib! Ihr könnt dem Feind (hier) nicht standhalten, darum geht zurück (in eure Häuser)!“ Und ein Teil von ihnen bat den Propheten um Erlaubnis, sich zurückzuziehen, indem sie sagten: „Wahrlich, unsere Häuser sind schutzlos (einem Angriff) ausgesetzt“, obwohl sie (in Wirklichkeit) überhaupt nicht schutzlos waren. Sie hatten nichts anderes im Sinn, als zu fliehen.
14. Wären sie (oder ihre Häuser) von allen Seiten (der Stadt) einem Angriff ausgesetzt gewesen und sie wären dazu aufgefordert worden, Verrat (an ihrem Glauben) zu üben, dann hätten sie es gewiss ohne lange zu zögern getan.
15. Doch sie hatten (indem sie Gottes Gesandtem die Treue geschworen hatten) bereits einen Vertrag mit Gott geschlossen, dass sie niemals (im Angesicht des Feindes) die Rücken kehren würden. Für Verträge mit Gott ist gewiss Rechenschaft abzulegen.
16. Sprich: „Die Flucht wird euch gar nichts nützen, wenn ihr vor dem Tod flieht oder davor, (in der Schlacht) getötet zu werden. Wie immer es euch ergehen mag, es ist euch nicht erlaubt, euch des Lebens länger als eine Weile zu erfreuen (nur bis zu eurer festgesetzten Frist).“
17. Sprich: „Wen gibt es, der Gott davon abhalten könnte, wenn Er euch Schlimmes oder Barmherzigkeit zuteil werden lassen möchte?“ Sie werden anstelle von Gott weder Beschützer noch Helfer für sich finden.
18. Gott kennt gewiss diejenigen, die dazu neigen, (andere vom Kämpfen) abzubringen, geradeso wie jene, die (Heuchler sind und) zu ihren Brüdern sagen: „(Hört damit auf, euer Leben aufs Spiel zu setzen, sondern) schließt euch uns an“, und sie beteiligten sich nur ganz kurz am Kampf (während der Schlacht),
19. Weil sie sehr geizig sind (wenn es darum geht, sich euch anzuschließen, und weil sie euch nur ungern um der Sache Gottes willen helfen). Deshalb bemerkst du (o Gesandter) (wenn sie sich in der Schlacht einer Gefahr ausgesetzt sehen), wie die Angst sie überwältigt und sie sich (hilfesuchend) nach dir umschauen, wobei sie (vor Schreck) mit den Augen rollen, wie jemand die Augen verdreht, wenn er an der Schwelle des Todes ohnmächtig wird. Doch wenn (die Schlacht erst einmal vorüber ist und) die Angst abebbt, dann fallen sie über dich her mit scharfen Zungen, voll Gier nach (einem Anteil an) dem Guten daran (den Errungenschaften des Sieges). Solche Menschen sind nie (wirklich) gläubig gewesen, darum hat Gott ihre Taten nutzlos gemacht. Dies ist nur allzu leicht für Gott.
20. (Sie sind so sehr von Angst erfüllt) dass sie meinen, die Verbündeten hätten sich nicht (wirklich) zurückgezogen. Sollten die Verbündeten noch einmal kommen, dann würden sie es vorziehen, unter den Beduinen der Wüste zu sein und (lediglich aus der Ferne) Erkundigungen über dich einzuholen (statt in Medina zu bleiben und sich an der Schlacht zu beteiligen). Selbst wenn sie unter euch weilten, würden sie nur ganz kurz kämpfen.
21. Ihr habt fürwahr im Gesandten Gottes ein ausgezeichnetes Vorbild, dem ihr folgen könnt, für jeden, der auf Gott hofft und auf den Jüngsten Tag und sich an Gott erinnert und Seiner häufig gedenkt.
22. Als die (echten) Gläubigen die Verbündeten vor sich sahen, sagten sie: „Das ist, was Gott und Sein Gesandter uns versprochen haben, und Gott ist mit der Wahrheit gekommen, geradeso wie Sein Gesandter.“ Und es hat sie nur noch in ihrem Glauben und ihrer Hingabe bestärkt.
23. Unter den Gläubigen gibt es Männer (von höchstem Wagemut), die sich getreulich an ihren Vertrag mit Gott gehalten haben: Unter ihnen sind jene, die ihr Gelübde erfüllt haben (indem sie bis zu ihrem Tod standhaft geblieben sind), und jene, die noch auf dessen Einlösung warten. Sie haben sich nicht im Geringsten geändert.
24. Folglich wird Gott die Wahrhaften dafür belohnen, dass sie sich getreulich an ihren Vertrag gehalten haben, und die Heuchler bestrafen, wenn Er will, oder sich nachsichtig ihnen zuwenden, indem Er ihre Reue annimmt (sofern sie bereuen). Wahrlich, Gott ist vergebend, barmherzig.
25. Gott hat diejenigen, die ungläubig blieben in ihrer Wut, abgewehrt, ohne dass sie irgendeinen Vorteil erlangten. Gott genügt den Gläubigen im Kampf. Wahrlich, Gott ist stark, ruhmreich von unwiderstehlicher Macht.
26. Und Er brachte diejenigen von den Besitzern des Buches herab von ihren Festungen, die sie (die Verbündeten bei ihrem Angriff auf Medina) unterstützt hatten, und warf Schrecken in ihre Herzen: Einige von ihnen habt ihr getötet, und andere nahmt ihr als Kriegsgefangene.
27. Und Er machte euch zu Erben ihrer Felder, ihrer Wohnstätten und ihres Eigentums sowie eines Landes (Khaybar), in das ihr nie einen Fuß gesetzt hattet. Gott hat wahrlich vollkommene Macht über alle Dinge.
28. O (du edler) Prophet! Sage zu deinen Frauen: „Wenn ihr euch das gegenwärtige, irdische Leben und seine Annehmlichkeiten wünscht, dann kommt, und ich werde die erforderliche Vorsorge für euch treffen (als Ausgleich für die Scheidung) und euch entlassen und im Guten gehen lassen.
29. Wenn ihr euch jedoch für Gott und Seinen Gesandten entscheidet und für die Heimstatt des Jenseits, dann hat Gott ganz gewiss einen unermesslichen Lohn für diejenigen unter euch bereitet, die Gutes tun und sich bewusst sind, dass Gott sie sieht.“
30. O ihr Frauen des Propheten! Wenn eine von euch eine eindeutig schändliche Tat begehen würde, dann würde ihr die Strafe verdoppelt. Das ist leicht für Gott.
31. Doch wenn eine von euch Gott und Seinem Gesandten demütig gehorcht und gut, rechtschaffen handelt, werden Wir ihr einen doppelten Lohn geben; und Wir haben für sie eine ehrenvolle, großzügige Versorgung (im Paradies) bereitet.
32. O ihr Frauen des Propheten! Ihr seid nicht wie die anderen Frauen, vorausgesetzt ihr hütet euch vor Ungehorsam gegen Gott in Ehrfurcht vor Ihm und in Frömmigkeit (und verhaltet euch deshalb entsprechend, indem ihr euch eurer besonderen Stellung bewusst seid). Darum seid (mehr noch als andere gläubige Frauen) darauf bedacht, nicht zu entgegenkommend in eurer Rede zu sein (wenn ihr zu Männern sprecht), damit nicht der, in dessen Herz eine Krankheit ist, sich zu sehnsüchtigen Vorstellungen hinreißen lässt, und sprecht in geziemender Weise.
33. Und (zieht es vor) in euren Häusern zu bleiben (sofern ihr nicht zum Ausgehen genötigt seid. Wenn ihr ausgeht, weil ihr dazu genötigt seid), dann geht nicht hinaus, indem ihr eure Schönheit zur Schau stellt wie (es die Frauen zu tun pflegten) in den früheren Zeiten der Unwissenheit. Und verrichtet das Gebet entsprechend seinen Vorschriften, und zahlt die vorgeschriebene reinigende Abgabe, und gehorcht Gott und Seinem Gesandten (in allem, was sie euch gebieten). Gott will nur alles Abscheuliche von euch fernhalten, o ihr Angehörigen des Haushalts, und euch auf lautere Weise zu den Reinsten machen.
34. Behaltet im Gedächtnis und lernt aus dem, was euch in euren Häusern von Gottes Offenbarung und von der Weisheit vorgetragen wird (worin insbesondere die Sunna Seines Gesandten mit eingeschlossen ist). Wahrlich, Gott ist der Gütige, Scharfsinnige (der bis in das Innerste der menschlichen Herzen und Köpfe eindringt), der Kundige.
35. Wahrlich, alle Männer und Frauen, die sich Gott ergeben (deren Ergebung durch ihr Worte und Taten bestätigt wird), und alle wahrhaft gläubigen Männer und alle wahrhaft gläubigen Frauen, und alle hingebungsvoll gehorsamen Männer und alle hingebungsvoll gehorsamen Frauen, und alle Männer und Frauen, die aufrichtig und wahrheitsliebend sind in ihrer Rede (und sich getreulich an ihre Worte halten, indem sie entsprechend handeln), und alle Männer und Frauen, die standhaft sind (indem sie Gott selbst während sämtlicher Notzeiten Gehorsam entgegenbringen), und alle Männer und Frauen die (sowohl im Geist als auch im Herzen vor Gott) demütig sind, und alle Männer und Frauen, die etwas hingeben als Almosen (und für Gottes Sache), und alle Männer und Frauen, die fasten (weil dies ein zur Pflicht gemachter oder ein empfohlener Akt der Hingabe ist), und alle Männer und Frauen, die ihre Keuschheit wahren (und es vermeiden, sich unschicklich zu entblößen), und alle Männer und Frauen, die Gottes oft gedenken und Ihn häufig erwähnen – für sie (alle) hat Gott Vergebung bereitet (die ihnen ungeahnten Segen bringt) und einen unermesslichen Lohn.
36. Wenn Gott und Sein Gesandter in einer Angelegenheit eine Entscheidung getroffen haben, steht es einem gläubigen Mann und einer gläubigen Frau nicht zu, dass sie sich dann freie Wahl herausnehmen, soweit es sie selber betrifft. Wer immer gegen Gott und Seinen Gesandten ungehorsam ist, der ist offensichtlich irregegangen.
37. (Gedenke) als du (o Gesandter) zu dem sagtest, dem Gott die Gnade (der Rechtleitung zum Islam und der engen Zugehörigkeit zum Propheten) zuteil werden ließ und dem auch du (durch freundliche Behandlung, Berücksichtigung seiner Belange und Freilassung) Gutes getan hast: „Behalte deine Ehefrau, und beweise Deine Gottesfurcht (indem du sie angemessen behandelst).“ Du verbargst in deiner Seele, was Gott (bereits entschieden hatte und) ganz gewiss ans Licht bringen würde: Du hast Angst vor den Menschen verspürt (dass sie sich womöglich auf eine Weise verhalten könnten, die schädlich sein würde für ihren Glauben), während Gott doch mehr Anrecht darauf hat, dass du Angst vor Ihm verspürst (solltest du in der Umsetzung Seiner Gebote einen Irrtum begehen). Darum haben Wir sie, als Zayd zum Ende seiner Verbindung mit ihr gelangt war (und sie ihre Wartezeit nach der Scheidung vollendet hatte), mit dir durch Heirat verbunden, damit es keinen Vorwurf (oder rechtlichen Einspruch) für die Gläubigen geben sollte, was (ihre Heirat mit den) Ehefrauen jener angeht, die sie ihre Söhne genannt haben (obwohl sie in Wirklichkeit gar nicht ihre Söhne waren), sofern die Letzteren an das Ende ihrer Verbindung mit ihnen gelangt waren. Und Gottes Entscheidung muss vollzogen werden.
38. Es gibt keine Schwierigkeit für den Propheten in dem, was Gott für ihn beschlossen und ihm erlaubt hat. Dies war Gottes Brauch mit denjenigen (Propheten), die bereits dahingegangen sind. Das Gebot Gottes ist ein Beschluss, der (auf angemessene Weise für jedes Ding, jedes Ereignis und jeden Einzelnen) festgelegt worden ist.
39. (Die Propheten sind jene) die Gottes Botschaften überbringen und große Ehrfurcht vor Ihm empfinden; und sie fürchten niemanden außer Gott. Gott genügt, um Rechenschaft einzufordern und die Abrechnung (für Seine Diener) vorzunehmen.
40. (O ihr Gläubigen! Wisset dass) Muhammad nicht der Vater irgendeines eurer Männer ist; er ist vielmehr der Gesandte Gottes und das Siegel der Propheten. Gott weiß sehr wohl um alle Dinge.
41. O ihr, die ihr glaubt! Gedenkt Gottes oft, und erwähnt Ihn häufig;
42. Und lobpreist Ihn (denn Er ist geradeso über jeglichen Mangel erhaben wie darüber, Teilhaber zu haben) am Morgen und am Abend (am Tag und in der Nacht).
43. Er ist es, der euch (dafür, dass Ihr Seiner gedenkt) Seinen ganz besonderen Segen zuteil werden lässt, mit Seinen Engeln (die für euch beten und um Vergebung für euch bitten), damit Er euch aus (allen Formen der intellektuellen spirituellen, sozialen, wirtschaftlichen und politischen) Finsternis herausführe zum Licht (und euch dort festen Halt gebe). Er ist ja voll der Barmherzigkeit gegen die Gläubigen.
44. An dem Tag, an dem sie mit Ihm zusammentreffen, wird ihre Begrüßung (durch die, die sie willkommen heißen, lauten) „Friede“ (das Versprechen der ewig währenden Sicherheit vor Strafe). Und Er hat für sie einen ehrenvollen, großzügigen Lohn bereitet.
45. (O du edler) Prophet! Wir haben dich gewiss (mit der Aufgabe der Prophetenschaft) als Zeugen (für die Wahrheit durch dein Leben und durch deine Zeugenschaft am Tag des Jüngsten Gerichts für deine Gemeinschaft, was deren Taten anbelangt) geschickt und als Verkünder der frohen Botschaft (von Wohlergehen als Lohn für Glaube und Rechtschaffenheit) und als Warner (vor den Folgen des Irreführens);
46. Und als jemanden, der (alle Menschen und die Dschinn) zu Gott aufruft mit Seiner Ermächtigung, und als scheinende Lampe (die die Köpfe und die Herzen erleuchtet und denen den Weg weist, die diesem Licht folgen).
47. Und (so) verkünde den Gläubigen die frohe Botschaft, dass Ihnen fürwahr große Gnade von Gott zuteil werden soll (zugleich mit dem, was sie sich durch ihren Glauben und ihre guten Taten verdient haben mögen).
48. Und beachte nicht (die Angebote) der Ungläubigen und der Heuchler, und kümmere dich nicht um das Ungemach, das sie dir bereiten, und setze dein Vertrauen in Gott. Gott genügt als der, auf den man sich verlassen kann und zu dem alle Angelegenheit zurückgebracht werden sollten.
49. O ihr, die ihr glaubt! Wenn ihr einen Ehebund geschlossen habt mit irgendeiner der gläubigen Frauen (einschließlich derer, die zu den Besitzern des Buches gehören) und ihr euch dann von ihnen scheidet, bevor ihr sie berührt habt, dann habt ihr keinen Grund dafür, von ihnen zu fordern, dass sie euretwegen eine Wartezeit einhalten. Doch trefft Vorsorge für sie und entlasst sie dann auf angemessene Weise.
50. O (du edler) Prophet! Wir haben dir deine Frauen (zur Ehe) erlaubt, denen du bereits ihre (Morgengabe) gegeben hast, geradeso wie diejenigen, die deine rechte Hand besitzt unter den Kriegsgefangenen, die Gott dir gewährt hat, und die Töchter deiner Onkel und Tanten väterlicherseits und die Töchter deiner Onkel und Tanten mütterlicherseits, die um der Sache Gottes willen (nach Medina) ausgewandert sind, so wie du es getan hast; und die gläubige Frau, die sich dem Propheten anbietet (aus freien Stücken, ohne irgendeine Morgengabe zu verlangen), wenn der Prophet sie zu heiraten wünscht – eine Regelung (mit Vorrechten), die ausschließlich für dich gilt, nicht für die Gläubigen (im allgemeinen) – Wir haben (bereits beschlossen und) bekannt gemacht, was Wir ihnen vorgeschrieben haben im Hinblick auf ihre Frauen und die, die ihre rechten Hände besitzen. (Dieses außerordentliche Vorrecht ist festgesetzt) damit es nicht irgendeine Schwierigkeit für dich geben möge (bei der Erfüllung deiner Aufgabe aufgrund ehelicher Beziehungen). Gott ist vergebend, barmherzig.
51. Du kannst ablehnen, wen immer du willst von denen (die sich dir aus freien Stücken anbieten), und annehmen, wen immer du willst, geradeso wie du die Reihenfolge deiner Besuche bei irgendeiner von ihnen (deinen Frauen) so, wie du willst, verschieben kannst und zu dir nehmen kannst, wen immer du willst. Es soll dir kein Vorwurf daraus gemacht werden, wenn du einer von denen den Vorzug gibst, die du zuvor vertröstet hast. Das wird eher dazu dienen, dass sie zufrieden und nicht traurig sind darüber (wenn sie vertröstet werden) und dass sie alle damit zufrieden sind, wie du sie behandelst. Gott weiß (o ihr Menschen), was auch immer in euren Herzen ist. Gott ist fürwahr wissend, nachsichtig.
52. Andere Frauen (als die soeben erwähnten, und jene, die bereits mit dir verheiratet sind) sind dir nicht erlaubt, dass du sie zu dir nimmst, geradeso wie es (nachdem sich herausgestellt hat, dass sie – deine Ehefrauen – Gott und Seinen Gesandten den Annehmlichkeiten dieser Welt vorgezogen haben) dir nicht erlaubt ist, sie gegen andere Ehefrauen auszutauschen, selbst wenn ihre Schönheit dir noch so sehr gefallen mag, außer jenen, die deine rechte Hand besitzt. Und Gott beobachtet stets alle Dinge wachsam.
53. O ihr, die ihr glaubt! Betretet nicht die Räume des Propheten (in seinem Haus), es sei denn, es ist euch erlaubt worden, (und wenn ihr) zu einer Mahlzeit (eingeladen werdet), dann erscheint nicht, ehe die rechte Zeit gekommen ist (zu der euch die Mahlzeit vorgesetzt wird). Betretet vielmehr seine Privatgemächer, wenn ihr eingeladen werdet, zur rechten Zeit; und wenn ihr eure Mahlzeit eingenommen habt, dann zieht euch zurück. Haltet euch nicht mit geselliger Unterhaltung auf. Das bringt den Propheten in Verlegenheit, und er scheut sich (euch zum Gehen aufzufordern). Doch Gott scheut Sich nicht, (euch) die Wahrheit (zu lehren). Wenn ihr etwas von ihnen (Seinen Ehefrauen) erbittet, dann bittet sie hinter einem Vorhang. Dies zu tun ist reiner für eure Herzen und für ihre Herzen. Es steht euch nicht zu, dem Propheten Unannehmlichkeiten zu bereiten, geradeso wie es euch nicht erlaubt ist, jemals eine seiner Witwen nach ihm zu heiraten. Dies (die Witwen zu heiraten) wäre eine Ungeheuerlichkeit vor Gottes Angesicht.
54. Ob ihr etwas kundtut oder geheim haltet, (wisset) dass Gott fürwahr volles Wissen hat um alle Dinge.
55. Es ist kein Vergehen für sie (die Frauen des Propheten, wenn sie ohne Vorhang sprechen) mit ihren Vätern (einschließlich der Großväter und Onkel sowohl väterlicherseits als auch mütterlicherseits) oder ihren Söhnen (einschließlich der Enkel) oder ihren Brüdern oder den Söhnen ihrer Brüder oder den Söhnen ihrer Schwestern oder den muslimischen Frauen oder Frauen, die Wohlverhalten an den Tag legen und mit denen sie zusammenkommen, oder den (Sklavenmädchen), die ihre rechten Hände besitzen. Hütet euch (o ihr Frauen des Propheten) vor Ungehorsam gegen Gott in Ehrfurcht vor Ihm und in Frömmigkeit (indem ihr euch sowohl an dieses Gebot als auch an alle anderen Gebote haltet). Gott ist fürwahr Zeuge über alle Dinge.
56. Wahrlich, Gott und Seine Engel segnen den Propheten (Er behandelt ihn stets mit besonderer Barmherzigkeit, während die Engel zu Gott beten, damit dem Propheten der höchste Rang der Lobpreisung mit Ihm zuteil werde und seine Religion den entscheidenden Sieg erlange). O ihr, die ihr glaubt, ruft Gott um Segen für ihn an, und betet zu Gott, dass Er ihm Seinen Frieden zuteil werden lasse, indem ihr ihn mit den schönsten Grußworten begrüßt. (Liebt ihn und folgt ihm in größter Aufrichtigkeit und Treue, und widmet euch seinem Weg in vollkommener Ergebenheit.)
57. Diejenigen, die Gott und Seinen Gesandten (durch Missachtung gegen Ihn in Worten und Taten und gegen Seinen Gesandten und die islamischen Werte) kränken, Gott verflucht sie ganz gewiss (indem Er sie aus Seiner Barmherzigkeit ausschließt) in dieser Welt und im Jenseits, und Er hat für sie eine schändliche, erniedrigende Strafe bereitet.
58. Und diejenigen, die gläubige Männer und gläubige Frauen kränken, ohne dass diese es verdienen, weil sie Unrecht getan haben, die haben fürwahr Schmähung und offenkundige Sünde auf sich geladen.
59. O (du edler) Prophet! Sage deinen Frauen und deinen Töchtern und den Frauen (Gattinnen und Töchtern) der Gläubigen, dass sie einen Teil ihrer Übergewänder über sich ziehen sollen (wenn sie sich außer Hauses begeben und vor Männern erscheinen, mit denen ihnen die Eheschließung nicht untersagt ist, weil keine Blutsverwandtschaft mit ihnen besteht). Dies ist besser und trägt eher dazu bei, dass sie erkannt werden (und ihnen Achtung wegen ihrer Anständigkeit und ihres schicklichen Benehmens entgegengebracht wird) und nicht belästigt werden. Gott ist fürwahr vergebend, barmherzig.
60. Wahrlich, wenn die Heuchler und diejenigen, in deren Herzen eine Krankheit ist, und jene Unruhestifter in der Stadt (die sich damit befassen, falsche Gerüchte zu streuen, um so den Frieden im Herzen der islamischen Gemeinschaft zu stören) nicht damit aufhören, dann werden Wir dich ganz gewiss veranlassen, gegen sie vorzugehen, und dann werden sie nicht dort als deine Nachbarn bleiben können, es sei denn auf kurze Zeit,
61. Sie werden auf immer aus Gottes Barmherzigkeit ausgeschlossen sein, und wo immer man sie findet, werden sie ergriffen und getötet (und) niedergemacht werden.
62. (Das war) Gottes Vorgehensweise mit denen, die vordem dahingegangen sind. Du wirst niemals irgendeine Änderung in Gottes Vorgehensweise finden.
63. Die Menschen befragen dich über die „Stunde“ (wann sie eintreffen wird). Sprich: „Das Wissen darum ruht bei Gott allein.“ Was lässt dich wissen, ob die „Stunde“ nicht vielleicht bereits nahe ist?
64. Wahrlich, Gott hat die Ungläubigen verflucht (sie auf ewig aus Seiner Barmherzigkeit ausgeschlossen), und Er hat ein loderndes Feuer für sie bereitet,
65. In dem sie auf ewig bleiben sollen. Sie werden weder einen Beschützer noch einen Helfer finden.
66. An dem Tag, an dem ihre Gesichter im Feuer hin und her gewendet werden, werden sie ausrufen: „O wehe uns! Hätten wir doch nur Gott gehorcht, und hätten wir doch nur dem Gesandten gehorcht!“
67. Und sie werden sagen: „Unser Herr, wir haben unseren Oberhäuptern und den Großen unter uns gehorcht, und sie haben uns dazu veranlasst, einem Irrweg zu folgen.
68. Unser Herr! Lass sie die doppelte Strafe erleiden, und belege sie mit einem gewaltigen Fluch (damit sie ganz und gar, vollkommen und auf immer und ewig ausgeschlossen sind aus Deiner Barmherzigkeit)!“
69. O ihr, die ihr glaubt! Seid nicht wie jene (unter den Kindern Israels), die Moses kränkten, und (wisset, dass) Gott seine Unschuld bewiesen hat im Hinblick auf das, was sie ihm zur Last legten. Und vor Gottes Angesicht war er hoch geachtet.
70. O ihr, die ihr glaubt! Handelt in Ehrfurcht vor Gott und in Frömmigkeit, ohne irgendetwas zu tun, das Seine Strafe nach sich zieht, und sprecht stets Worte, die wahr, angemessen und aufrichtig in der Sache sind,
71. Damit Er eure Taten gut und aufrichtig mache und euch eure Sünden vergebe. Wer auch immer Gott und Seinem Gesandten gehorcht, der hat wahrlich einen großen Erfolg erzielt.
72. Wir haben das Treuhandgut den Himmeln und der Erde und den Bergen angeboten, doch sie weigerten sich, es zu tragen, und schreckten davor zurück (weil sie befürchteten, die Verantwortung dafür nicht tragen zu können), der Mensch aber nahm es auf sich; er neigt wahrlich dazu, großes Unrecht zu begehen und falsch zu entscheiden und in völliger Unwissenheit zu handeln.
73. (Aufgrund der freien Wahl, die jeder Einzelne hat) wird Gott die Heuchler, Männer wie Frauen, bestrafen, sowie jene Männer und Frauen, die Gott Teilhaber zur Seite stellen; und Er wird Sich den gläubigen Männern und Frauen in Vergebung (und in Barmherzigkeit) zuwenden (aufgrund der Reue, die sie für das empfinden, was sie an Unrecht tun). Gott ist fürwahr vergebend, barmherzig.