AL-FURQĀN
Sure 25
DER GRADMESSER
offenbart in Mekka
Diese Sure ist nach dem Wortfurqān(Gradmesser) aus Vers eins von insgesamt 77 Versen benannt. Ihre Offenbarung fällt in die mittelmekkanische Zeit. Zunächst befasst sie sich mit den Zweifeln, die die mekkanischen Götzenanbeter am Ursprung des Korans bei Gott hegten,
und weist diese Zweifel ebenso energisch zurück wie alle Zweifel an der Prophetenschaft Muhammads – Friede sei mit ihm. Ferner bestätigt sie die moralische Überlegenheit der Gläubigen gegenüber ihren Feinden und bekräftigt, dass die Botschaft Gottes ihre Anhänger sowohl intellektuell als auch ethisch und spirituell auf eine höhere Stufe erhebt.
IM NAMEN GOTTES, DES ERBARMERS, DES BARMHERZIGEN!
1. Segensreich und erhaben ist Er, der den Gradmesser (der Wahres und Falsches deutlich voneinander abgrenzt) in Abschnitten herabsendet auf Seinen Diener, damit er ein Warner sei für alle bewussten Wesen (vor den Folgen des Irregehens).
2. Er, dem die Herrschaft über die Himmel und die Erde gehört; und Er hat sich kein Kind genommen und hat auch keine Teilhaber (an Seiner Herrschaft oder an irgendeinem anderen Aspekt seines Gott-Seins), und Er erschafft alles und legt die Bestimmung (alles Erschaffenen) fest.
3. Doch manche entscheiden sich dafür, sich anstelle von Gott Gottheiten zu nehmen, die nichts erschaffen, sondern selbst erschaffen worden sind, und die keinerlei Macht haben, Schaden abzuwenden oder Wohltaten zu verschaffen, nicht einmal wenn es um sie selbst geht (und deshalb umso weniger wenn es darum geht, Schaden von ihren Anbetern abzuwenden oder ihnen Wohltaten zu verschaffen); auch besitzen sie weder Macht über den Tod noch über das Leben oder über die Auferstehung.
4. Diejenigen, die ungläubig sind, sagen: „Dies (der Koran) ist nichts als ein Machwerk, das er (Muhammad) sich ausgedacht hat, und einige andere haben ihm dabei geholfen, und so haben sie (gemeinsam) etwas Falsches und Erlogenes hervorgebracht.“
5. Auch sagen sie: „(Er besteht) aus nichts als Fabeln der Alten, die er hat niederschreiben lassen. Sie werden ihm in den früheren Morgenstunden und abends vorgelesen (während die Menschen zuhause sind).“
6. Sprich: „(Es ist ein Buch voll des Wissens, das viele Geheimnisse enthüllt, wie sie kein Mensch in irgendeiner Form selbst hätte entdecken können:) Er, der alle Geheimnisse in den Himmeln und auf Erden kennt, schickt es herab (um euch einige dieser Geheimnisse zu lehren und euch in eurem Leben anzuleiten, auf dass ihr Glückseligkeit in beiden Welten erlangen möget). Er ist fürwahr vergebend, barmherzig.“
7. Auch sagen sie: „Was für ein Gesandter ist das? Er nimmt Nahrung zu sich und geht auf dem Marktplatz umher (wie jeder andere Sterbliche). Warum wird kein Engel zu ihm herabgeschickt, damit dieser gemeinsam mit ihm ermahne (und ihm hilft, die Menschen zu überzeugen)?“
8. Oder: „Warum wird nicht vom Himmel ein Schatz auf ihn gehäuft (damit er es nicht mehr nötig hat, auf dem Marktplatz umherzugehen, um sich den Lebensunterhalt zu verdienen)?“ Oder: „Warum besitzt er keinen Garten (der ihm auf wundersame Weise gewährt wurde), um daraus seine Nahrung zu beziehen?“ Und so sagen diese Sünder (zu den Gläubigen): „Ihr folgt niemand anderem als einem Mann, der unter einem Zauberbann steht!“
9. Sieh nur, was für merkwürdige Vergleiche sie über dich anstellen. Sie sind so sehr irregegangen, dass sie nicht mehr imstande sind, einen Zugang (zur Wahrheit) zu finden.
10. Segensreich und erhaben ist Er, der, wenn Er will, dir (o Gesandter) Besseres zuteil werden lassen kann als all das (was sie da vorschlagen) – Gärten, durch die Ströme fließen – und der dir Paläste geben kann.
11. Doch sie verleugnen die „Stunde“ (und das ist, warum sie solche Vorwände für ihre Ablehnung deines Aufrufs erfinden. Doch) Wir haben eine Feuersglut für alle bereitet, die die „Stunde“ verleugnen.
12. Wenn die Feuersglut sie (sogar) von weitem erblickt, werden sie ihr Toben und Brüllen hören.
13. Und wenn sie zusammengekettet in einen engen Ort dort hineingeworfen werden, werden sie um Vernichtung flehen.
14. (Dann wird zu ihnen gesagt werden:) „Heute werdet ihr nicht nur einmal um eure Vernichtung flehen, stattdessen werdet ihr darum beten, vielmals zu sterben (aber vergebens).“
15. Sprich (o Gesandter): „Ist dies nun vorzuziehen oder der Garten des ewig währenden Lebens, der den Gottesfürchtigen, Frommen versprochen worden ist?“ Es wird für sie ein Lohn sein und eine letztendliche Bestimmung.
16. Für sie wird dort alles sein, was sie sich wünschen, und sie werden (darin) bleiben. Dies ist ein Versprechen, das einzuhalten dein Herr Sich verpflichtet hat.
17. Ein Tag (wird kommen) an dem Gott sie alle versammeln wird (all die Ungläubigen) und all diejenigen, die sie (anstelle von Gott) anbeten (Engel, Propheten, Heilige, Götzen und andere), und Er wird sie fragen: „Wart ihr es, die diese Meine Diener irregeführt haben; oder sind sie selbst vom rechten Weg abgeirrt?“
18. Sie werden sagen: „Ruhmreich bist Du! Es stand uns nicht zu, andere als Dich zu Freunden zu nehmen (deshalb hatten sie kein Recht, uns als solche zu nehmen und uns zu Objekten ihrer Anbetung zu machen). Doch (die Wahrheit ist, dass) Du (aus Deiner Gnade) ihnen und ihren Vätern ein Leben in Annehmlichkeit gewährt hast, doch sie vergaßen (weil sie undankbar waren) jegliche Erinnerung an Dich (und beachteten nicht die warnende Botschaft, die Deine Gesandten ihnen überbrachten). Sie waren (verdorbene) Menschen (und) zum Untergang verdammt.“
19. (Gott wird sagen:) „Jetzt haben sie euch (die ihr sie fälschlicherweise anbetet) als Lügner entlarvt in allem, was ihr im Hinblick auf sie behauptet, und so könnt ihr nun weder (eure verdiente Strafe) abwenden noch irgendeine Hilfe erlangen (von denen, die ihr zu Unrecht als Götter bezeichnet und angebetet habt, während ihr euch in dieser Welt befandet).“ O ihr Menschen! Wer immer das größte Unrecht begeht (indem er Gott Teilhaber zur Seite stellt), dem werden Wir eine schwere Strafe zu kosten geben.
20. (O du Gesandter!) Wir haben nie irgendwelche Gesandten vor dir geschickt, ohne dass sie fürwahr Nahrung zu sich nahmen und auf dem Marktplatz umhergingen (um sich um ihre Bedürfnisse zu kümmern). Wir machen euch (o ihr Menschen) zu einem Werkzeug der Prüfung füreinander. Werdet ihr also ausreichend Geduld und Standhaftigkeit aufbringen (angesichts Unserer Entscheidungen und standhaft an Unserem Weg festhalten)? Euer Herr ist sehend.
21. Diejenigen, die (weil sie Ungläubige sind) nicht erwarten, Uns (im Jenseits) zu begegnen, sagen: „Warum werden keine Engel zu uns herabgeschickt, oder (warum) sehen wir unseren Herrn nicht?“ Wahrlich, sie überschätzen sich (wenn sie etwas verlangen, was für sie selbst unmöglich ist) und überschreiten jegliche Schranken (in ihrer Vermessenheit).
22. Der Tag, an dem sie die Engel sehen – an diesem Tag wird es keine frohe Botschaft für die ungläubigen Sünder geben, und sie werden voll Furcht (zu den Engeln) sagen: „Haltet euch fern, fern von uns.“
23. Und Wir werden uns all den (angeblichen guten Taten), die sie (in dieser Welt) vollbrachten, zuwenden und sie alle zu Staubteilchen machen, die umhergestreut werden,
24. Während die Gefährten des Paradieses an diesem Tag den besten Aufenthaltsort und das bequemste Ruhelager für sich bereitet finden werden.
25. An diesem Tag wird sich der Himmel mit den Wolken (die ihn bedecken) spalten, und die Engel werden herabgesandt werden in majestätischem Herabkommen.
26. Die Herrschaftsgewalt wird an diesem Tag ausschließlich dem Erbarmer zustehen (und Er wird sie ohne jeglichen vermittelnden Schleier von Ursache und Wirkung ausüben). Das wird ein schwieriger Tag sein für die Ungläubigen.
27. An diesem Tag wird sich derjenige, der Unrecht tut, in die Hände beißen und (voll der Reue) sagen: „Ach, hätte ich doch nur den Weg gemeinsam mit dem Propheten eingeschlagen.
28. O wehe mir! Hätte ich mir doch nur nicht einen solchen zum Freund genommen!
29. Wahrlich, er hat mich irregeleitet, hinweg von der Ermahnung (dem Koran), nachdem sie zu mir gekommen war. Satan hat sich als Betrüger der Menschen erwiesen.“
30. Und der Gesandte sagt: „Mein Herr! Wahrlich, mein Volk hat diesen Koran zu etwas gemacht, das nicht der Beachtung wert ist.“
31. Auf diese Weise haben Wir jedem Propheten eine feindliche (Schar) aus den Reihen der ungläubigen Sünder beigegeben, die sich ganz darauf verlegt hat, Sünden anzuhäufen. Doch dein Herr genügt, um rechtzuleiten (zur Wahrheit und zur richtigen Handlungsweise) und um zu helfen (gegen die Pläne und das Vorgehen deiner Feinde).
32. Diejenigen, die ungläubig sind, sagen (indem sie noch ein weitere falsche Begründung für den Unglauben vorbringen): „Warum ist ihm der Koran nicht auf einmal herabgesandt worden?“ (Wir haben ihn in Abschnitten herabgesandt) damit Wir ihn (deinem Gedächtnis einprägen und) dadurch dein Herz festigen, und Wir übermitteln ihn dir deutlich und allmählich (indem ein Teil den anderen bestätigt und mit Rechtleitung und Unterweisung, je nachdem, wie es neue Gelegenheiten erfordern).
33. Und sie kommen niemals mit (falschen) Einwänden zu dir (mit denen sie versuchen, dich zu verhöhnen und dir Ärger zu bereiten), ohne dass Wir dir die Wahrheit (zur Erwiderung auf ihre falschen Einwände) und eine bessere Erklärung zuteil werden lassen (die Verständnis ermöglicht und vertieft).
34. Diejenigen, die auf ihren Gesichtern in der Hölle versammelt werden: Diese befinden sich in einer schlimmen Lage und sind noch mehr vom richtigen Weg abgeirrt.
35. (Beispiele aus der Geschichte:) Wahrlich, Wir haben bereits Moses das Buch gegeben und seinen Bruder Aaron als Helfer für ihn auserwählt.
36. Dann sagten Wir: „Geht ihr beide zu dem Volk, das Unsere Zeichen (im Universum und in ihrem eigenen Inneren, die Unsere Existenz und Einheit belegen) leugnet. Dann vernichteten Wir sie (nachdem sie gewarnt worden waren) ganz und gar.
37. Und das Volk von Noah – als sie (Noah) verleugneten (und damit) die Gesandten (verleugnen wollten), ließen Wir sie ertrinken und machten sie zu einem Zeichen (der Warnung und Ermahnung) für die Menschen. Wir haben eine schmerzliche Strafe für diejenigen bereitgehalten, die Unrecht tun.
38. Und die ‘Ād und die Thamūd und die Gefährten von Ar-Rass und viele weitere Generationen, die zwischen diesen (und dem Volk Noahs) gelebt haben.
39. Jeder (von ihnen) haben Wir die Wahrheit auf unterschiedliche Weise und mit warnenden Beispielen (aus der Geschichte) erklärt, und jede von ihnen vernichteten Wir ganz und gar.
40. Und jene (in Mekka, die nun hartnäckig am Unglauben festhalten) sind gewiss an dem Land (des Propheten Lot) vorüber gekommen, auf das Wir einen Unheil bringenden Steinregen niedergehen ließen. Haben sie es denn niemals (mit eigenen Augen) gesehen (um sich davor in Acht zu nehmen)? Nein, sie hegen keinerlei Erwartung, nach dem Tod wiedererweckt zu werden (und deshalb beachten sie die Warnungen überhaupt nicht).
41. Wann immer sie dich sehen (o Gesandter), dann treiben sie nur Spott mit dir (indem sie sagen): „Ist das jener, den Gott als Gesandten geschickt hat?
42. Fürwahr, er hätte uns beinahe von unseren Göttern abgebracht, wenn wir ihnen nicht die Treue gehalten hätten.“ Doch wenn die Zeit gekommen ist und sie die (verheißene) Strafe sehen, dann werden sie begreifen, wer es war, der zu weit vom rechten Weg abgeirrt ist.
43. Hast du je über den nachgedacht, der seine Begierden und Launen zu seiner Gottheit gemacht hat? Kannst du denn ein Wächter über ihn sein (und so die Verantwortung für seine Rechtleitung übernehmen)?
44. Oder meinst du, dass die meisten von ihnen (wirklich) zuhören oder nachdenken und verstehen? Sie sind nicht anders als das Vieh (das nur seinen Trieben folgt). Nein, sie achten sogar noch weniger auf den rechten Weg (und bedürfen deshalb noch mehr der Leitung als das Vieh).
45. Hast du über deinen Herrn nachgedacht, wie Er den Schatten ausbreitet? Wenn Er wollte, dann könnte Er ihn unveränderlich machen, doch Wir haben die Sonne für ihn zum Lotsen gemacht.
46. Und dann (während die Sonne immer höher steigt) ziehen Wir ihn allmählich zu Uns hin.
47. Und Er ist es, der die Nacht zu einem Gewand gemacht hat für euch und den Schlaf zum Ausruhen. Und Er hat den Tag zur Zeit des Wiederaufweckens zum Leben und zum Umhergehen (zur Sicherung des täglichen Lebensunterhalts) gemacht.
48. Und Er ist es, der die (barmherzigen) Winde als frohe Botschaft seiner Barmherzigkeit voraussendet. Und Wir lassen reines Wasser vom Himmel herabkommen,
49. Damit Wir dadurch ein totes Land wieder zum Leben erwecken und einer Vielzahl von Wesen unter Unserer Schöpfung, Tieren ebenso wie Menschen, zu trinken geben.
50. Wahrlich, Wir verteilen es unter ihnen (ohne es irgendjemandem vorzuenthalten), damit sie sich erinnern und achtsam sein mögen. Doch die meisten Menschen weigern sich hartnäckig, irgendetwas zu tun, außer dass sie Undank an den Tag legen.
51. Wenn Wir gewollt hätten, hätten Wir fürwahr in jeder Stadt einen Warner erweckt.
52. (Doch stattdessen wollten Wir, dass du der letzte Gesandte sein sollst, dessen Botschaft weltumspannend ist). Darum schenke den (Wünschen der) Ungläubigen keine Beachtung, sondern setze dich unermüdlich mit großem Eifer (mit dem Koran) gegen sie ein.
53. Und Er ist es, der die beiden riesigen Gewässer hervorgebracht hat, eines süß und trinkbar und das andere salzig und bitter; und Er hat eine Schranke zwischen beide gesetzt und ein unüberwindliches Verbot zwischen ihnen errichtet, diese zu überschreiten, um sie voneinander getrennt zu halten.
54. Und Er ist es, der den Menschen aus einer Flüssigkeit hat entstehen lassen und aus ihm (Mann und Frau) gemacht hat (und durch diese) ein Volk durch Abstammung und Eheschließung. Und dein Herr ist allmächtig.
55. Und doch beten sie (die Götzenanbeter) anstelle von Gott das an, was ihnen weder nützen noch schaden kann. Der Ungläubige ist nur allzu bereit, Beistand zu leisten (jedes Individuum und jede Bewegung zu unterstützen) gegen seinen Herrn.
56. Doch haben Wir dich (o Gesandter) nur als Überbringer froher Kunde und als Warner geschickt (du bist also nicht verantwortlich dafür, wenn sie irregehen und sündigen).
57. Sprich: „Ich verlange dafür (dass ich euch die Botschaft überbringe) keinen Lohn von euch, sondern (wünsche mir nur), dass jeder, der möchte, einen Weg einschlägt, der zu seinem Herrn hinführt.“
58. Setze dein Vertrauen in den Lebendigen, der nicht stirbt, und preise Ihn mit Seinem Lob (indem du verkündest, dass Er vollkommen darüber erhaben ist, irgendwelche Teilhaber zu besitzen, und dass aller Lobpreis Ihm gebührt). Es genügt, dass Er stets der Sünden Seiner Diener kundig ist –
59. Er, der die Himmel und die Erde und alles, was zwischen ihnen ist, in sechs Tagen erschaffen hat und dann auf dem Erhabenen Thron Seinen Platz einnahm. Das ist der Erbarmer (Dessen Willen, Macht und Wissen vollkommen sind), darum befragt Ihn darüber (über die Wahrheit hinsichtlich Seiner Selbst und der Schöpfung) als den stets Kundigen (und bittet Ihn, um was immer ihr bitten wollt).
60. Wenn ihnen gesagt wird: „Werft euch vor dem Erbarmer nieder (um damit eurer Hingabe an Ihn Ausdruck zu verleihen)“, sagen sie: „Wer ist der Erbarmer? Sollen wir uns niederwerfen, vor wem immer du uns befiehlst?“ Dein Aufruf bestärkt sie noch in (ihrem hochmütigen) Widerwillen.
61. Gepriesen und erhaben ist Er, der am Himmel gewaltige Sternzeichen errichtet und darin eine (große, strahlende) Lampe gesetzt hat und einen leuchtenden Mond.
62. Er ist es, der der Nacht und dem Tag aufgetragen hat, einander zu folgen, und damit ein Zeichen geschaffen hat für jeden, der nachdenken und achtsam sein will oder dessen Wunsch es ist, dankbar zu sein.
63. Die (wahren) Diener des Erbarmers sind jene, die auf Erden behutsam und in Demut umhergehen und die, wenn die unwissenden Narren sie (auf unverschämte oder geschmacklose Weise) ansprechen (wie es ihrer Unverschämtheit und Geschmacklosigkeit entspricht), mit (Worten des) Friedens antworten (ohne sich auf Feindseligkeiten gegen sie einzulassen);
64. Und (jene echten Diener des Erbarmers sind die) die (einen gewissen Teil der) Nacht (in Anbetung) verbringen, indem sie sich vor ihrem Herrn niederwerfen und vor Ihm stehen;
65. Und die (entweder nach dem Gebet oder zu anderer Zeit) flehen: „Unser Herr! Bewahre uns vor der Strafe der Hölle; ihre Strafe besteht fürwahr aus ständiger Pein:
66. Wie übel ist sie als letztendliche Wohnstatt und andauernder Aufenthaltsort!“
67. Und die, wenn sie etwas hingeben (sowohl um ihrer eigenen Bedürfnisse willen als auch um die anderer willen) weder verschwenderisch noch geizig sind, und (sie wissen) es gibt einen goldenen Mittelweg (zwischen beiden Übertreibungen);
68. Und die keine anderen Gottheiten neben Gott anrufen und niemanden töten – dessen Leben Gott unantastbar gemacht hat -, es sei denn mit Recht (aus gerechtem Anlass und nach einem ordnungsgemäßen Gerichtsverfahren), und die sich nicht auf unrechtmäßigen Geschlechtsverkehr einlassen. Wer immer irgendetwas von diesem begeht, dem wird eine strenge Strafe zuteil.
69. Doch am Tag der Wiederauferstehung wird seine Strafe noch schwerer sein, und er wird darin in Schande verweilen,
70. Außer dem, der sich in Reue von seinem (falschen) Weg abwendet und glaubt (ohne Gott Teilhaber zur Seite zu stellen) und gut, rechtschaffen handelt – das sind diejenigen, deren (vergangene) schlechte Taten Gott ungeschehen machen und an deren Stelle tugendhafte Taten niederschreiben lassen wird (und deren Fähigkeiten, die sie die schlechten Taten begehen ließen, Er umwandeln wird, sodass sie sie zu rechtschaffenen Taten veranlassen). Gott ist vergebend, barmherzig.
71. Wer auch immer bereut und gut, rechtschaffen handelt (und dadurch beweist, dass er seine schlechte Lebensweise um einer guten willen aufgegeben hat) – solch einer hat sich wahrlich Gott in aufrichtiger Reue zugewandt.
72. Und (die wahren Diener des Barmherzigen sind jene) die nicht an irgendwelchen unnützen Dingen teilnehmen oder Unwahres bezeugen (und die nichts für wahr halten, ehe sie nicht Gewissheit darüber haben) und, wenn sie an Eitlem und Unnützem vorüberkommen, daran in würdiger Haltung vorbeigehen;
73. Und die, wenn sie an die Offenbarungen ihres Herrn erinnert werden (und an Seine Zeichen, sowohl in der Schöpfung als auch in ihrem eigenen Innersten, die ihnen als Grundlage für Rat oder Unterweisung oder Gesprächsführung dienen), nicht ohne Anteilnahme bleiben, so als ob sie taub oder blind seien;
74. Und die sagen: „Unser Herr! Mache unsere Ehegefährten und Nachkommen zu einem Grund für unsere Glücksgefühle, und versetze uns in die Lage, andere zur Frömmigkeit hinzuführen (sodass sie ihren Anteil zur Förderung von Frömmigkeit und Tugendhaftigkeit beitragen).“
75. Solche (hervorragenden) Menschen werden mit den höchsten Wohnstätten (im Paradies) belohnt für ihre Standhaftigkeit (im Gehorsam gegen Gott und für ihre Sache trotz aller Unannehmlichkeiten und Verfolgungen), und ihnen werden dort Grüße des Willkommens und des Friedens zuteil werden.
76. Dort werden sie verweilen. Was für ein vortrefflicher letztendlicher Ruheplatz und welch schöne ständige Wohnstätte.
77. Sprich: „Mein Herr würde Sich nicht um euch kümmern, wäre es nicht um eurer Bittgebete willen. Nun aber, da ihr (Seine Botschaft) verleugnet habt, wird die unvermeidliche Strafe über euch hereinbrechen.“