AL-‘ANKABŪT
Sure 29
DIE SPINNE
offenbart in Mekka
Diese Sure von 69 Versen wurde in Mekka zu einer Zeit offenbart, als die Gläubigen schweren Verfolgungen ausgesetzt waren. Der Name der Sure – Al-‘Ankabūt (Die Spinne) – geht auf Vers 41 zurück, wo von der Brüchigkeit falscher Glaubensvorstellungen die Rede ist und die Gläubigen ermutigt werden, Geduld und Standhaftigkeit aufzubringen.
Die Sure, die den aufrührerischen Götzenanbetern ein übles Ende verheißt, legt außerdem unwiderlegbare Beweise für die Einheit Gottes und die Existenz des Jenseits vor.
IM NAMEN GOTTES, DES ERBARMERS, DES BARMHERZIGEN!
1. Alif. Lām. Mīm.
2. Meinen die Menschen etwa, dass sie unbehelligt (sich selbst überlassen) bleiben, wenn sie lediglich sagen: „Wir glauben“, und dass sie nicht auf die Probe gestellt werden?
3. Wir haben fürwahr die auf die Probe gestellt, die vor ihnen waren. (Das ist Unsere unabänderliche Vorgehensweise) damit Gott wahrlich diejenigen kenntlich macht, die sich als wahrhaftig erweisen (in ihrem Bekenntnis zum Glauben), und Er wird gewiss die kenntlich machen, die sich als Lügner erweisen.
4. Oder meinen die, die Unrecht tun (und die Gläubigen verfolgen), dass sie Uns aufhalten und Unserer Bestrafung entkommen können? Wie übel ist die Einschätzung, zu der sie gelangt sind!
5. Wer immer seine Hoffnung auf die Begegnung mit Gott setzt, so wird die Frist, die von Gott (für die Begegnung mit Ihm) festgesetzt wurde, bestimmt ablaufen. Er ist der Hörende, der Wissende.
6. Und wer auch immer sich mit voller Kraft einsetzt (gegen seine den niederen Trieben zugeneigte, Übles gebietende Seele und gegen Satan, um ein guter Muslim zu sein und sich als standhaft zu erweisen gegen die Verfolgungen, die er für Gottes Sache hinzunehmen hat), der setzt sich nur mit voller Kraft zum Besten seiner eigenen Seele ein. Wahrlich, Gott ist Sich Selbst genug und völlig unabhängig von allen Welten.
7. Diejenigen, die gläubig sind und (indem sie alles dafür tun, gute Muslime zu sein) gut, rechtschaffen handeln, deren Unrecht werden Wir ganz gewiss tilgen, und Wir werden sie ganz gewiss entsprechend dem Besten dessen, was sie zu tun pflegten, belohnen.
8. (Als Voraussetzung dafür, dass sie gute Muslime sind) haben Wir dem Menschen aufgetragen, freundlich und gütig gegen seine Eltern zu sein; doch wenn sie sich mit aller Kraft darum bemühen, dass du Mir irgendetwas als Teilhaber zur Seite stellst, über das du unmöglich irgendein Wissen haben kannst, dann gehorche ihnen nicht. Zu Mir ist eure Rückkehr, dann werde Ich euch zu verstehen geben, was ihr zu tun pflegtet (und euch dafür zur Rechenschaft ziehen).
9. Diejenigen, die glauben und gut, rechtschaffen handeln, werden Wir ganz gewiss in die Schar der Rechtschaffenen aufnehmen (die in das Paradies eingehen).
10. Unter den Menschen gibt es manche, die sagen: „Wir glauben an Gott,“ doch wenn (ein solcher Mensch) Verfolgungen ausgesetzt ist (wegen seines Bekenntnisses zum Glauben) an Gott, dann schreibt er die Verfolgung durch die Menschen der Bestrafung durch Gott zu (und wendet sich vom Glauben ab); kommt dann jedoch ein Sieg von deinem Herrn (zu den Gläubigen), dann werden (solche Menschen) ganz gewiss sagen: „Wir sind doch wahrlich stets mit euch gewesen.“ Oder (denken sie, dass) Gott nicht völlig dessen gewahr ist, was in den Brüsten aller Geschöpfe ist (die Er erschaffen hat)?
11. Gott wird ganz gewiss diejenigen kenntlich machen, die aufrichtig glauben, und Er wird ganz gewiss diejenigen kenntlich machen, die Heuchler sind.
12. Diejenigen, die nicht glauben, sagen zu denen, die gläubig sind: „Wenn ihr unserem Weg (der Religion und Lebensweise) folgt, werden wir eure Sünden auf uns nehmen.“ Doch können sie nichts von deren Sünden auf sich nehmen. Sie sind fürwahr Lügner.
13. Sie werden ganz gewiss ihre eigenen Bürden zu tragen haben und andere Bürden neben ihren eigenen; und ganz gewiss werden sie am Tag der Auferstehung für das zur Rechenschaft gezogen, was sie so eifrig zu ersinnen pflegten (gegen Gott und andere Glaubenswahrheiten).
14. Wahrlich, Wir haben Noah (als Gesandten) zu seinem Volk geschickt, und er verweilte unter ihnen eintausend Jahre lang weniger fünfzig Jahre; und schließlich überwältigte sie die Flut, während sie Unrecht taten (und hartnäckig daran festhielten, Gott Teilhaber zur Seite zu stellen und schwere Sünden zu begehen).
15. Doch erretteten Wir ihn und jene, die mit ihm zusammen in der Arche waren, und Wir machten dieses Ereignis zu einem beispielgebenden Zeichen (mit zahlreichen Lehren) für alle Menschen (die danach noch kommen sollten).
16. Und auch Abraham (schickten Wir als Gesandten). Er sagte zu seinem Volk (und überbrachte ihm folgende Botschaft): „Betet nur Gott allein an, und hütet euch vor Ungehorsam gegen Ihn aus Ehrfurcht vor Ihm und in Frömmigkeit. Wenn ihr das tut, ist es am besten für euch, wenn ihr doch nur wüsstet (um die Wahrheit in dieser Sache).
17. Ihr betet nur Götzen an anstelle von Gott, und auf diese Weise ersinnt ihr nichts anderes als etwas Unwahres (indem ihr manche Dinge oder Wesen zu Göttern erklärt, wo sie doch unmöglich Gottheiten sein können). Wahrlich, jene (Wesen, die ihr zu Göttern erklärt und von denen ihr euch Statuen und Götzen macht), die ihr anstelle von Gott anbetet, haben nicht die Macht, euch Versorgung zu gewähren; deshalb erfleht all eure Versorgung von Gott, und betet Ihn an, und seid Ihm dankbar. Zu Ihm werdet ihr zurückgebracht.“
18. Wenn ihr Unseren Gesandten als Lügner verwerft, dann wisset, dass viele Gemeinschaften vor euch (die Gesandten, die zu ihnen geschickt wurden) als Lügner verwarfen (doch es nützte ihnen gar nichts, dass sie sie verwarfen). Dem Gesandten obliegt nichts anderes als die vollständige und unmissverständliche Übermittlung der Botschaft.
19. Haben sie nicht darüber nachgedacht, wie Gott die Schöpfung zu Beginn hervorgebracht hat und sie dann wiedererstehen lässt? Dies ist wahrlich für Gott ein Leichtes.
20. Sprich: „Wandert umher auf Erden und seht, wie Gott die Schöpfung ins Dasein gebracht hat. Dann wird Gott die andere (zweite) Schöpfung hervorbringen (in der Form des Jenseits). Wahrlich, Gott hat Macht über alle Dinge.“
21. (Er wird das Jenseits hervorbringen, wo) Er bestraft, wen Er will, und Barmherzigkeit walten lässt, gegen wen Er will. Zu Ihm werdet ihr hingewendet.
22. Ihr könnt Ihn nicht (daran) hindern (Seinen Willen durchzusetzen, selbst wenn ihr in die Tiefen) der Erde oder in den Himmel (vordringt). Und ihr habt niemanden, der euch beschützen oder der euch helfen könnte anstelle von Gott.
23. Diejenigen, die nicht an die Zeichen Gottes (im Universum und in ihrem eigenen Innern) und an Seine Offenbarungen glauben und auch nicht an die Begegnung mit Ihm (im Jenseits) – sie sind es, die keine Hoffnung und Erwartung auf einen Anteil an Meiner Barmherzigkeit haben. (Gott hat ihnen das Paradies verwehrt.) Und für sie gibt es eine schmerzliche Strafe.
24. Doch die Antwort seines (Abrahams) Volkes war nur, dass sie sagten: „Tötet ihn oder verbrennt ihn“, doch Gott errettete ihn vor dem Feuer (das sie entfacht hatten, um ihn zu töten). Darin sind wahrlich Zeichen (wichtige Lehren) für Menschen, die bereit sind zu glauben und deren Glaube sich immer mehr vertieft.
25. Er (Abraham) sagte zu ihnen: „Ihr habt euch nur aus dem Grund Götzen zur Anbetung anstelle von Gott genommen, um ein Band der Liebe und Freundschaft zwischen euch im diesseitigen Leben zu knüpfen. Doch dann, am Tag der Auferstehung, werdet ihr einander verleugnen (und bestreiten, dass es irgendeine Verbindung zwischen euch gab) und euch gegenseitig verfluchen. Euer letztendlicher Aufenthaltsort wird das Feuer sein, und ihr werdet keine Helfer haben.“
26. Lot glaubte an ihn, und er (Abraham) sagte zu ihm: „Ich wandere aus zu meinem Herrn (indem ich mein Land und mein Volk um eines Ortes willen verlasse, an dem ich meine Religion ausüben kann). Er ist fürwahr der Ruhmreiche von unwiderstehlicher Macht (wem immer Er hilft, der kann nicht entwürdigt werden; und wen immer Er bewahrt, der kann nicht fehlgehen), der Weise (in allem, was Er tut und verfügt, finden sich viele Hinweise auf Weisheit).
27. Wir gewährten ihm (einen Sohn) Isaak und (einen Enkel) Jakob und veranlassten, dass sich das Prophetentum und die Offenbarung des Buchs unter seinen Nachkommen fortsetzten, und Wir ließen ihm seinen Lohn auch in dieser Welt zukommen; und im Jenseits wird er gewiss unter den Rechtschaffenen sein.
28. Und auch Lot (schickten Wir als Gesandten). Er sagte (zu seinem Volk, indem er diese Botschaft überbrachte): „Wahrlich, ihr (die Männer in dieser ganzen Gemeinschaft) begeht jene abscheuliche Unschicklichkeit, die vor euch kein Volk der Welt je begangen hat.
29. Wollt ihr (nach so ernstlichen Ermahnungen von Gott) fortfahren, (in eurer Begierde) zu Männern zu kommen, (den Reisenden) auf der Straße aufzulauern (insbesondere den männlichen Reisenden) und Ungehöriges in euren Zusammenkünften zu begehen?“ Die Erwiderung seines Volkes war nur, dass sie sagten (indem sie ihn verspotteten und herausforderten): „Bring die Strafe Gottes auf uns herab, mit der du uns drohst, wenn du wahrhaft bist!“
30. Er (Lot) sagte (in flehentlichem Gebet): „Mein Herr, hilf mir gegen diese Menschen, die Verwerfliches tun und verbreiten.“
31. Und als dann Unsere (himmlischen) Abgesandten mit der frohen Botschaft (von der Geburt Isaaks) zu Abraham kamen, sagten sie zu ihm: „Wir werden die Bewohner dieser Stadt dem Untergang preisgeben, denn ihre Bewohner sind Sünder (die jegliche Grenzen des Anstands übertreten).“
32. Er sagte: „Aber Lot befindet sich dort.“ Sie sagten: „Wir wissen sehr wohl, wer sich dort befindet. Gewiss werden wir ihn und seine Angehörigen erretten (indem wir ihnen ermöglichen, den Ort zu verlassen), bis auf seine Frau, die (so lautet der Ratschluss) unter denen ist, die zurückbleiben (und dem Untergang preisgegeben werden) sollen.
33. Und als Unsere Abgesandten zu Lot kamen, war er ihretwegen bekümmert und fühlte sich außerstande, sie zu beschützen. Sie sagten: „Sei nicht besorgt und auch nicht traurig. Wir werden dich und deine Angehörigen erretten, bis auf deine Frau, die (so lautet der Ratschluss) unter denen ist, die zurückbleiben (und dem Untergang preisgegeben werden) sollen.
34. Wir werden auf die Bewohner dieser Stadt eine Bestrafung vom Himmel herabbringen, weil sie ständig (jegliche Grenzen des Anstands und der Gerechtigkeit) überschritten haben.“
35. Wahrlich, Wir haben ein deutliches Zeichen zurückgelassen für Menschen, die bereit sind, nachzudenken und zu begreifen.
36. Und zum Volk von Midian haben wir ihren Bruder Schu‘ayb (als Gesandten) geschickt, und er sagte (zu ihnen, indem er folgende Botschaft überbrachte): „O mein Volk! Betet nur Gott allein an, und seid vorbereitet auf den Jüngsten Tag (in der festen Erwartung, dass ihr Rechenschaft werdet ablegen müssen für alle eure Taten in dieser Welt), und zieht nicht in böser Absicht auf Erden umher, indem ihr Unordnung anrichtet und Verderben stiftet.“
37. Doch sie verwarfen ihn als Lügner, und infolgedessen erfasste sie ein entsetzliches Unheil, sodass sie hingestreckt (und leblos) in ihren Wohnstätten auf dem Boden lagen.
38. Und die ‘Ād und die Thamūd – (ihr Schicksal) ist euch gewiss klar geworden aus ihren Wohnstätten (die noch immer in Ruinen daliegen). Satan ließ ihnen ihre (üblen) Taten anziehend erscheinen und hielt sie so vom rechten Weg ab, obwohl sie doch einsichtig (genug) hätten sein sollen (um die Wahrheit zu erkennen).
39. Und Qarun, Pharao und Haman – Moses ist fürwahr mit klaren Beweisen der Wahrheit zu ihnen gekommen, doch sie waren hochmütig und übten Unterdrückung im Land aus. Doch konnten sie (Unserer Strafe) nicht entrinnen.
40. Jede von ihnen (den erwähnten Gemeinschaften) erfassten Wir mit ihren Sünden. Unter ihnen gab es welche, über die Wir einen Orkan (aus umherfliegenden Steinen) hereinbrechen ließen; und es befanden sich darunter solche, die von einem niederschmetternden Schall erfasst wurden, und unter ihnen befand sich auch jener, den Wir die Erde verschlingen ließen, und es befanden sich jene unter ihnen, die Wir ertrinken ließen. Es war nicht Gott, der ihnen Unrecht tat, sondern sie selbst waren es, die sich Unrecht taten.
41. Das Gleichnis jener, die sich andere als Gott zu Beschützern nehmen (um ihnen ihre Angelegenheiten anzuvertrauen), ist wie das Gleichnis der Spinne: Sie hat sich ein Haus gemacht, doch gewiss, das gebrechlichste aller Häuser ist das Haus der Spinne. Wenn sie dies doch nur wüssten!
42. Gott weiß fürwahr, was sie anstelle von Ihm anbeten (und dass das, was sie tun, nicht auf der Wahrheit beruht). Er ist der Ruhmreiche von unwiderstehlicher Macht (der niemals Teilhaber in Seiner Göttlichkeit, Herrschaft und Souveränität duldet), der Weise (in dessen Schöpfung und Herrschaftsgewalt sich zahlreiche Hinweise auf Weisheit finden).
43. Jene Gleichnisse – Wir prägen sie für die Menschen (sodass sie die Wahrheit einsehen und ihre Lebensweise verbessern). Doch niemand versteht sie (ihre wahre Bedeutung und Absicht) außer denen, die Wissen besitzen.
44. Er hat die Himmel und die Erde in Wahrheit erschaffen (voll der Bedeutung, in einer bestimmten Absicht und auf den festen Grundlagen der Wahrheit). Wahrlich, hierin ist ein Zeichen für die Gläubigen.
45. Trage vor und überbringe ihnen, was dir vom Buch offenbart wird, und verrichte das Gebet entsprechend seinen Vorschriften. Wahrlich, das Gebet hält ab von allem, was abscheulich und verwerflich ist, und von allem, was schlecht ist. Wahrlich, Gottes zu gedenken, ist am hervorragendsten (von allen Formen der Anbetung, und beschränkt sich nicht auf das Gebet). Gott weiß um alles, was ihr tut.
46. Und führt keine Streitgespräche mit jenen, denen das Buch gegeben worden ist, es sei denn auf beste Weise, außer mit denjenigen unter ihnen, die Unrecht tun (und deshalb einer höflichen Auseinandersetzung nicht zugänglich sind). Sage (zu ihnen): „Wir glauben an das, was uns herabgesandt worden ist, und an das, was euch herabgesandt worden ist, und euer Gott und unser Gott ist Ein und Derselbe. Wir sind Muslime, die Ihm ganz und gar ergeben sind.“
47. Es ist auf diese Weise (auf der Grundlage der Hingabe an Gott und als Bestätigung aller vorausgegangener Bücher und Propheten), dass Wir dir das Buch herabgesandt haben. Deshalb glauben diejenigen, denen das Buch zuvor gegeben worden ist (und die aufrichtig sind, was die Offenbarung Gottes angeht), daran, und (auch) unter jenen (Bewohnern von Mekka) gibt es welche, die daran glauben. Niemand außer den Ungläubigen (jenen, die sie wissentlich durch Falsches bedecken) würde sich Unseren Offenbarungen widersetzen und sie ablehnen.
48. Du (o Gesandter) hast davor (vor der Offenbarung dieses Korans) niemals irgendetwas aus einem Buch vorgetragen, noch hast du eines mit deiner rechten (oder linken) Hand niedergeschrieben. Denn dann hätten diejenigen, die von jeher danach trachteten, die Wahrheit zu bestreiten, einen Grund gehabt (es) anzuzweifeln.
49. Er (der Koran) besteht fürwahr aus offenkundigen (erleuchtenden) Offenbarungen (die von Gott eingegeben wurden und sich deshalb) den Herzen jener (einzuprägen vermögen) denen Wissen gewährt worden ist. Niemand widersetzt sich ihnen oder lehnt sie ab außer denjenigen, die Unrecht tun (jenen, die keine gerechte Entscheidung treffen können und sich deshalb ihnen gegenüber hochmütig verhalten).
50. Sie sagen: „Warum sind ihm keine Wunderzeichen von seinem Herrn herabgeschickt worden?“ Sprich: „Die Wunderzeichen unterliegen fürwahr dem Willen und der Macht Gottes. Ich bin nichts anderes als ein deutlicher Warner (dem weder die Freiheit noch die Macht gegeben ist, das zu tun, was immer ich mir wünsche).“
51. Genügt es ihnen denn nicht (als Wunderzeichen), dass Wir dir das Buch herabgesandt haben, das ihnen vorgetragen wird? Wahrlich, in ihm ist große Barmherzigkeit und (eine lehrreiche) Unterweisung für Menschen, die glauben.
52. Sprich: „Gott genügt als Zeuge zwischen mir und euch. Er weiß, was auch immer in den Himmeln und auf Erden ist. Was jene angeht, die an das Falsche glauben und nicht an Gott glauben (indem sie Seine Offenbarung und Seinen Gesandten ablehnen), so sind sie die Verlierer (die sich selbst ins Verderben gestürzt haben).“
53. Sie fordern dich auf, die Strafe vorzuverlegen. Gäbe es für sie nicht eine von Gott festgesetzte Frist, dann hätte sie die Strafe (bereits) ereilt. Doch sie wird ganz plötzlich über sie hereinbrechen, wenn sie dessen nicht gewahr sind.
54. Sie fordern dich auf, die Strafe vorzuverlegen (die ihnen von Gott angedroht wird). Wahrlich, die Hölle wird die Ungläubigen umfangen (mit den Gründen, warum sie dort hineingelangt sind und warum sie unvermeidlich darin gefangen gehalten werden).
55. An diesem Tag werden sie die Qualen von oben und von unter ihren Füßen überwältigen, und (Gott) wird zu ihnen sagen: „Kostet nun, was ihr (in dieser Welt) zu tun pflegtet!“
56. O Meine Diener, die ihr gläubig seid (doch daran gehindert werdet, entsprechend eurer Religion zu leben)! Meine Erde ist weit (genug), darum betet nur Mich allein an.
57. Jede Seele wird den Tod kosten, dann sollt ihr zu Uns zurückgebracht werden.
58. Denjenigen, die glauben und gut, rechtschaffen handeln, werden Wir ganz gewiss eine Bleibe in hohen, aufragenden Wohnstätten im Paradies geben, durch das Ströme fließen, damit sie dort auf ewig verweilen. Was für ein vorzüglicher Lohn ist das für diejenigen, die ständig gute Werke vollbringen!
59. Sie sind geduldig (angesichts von Unannehmlichkeiten, unter denen sie zu leiden haben, weil sie ausschließlich Gott anbeten), und sie setzen ihr Vertrauen in ihren Herrn (denn sie erwarten von keiner anderen Macht oder übergeordneten Gewalt Unterstützung).
60. Wie viele Lebewesen gibt es, die nicht (Vorsorge) tragen für ihren eigenen Unterhalt, doch Gott versorgt sie alle, geradeso wie wahrlich auch euch. Er ist der Hörende, der Wissende.
61. Wenn du sie fragst: „Wer ist es, der die Himmel und die Erde erschaffen und die Sonne und den Mond Seinem Gebot dienstbar gemacht hat (wodurch das Leben bewahrt bleibt)?“, dann werden sie ganz gewiss sagen: „Gott“. Wieso lassen sie (die sich dieser Offenbarung widersetzen) sich abwendig machen von der Wahrheit und stellen falsche Behauptungen auf?
62. Gott mehrt die Versorgung, für wen Er will von Seinen Dienern, und bemisst sie knapp (für wen Er will). Wahrlich, Gott hat volles Wissen um alle Dinge.
63. Wenn du sie fragst: „Wer ist es, der Wasser vom Himmel herabsendet und damit die Erde wiederbelebt nach ihrem Tod?“, dann werden sie ganz gewiss sagen: „Gott“. Dann sage (auch du): „Aller Lobpreis und Dank gebührt Gott.“ Doch die meisten von ihnen wollen nicht nachdenken (um die Wahrheit zu begreifen und sie vom Falschen zu unterscheiden).
64. Das gegenwärtige irdische Leben ist (ja) nichts weiter als Zeitvertreib und Spiel, doch die Heimstatt des Jenseits ist etwas wahrhaft Lebendiges. Wenn sie es doch nur wüssten!“
65. Wenn sie ein Schiff besteigen (und sich in Gefahr wähnen), dann rufen sie Gott an, indem sie ganz aufrichtig nur an Ihn allein glauben (als den einzigen Gott, Herrn und Herrscher). Doch wenn Er sie sicher an Land bringt – siehe, da fangen sie erneut an, Gott Teilhaber zur Seite zu stellen!
66. So lasst sie also Undank an den Tag legen für alles, was Wir ihnen gewährt haben, und sich vergnügen mit weltlichem Zeitvertreib; doch bald schon werden sie wissen.
67. Denken sie denn nicht darüber nach, dass Wir (ihnen) eine geschützte, sichere Aufenthaltsstätte geschaffen haben, während die Menschen in ihrer Umgebung dahingerafft werden? (Wie also) können sie an Falsches glauben und (solche Undankbarkeit an den Tag legen, dass sie) nicht an Gottes größtes Gnadengeschenk (den Koran und den Islam) glauben?
68. Wer tut mehr Unrecht als der, der Falsches ersinnt und es Gott zuschreibt und die Wahrheit verleugnet, wenn sie zu ihm gekommen ist? Existiert nicht in der Hölle eine Wohnstatt für die Ungläubigen?
69. Jene (jedoch), die sich mit aller Kraft um Unserer Sache willen einsetzen, die werden Wir ganz gewiss auf Unseren Wegen leiten (die Wir festgelegt haben, um sie zur Errettung zu führen). Wahrlich, Gott ist mit denen, die danach streben, Gutes zu tun, und sich bewusst sind, dass Gott sie sieht.