ĀL ‘IMRĀN
Sure 3
DIE FAMILIE VON IMRAN
offenbart in Medina
Der Name dieser Sure geht auf die Familie der Jungfrau Maria zurück. Die Sure wurde in Medina offenbart und besteht aus 200 Versen. Sie behandelt eine Vielzahl von Angelegenheiten, die mit den Beziehungen der Muslime zu den Besitzern der Schrift, insbesondere den Christen, zu tun haben. Außerdem stellt sie einige wichtige Punkte klar, die Jesus, seine Geburt, die Wunder, die er vollbrachte, und seine Sendung betreffen. Ferner geht es hier um die Schlacht von Uhud und die Lehren, die aus ihr zu ziehen sind. Diese werden ausführlich erläutert. Und schließlich kommen besonders wichtige Aspekte für die Gläubigen zur Sprache, darunter islamische Glaubensvorstellungen, Gottvertrauen, Bevorzugung des künftigen Lebens vor dem gegenwärtigen und die Weisheit, die sich hinter historischen Ereignissen verbirgt.
IM NAMEN GOTTES, DES ERBARMERS, DES BARMHERZIGEN!
1. Alif.Lām.Mīm.
2. Gott, es gibt keine Gottheit außer Ihm, dem Lebendigen, dem durch Sich Selbst Bestehenden (durch den alles bestehen bleibt).
3. Er hat dir abschnittweise das Buch in Wahrheit herabgesandt als Bestätigung (dafür, dass es seinen Ursprung in Gott hat und die Wahrheit ist, die immer noch enthalten ist) in früheren Offenbarungen. Und Er hat die Thora und das Evangelium herabgesandt
4. Zuvor, als Rechtleitung für die Menschen und (das Buch) als Mittel (zur Unterscheidung zwischen Gut und Böse und das Wissen und die Urteilskraft, sie in die Tat umzusetzen). Wahrlich, diejenigen, die nicht an die Offenbarungen Gottes glauben, denen wird strenge Strafe zuteil. Gott ist ruhmreich, von unwiderstehlicher Macht, und vermag sehr wohl zu vergelten.
5. Wahrlich Gott – vor Ihm ist nichts verborgen, weder auf Erden noch im Himmel.
6. Er ist es, der euch im Mutterschoß gestaltet, wie Er will. Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Ruhmreichen von unwiderstehlicher Macht, dem Weisen.
7. Er ist es, der dir das Buch herabgesandt hat. Darin sind Verse, die ganz klar in ihrer Bedeutung und ihrem Inhalt sind – sie bilden den Kern des Buches -, und andere, die unterschiedlich zu deuten sind. Doch diejenigen, in deren Herzen (Neigung zur) Abkehr ist, folgen dem, was darin verschieden zu deuten ist, um Zwietracht herbei zu führen, und trachten nach ihrer abwegigen Deutung. Aber niemand kennt ihre Deutung außer Gott. Und jene, die ein tief begründetes Wissen haben, sagen: „Wir glauben wahrlich daran (an die Gesamtheit seiner Verse, sowohl die eindeutigen als auch die unterschiedlich zu deutenden); alles ist von unserem Herrn.“ Doch niemand bedenkt das, außer den Einsichtigen.
8. (Sie bitten Gott flehentlich:) „Unser Herr, lass unsere Herzen sich nicht abkehren, nachdem Du uns rechtgeleitet hast. Gib uns aus Deiner Gegenwart Barmherzigkeit, denn Du bist wahrlich der unablässig Gebende.
9. Unser Herr, Du wirst gewiss die Menschen zusammenführen an einem Tag, über (dessen Kommen) es keinen Zweifel gibt. Wahrlich, Gott bricht niemals Sein Versprechen.“
10. Wahrlich, denen, die ungläubig sind, werden weder ihr Vermögen noch ihre Kinder etwas helfen bei Gott. Sie sind es, die zur Nahrung des Feuers werden.
11. (Mit ihnen ist es) wie mit dem Gefolge (dem Gefolge und der kriegerischen Aristokratie) Pharaos und denen, die vor ihm waren. Sie verwarfen Unsere Offenbarung als Lüge. Da kam (die Strafe) Gottes über sie wegen ihrer Schuld. Und Gott ist streng im Strafen.
12. Sprich (o Gesandter) zu denen, die ungläubig sind: „Bald schon werdet ihr überwältigt sein und in der Hölle versammelt werden!“ Was für eine üble Ruhestätte!
13. Schon sind euch ein deutliches Zeichen (von der Wahrhaftigkeit der Vorgehensweise Gottes) und eine Lehre für euch in den beiden Scharen zuteil geworden, die (in der Schlacht von Badr) aufeinander trafen. Die eine Schar kämpfte für die Sache Gottes, die andere war ungläubig. Jene sahen mit eigenen Augen (die Schar der Gläubigen) doppelt so zahlreich (während des Kämpfens). Und Gott stärkt mit Seinem Beistand und Sieg, wen Er will. Wahrlich, darin ist ein lehrreiches Beispiel für die, die wohl zu sehen vermögen.
14. Anziehend erscheint den Menschen die Liebe zu Begehrenswertem: zu Frauen und Kindern, (angehäuften) Reichtümern an Gold und Silber, ausgezeichneten Pferden und Viehherden und Saatfeldern. Dies sind Genüsse für das diesseitige Leben. Doch bei Gott ist die schönste, erstrebenswerteste Heimstatt.
15. Sage (zu ihnen): „Soll ich euch Kunde geben von etwas Besserem als diesem (das ihr so leidenschaftlich zu erlangen trachtet)?“ Für diejenigen, die sich vor Ungehorsam gegen Gott hüten in tiefer Ehrfurcht vor Ihm und in Frömmigkeit, werden (dereinst) Gärten sein bei ihrem Herrn, durch die Ströme fließen. Dort werden sie (ewig) verweilen, und sie werden Gefährten und Gefährtinnen von vollkommener Reinheit haben und das Wohlgefallen Gottes. Und Gott kennt (Seine) Diener wohl.
16. Diejenigen (die Gottesfürchtigen, Frommen), die sagen: „Unser Herr, wir glauben wahrhaftig. Darum verzeih uns unsere Sünden, und verschone uns vor der Strafe des Feuers.“
17. Jene, die geduldig sind (im Unglück und standhaft in der Erfüllung von Gottes Geboten und in der Vermeidung von Sünden) und die wahrhaftig sind (in ihren Worten und Taten und ihre Verträge getreulich einhalten), die demütig gehorsam sind und die hingeben (von dem, womit Gott sie versorgt hat, für Seine Sache und für die Bedürftigen), und die flehentlich um Gottes Vergebung bitten vor Anbruch der Morgendämmerung.
18. Gott (Selbst) bezeugt, dass es wahrhaftig keine Gottheit außer Ihm gibt, ebenso wie die Engel und die Wissenden, die für Wahrheit und Gerechtigkeit eintreten: (Sie alle bezeugen, dass) es keine Gottheit außer Ihm gibt, dem Ruhmreichen von unwiderstehlicher Macht, dem Weisen.
19. Gewiss, die (wahre) Religion vor Gott ist der Islam. Und diejenigen, denen das Buch gegeben worden war, wurden erst aus missgünstigem Wettstreit untereinander und Anmaßung uneins, nachdem das Wissen (um die Wahrheit) zu ihnen gekommen war. Doch wer nicht an die Offenbarungen Gottes glaubt, (der sollte wissen) dass Gott wahrlich schnell ist im Berechnen.
20. Und wenn sie immer noch Wortgefechte mit dir führen, dann sage (zu ihnen, o Gesandter): „Ich habe mich ganz und gar Gott ergeben, ebenso wie die, die mir folgen.“ Und sprich zu denjenigen, denen das Buch vordem gegeben worden ist, und zu den gewöhnlichen Menschen, die nichts vom Buch wissen: „Habt ihr euch auch (Gott) ergeben?“ Und wenn sie sich ergeben, dann sind sie gewiss rechtgeleitet. Doch wenn sie sich abwenden, so obliegt dir wahrlich nur die vollständige Verkündigung der Botschaft. Und Gott sieht die Diener wohl.
21. Wahrlich, diejenigen, die nicht an die Offenbarungen Gottes glauben und oft die Propheten (die zu ihnen entsandt werden) ohne Recht töten und diejenigen töten, die sich unter den Menschen für Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit einsetzen und sie zu gebieten versuchen, denen bringe Kunde von einer schmerzlichen Strafe.
22. Sie sind diejenigen, deren Taten nutzlos sein werden sowohl in dieser Welt als auch im Jenseits. Sie werden keine Helfer haben (um ihre Werke doch noch zu ihrem Nutzen umzuwandeln und sie vor Strafe zu bewahren).
23. Hast du nicht jene gesehen, denen ein Teil des Buches gegeben worden ist? Sie wurden zum Buch Gottes aufgerufen, um (damit) untereinander zu richten. Doch dann (nachdem das Urteil ergangen war) wandten sich einige von ihnen in Widerwillen ab.
24. (Sie wagen es, das zu tun) weil sie behaupten: „Das Feuer wird uns nicht berühren, außer auf gezählte Tage.“ (Die falschen Glaubensvorstellungen) die sie zu ersinnen pflegten, haben sie in ihrer Religion irregeleitet.
25. Doch was wird sein, wenn Wir sie alle zusammenführen werden an einem (schrecklichen) Tag, über (dessen Kommen) es keinen Zweifel gibt und an dem jeder Seele das vollständig zurückerstattet wird, was sie erworben hat (während sie auf Erden weilte)? Und es wird ihnen kein Unrecht zugefügt.
26. Sprich: „O Gott, vollkommener Herr aller Herrschaft! Du gibst die Herrschaft, wem Du willst, und Du entziehst die Herrschaft, wem Du willst, und Du machst mächtig und ehrst, wen Du willst, und Du demütigst, wen Du willst; in Deiner Hand ist alles Gute; wahrlich, Du hast volle Macht über alle Dinge.
27. Du lässt die Nacht in den Tag übergehen und lässt den Tag in die Nacht übergehen (und machst so, dass sie länger oder kürzer werden); Du bringst das Lebendige aus dem Toten hervor und das Tote aus dem Lebendigen. Und Du versorgst, wen immer Du willst, ohne zu rechnen.“
28. Lasst nicht die Gläubigen sich Ungläubige zu Freunden, Beschützern und Beratern nehmen anstelle von Gläubigen. Und wer das tut, befindet sich ganz und gar nicht auf Gottes Pfad und ist nicht mit Ihm verbunden, es sei denn, ihr schützt euch damit vor ihnen und trefft Vorsichtsmaßnahmen (vor der Gefahr, verfolgt und gezwungen zu werden, euch von eurer Religion abzuwenden oder eure Gemeinschaft zu hintergehen oder euer Leben zu verlieren). Und Gott ermahnt euch, vor Ihm auf der Hut zu sein, denn bei Gott ruht der Ausgang (aller Dinge).
29. Sage (zu den Gläubigen): „Ob ihr geheim haltet, was in euren Brüsten ist, oder es offenbart, Gott weiß es. Er weiß, was in den Himmeln ist und auf Erden. Und Gott hat volle Macht über alle Dinge.
30. An dem Tag, an dem jede Seele das vorfinden wird, was sie an Gutem getan hat, ebenso wie das, was sie an Bösem getan hat, möchte sie gewiss allzu gerne, dass zwischen ihr und dem Bösen ein weiter Abstand wäre. Gott ermahnt euch, vor Ihm auf der Hut zu sein; und Gott ist überaus gütig, nachsichtig gegen (Seine) Diener.
31. Sage (zu ihnen, o Gesandter): „Wenn ihr Gott wahrhaft liebt, so folgt mir; dann wird Gott euch lieben und euch eure Sünden vergeben.“ Gott ist vergebend, barmherzig.
32. Sage (abermals): „Gehorchet Gott und dem Gesandten.“ Doch wenn sie sich abwenden (dann wisst, dass sich nur die Ungläubigen von dem Aufruf abwenden, und lasst sie wissen, dass) Gott die Ungläubigen nicht liebt.
33. (Sie weigern sich, an dich und an einige der Propheten zu glauben, weil du nicht unter ihnen erschienen bist, doch Gott gewährt die Gnade der Prophetenschaft, wem immer Er will, und) Gott hat wahrlich Adam und Noah und die Familie von Abraham und die Familie von Imran geläutert und vor den Menschen in aller Welt auserwählt,
34. Als Nachkommen, die einen von ihnen (stammen ab) von den anderen, (und sie haben denselben Weg befolgt. Darum mache nicht in deinem Glauben an sie als Propheten irgendeinen Unterschied zwischen den Propheten und denke und sprich nicht schlecht über Gottes Bevorzugung). Gott ist hörend, wissend.
35. (Gedenke) als die Frau (aus dem Hause) von Imran flehte: „O mein Herr, ich habe Dir gelobt, was in meinem Leib ist. Es soll ganz dem Dienst an Dir geweiht sein. So nimm es von mir entgegen, denn wahrlich, Du bist der Hörende, der Wissende.“
36. Und als sie es zur Welt gebracht hatte, sagte sie: „Mein Herr, wahrlich, ich habe ein Mädchen zur Welt gebracht.“ Und Gott wusste am besten, was sie zur Welt gebracht hatte, (deshalb brauchte sie nicht traurig sein, denn) der Knabe (den sie erwartete) konnte nicht gleich (dem) Mädchen sein (das Wir ihr zuteil werden ließen und dem Wir die größte Ehre und Gunstbezeugung gewähren sollten). – „Ich habe ihr den Namen Maria gegeben, und ich erbitte für sie und ihre Nachkommen Deinen Schutz vor Satan, dem auf ewig aus Gottes Barmherzigkeit Verworfenen.“
37. (Als Lohn für die Aufrichtigkeit und die reine Absicht ihrer Mutter, als sie ihr Kind Gott gelobte) nahm ihr Herr sie auf das Gnädigste an und ließ sie auf das Schönste heranwachsen, und Er vertraute sie der Obhut von Zacharias an. Jedes Mal, wenn Zacharias in ihre Gebetskammer trat, fand er bei ihr Nahrung. „O Maria“, fragte er, „woher bekommst du dies?“ „Es ist von Gott“, antwortete sie, „denn Gott versorgt, wen immer Er will, ohne zu rechnen.“
38. Da wandte sich Zacharias seinem Herrn im Gebet zu und sagte: „Mein Herr, schenke mir aus Deiner Barmherzigkeit eine gute, aufrichtige Nachkommenschaft. Wahrlich, Du erhörst ja das Gebet.“
39. Darauf riefen ihm die Engel zu, während er betend in der Kammer stand: „Wahrlich, Gott verkündet dir die frohe Botschaft von Johannes, dem Bestätiger eines Wortes von Gott, einem Vornehmen, einem Asketen und Propheten, einem von den Rechtschaffenen.“
40. „Mein Herr“, sagte er (Zacharias), „wie kann ich einen Sohn haben, wo doch das Alter schon über mich gekommen ist und meine Frau unfruchtbar ist?“ „Solcherart“, sagte er (der Engel), „tut Gott, was immer Er will.“
41. „Mein Herr“, flehte er (Zacharias), „gib mir ein Zeichen.“ „Dein Zeichen“, sagte Er, „soll sein, dass du drei Tage nicht zu den Menschen sprichst außer durch Gesten. Und (in der Zwischenzeit) gedenke gar viel deines Herrn, und lobpreise Ihn am Abend und in den frühen Morgenstunden.“
42. Und (schon bald kam der Augenblick) als die Engel sagten: „O Maria, Gott hat dich wahrlich auserwählt und rein gemacht und dich über die Frauen in aller Welt erhoben.
43. O Maria, sei deinem Herrn demütig ergeben, und werfe dich nieder, und verneige dich (im Gebet und in Hingabe an Ihn) mit denen, die sich verneigen.“
44. (O Gesandter) dies ist eine Verkündigung des Verborgenen (von Ereignissen, die in der Vergangenheit stattfanden und in all ihrer Wahrheit vor den Menschen verborgen geblieben sind), das Wir dir offenbaren. Denn du warst ja nicht unter ihnen, als sie ihre Lospfeile warfen, wessen Obhut Maria anvertraut werden sollte; und du warst nicht unter ihnen, als sie sich (um die Angelegenheit) stritten.
45. Und (gedenke) als die Engel sprachen: „O Maria, Gott verkündet dir wahrlich die frohe Botschaft eines Wortes von Ihm. Sein Name soll sein Messias, Jesus Sohn der Maria, hoch geehrt in dieser Welt und im Jenseits und einer von jenen, die Gott nahe sind.
46. Er wird in der Wiege zu den Menschen sprechen und im Mannesalter und einer der Gerechten sein.“
47. „Mein Herr“, sagte Maria, „wie soll ich einen Sohn haben, wo doch kein Mann mich berührt hat?“ „Solcherart ist Gottes Beschluss“, sagte er (der Geist, der vor ihr erschienen war), „Gott erschafft, was Er will. Wenn Er eine Sache beschließt, so sagt er zu ihr: ‘Sei!’, und sie ist.
48. Und Er wird ihn das Buch und die Weisheit lehren – und die Thora und das Evangelium.
49. (Und Er wird ihn zu) einem Gesandten für die Kinder Israels (machen, und er wird zu ihnen sagen, indem er seine Sendung erklärt): ‘Wahrlich, ich bin zu euch gekommen mit einem klaren Beweis von eurem Herrn: Ich forme wahrlich aus Lehm etwas wie einen Vogel, und dann hauche ich ihm (Leben) ein, und es wird ein Vogel sein mit Ermächtigung Gottes. Und ich heile den Blindgeborenen und den Aussätzigen und mache die Toten (wieder) lebendig mit Ermächtigung Gottes. Und ich verkünde euch, was ihr essen und was ihr in euren Häusern aufspeichern sollt. Wahrlich, darin ist ein klarer Beweis für euch (der zeigt, dass ich ein Gesandter Gottes bin), wenn ihr aufrichtige Gläubige seid (wie ihr behauptet).
50. Und (ich bin gekommen) um die (in der) Thora (enthaltene Wahrheit) zu bestätigen, die bereits vor mir offenbart wurde, und euch einiges von dem zu erlauben, was euch verboten war. Und seid gewiss, dass ich mit einem klaren Beweis von eurem Herrn (der zeigt, dass ich ein Gesandter Gottes bin) zu euch gekommen bin. Darum hütet euch vor Ungehorsam gegen Gott in tiefer Ehrfurcht vor Ihm und in Frömmigkeit, und gehorcht mir.
51. Wahrlich, Gott ist mein Herr und euer Herr. So betet Ihn an. Das ist der gerade (zu befolgende) Weg.‘“
52. (Nachdem er diese Botschaft eine geraume Zeit lang verkündet hatte) bemerkte Jesus ihr bereitwilliges Festhalten am Unglauben (und ihre offene Feindseligkeit) und rief aus: „Wer sind meine Helfer (auf dem Weg hin) zu Gott?“ (Da) antworteten die Jünger: „Wir sind die Helfer (für) Gottes (Sache). Wir glauben an Gott, und (wir bitten dich) sei du unser Zeuge, dass wir Muslime sind (die sich Ihm allein ergeben haben).
53. Unser Herr! Wir glauben an das, was Du herabgesandt hast, und wir folgen dem Gesandten. So reihe uns ein unter diejenigen, die Zeugnis abgelegt haben (von Deiner Einheit und Deiner Herrschaftsgewalt und von der Wahrheit, die Du offenbart hast).“
54. Und sie (die Ungläubigen) schmiedeten Pläne (gegen Jesus), doch Gott setzte Seinen Willen durch (und brachte ihre Pläne zum Scheitern). Gott will, was am besten ist (für Seine gläubigen Diener), und macht, dass Sein Wille den Sieg davon trägt.
55. (Es war Bestandteil Seines Eingreifens gegen ihr Planen) als Gott sprach: „Jesus, Ich will dich (sobald deine Sendung zu Ende gegangen ist) abberufen (zu Mir) und dich zu Mir erheben, und Ich will dich reinigen von (den unbegründeten Verleumdungen derer) die ungläubig sind, und Ich will diejenigen, die dir folgen, über jene stellen, die ungläubig sind bis zum Tag der Auferstehung. Dann werdet ihr alle zu Mir zurückkehren, und Ich werde über das entscheiden zwischen euch, worüber ihr uneins wart.
56. Was nun die angeht, die ungläubig sind, so werde Ich sie mit strenger Strafe bestrafen in dieser Welt und im Jenseits; und es wird für sie keine Helfer geben (gegen Meine Strafe).“
57. Was aber jene angeht, die glauben und gute Werke tun, so wird Er ihnen ihren Lohn voll ausbezahlen. Und Gott liebt nicht die, die Unrecht tun (und Er Selbst tut nie Unrecht).
58. So besteht all das, was Wir dir (o Gesandter) vortragen, aus Zeichen und kommt von dem weisen Ermahner (dem Koran).
59. Wahrlich, (die Erschaffung von) Jesus ist vor Gott gleich (der Erschaffung von) Adam. Er erschuf ihn aus Erde. Dann sprach Er zu ihm: „Sei!“, und er ist.
60. (Da die Wahrheit immer aus dem besteht, was dein Herr will und bestimmt) so ist dies die Wahrheit von deinem Herrn (in dieser Angelegenheit); darum sei nicht (und es ist niemals von dir zu erwarten, dass du bist) einer von jenen, die zweifeln.
61. Wenn also jemand Wortgefechte mit dir über ihn (Jesus) führt nach dem, was dir an (wahrem) Wissen zugekommen ist, dann sage (als Herausforderung). „Kommt herbei, lasst uns unsere Söhne und eure Söhne und unsere Frauen und eure Frauen und uns selbst und euch selbst herbeirufen und Gott anflehen und Seinen Fluch auf die Lügner herab beschwören.“
62. Dies ist der wahre Bericht. Und es gibt keine Gottheit außer Gott, und Gott ist ruhmreich, von unwiderstehlicher Macht, weise.
63. Doch wenn sie sich (immer noch) abwenden, so sei gewiss, dass Gott diejenigen wohl kennt, die Unordnung anrichten (und Unheil stiften).
64. Sage (zu ihnen, o Gesandter): „O ihr Besitzer des Buches, kommt herbei zu einem Wort, das uns und euch gemeinsam ist, dass wir niemandem dienen außer Gott und dass wir Ihm keine Teilhaber zur Seite stellen und dass nicht die einen von uns die anderen zu Herren nehmen anstelle von Gott.“ Doch wenn sie sich (immer noch) abwenden, dann sagt: „Bezeugt, dass wir Muslime sind (die nur Ihm allein ergeben sind).“
65. O ihr Besitzer des Buches (Juden und Christen)! Warum führt ihr Wortgefechte über Abraham (ob er ein Jude oder Christ war), wo doch die Thora und das Evangelium erst nach ihm herabgesandt worden sind? Wollt ihr denn nicht euren Verstand benutzen?
66. In der Tat seid ihr diejenigen, die Wortgefechte führen selbst über etwas, worüber ihr Wissen besitzt; warum führt ihr also Wortgefechte über etwas, worüber ihr kein Wissen besitzt? Doch Gott weiß, ihr aber wisst nicht.
67. Abraham war weder ein Jude noch ein Christ, sondern er war rein in seinem Glauben und ein Muslim (der sich mit einem heilen Herzen Gott ergeben hatte). Und er gehörte niemals zu denen, die Gott Teilhaber zur Seite stellen.
68. Wahrlich, die unter den Menschen, die am ehesten behaupten können, Abraham nahe zu stehen, sind jene, die ihm folgten (während der Zeit seiner Entsendung), ebenso wie dieser edle Prophet und die (von seinen Anhängern), die glauben. Und Gott ist der Vertraute und Beschützer der Gläubigen (dem sie ihre Angelegenheiten anvertrauen und auf den sie sich verlassen können).
69. Einige von den Besitzern des Buches wünschen sich, dass sie euch irreführen könnten. Doch sie führen niemanden irre außer sich selbst, aber sie nehmen nicht wahr (dass dies so ist).
70. O ihr Besitzer des Buches! Warum verleugnet ihr die Offenbarungen Gottes (die klaren Beweise der Wahrheit), wo ihr doch selbst Zeugnis (über ihre Wahrhaftigkeit in euren eigenen Büchern) ablegt?
71. O ihr Besitzer des Buches! Warum vermengt ihr Wahres mit Falschem und verbergt die Wahrheit, wo ihr doch wisst?
72. (In dem Versuch, die Gläubigen in eine Falle zu locken) sagen einige von den Besitzern des Buches (zueinander): „Tut so, als glaubtet ihr bei Tagesanbruch an das, was den Gläubigen herabgesandt worden ist, und leugnet es am Ende (des Tages). Vielleicht werden sie so (Zweifel an ihrer eigenen Religion hegen und) umkehren (in ihren früheren Zustand).
73. Und glaubt niemandem außer dem, der eure Religion befolgt. – Sprich (o Gesandter): ‘Wahrlich, die einzige Rechtleitung ist die Rechtleitung Gottes.’ – (Bekümmert es euch) dass jemandem das gleiche gegeben wurde wie das, was euch gegeben worden ist, oder dass sie es vor eurem Herrn als Argument verwenden?“ Sprich: „Wahrlich, alle Huld und Gnade ist in Gottes Hand. Er gibt sie, wem immer Er will.“ Und Gott ist allumfassend (in Seiner Barmherzigkeit), wissend.
74. Er zeichnet mit Seiner Barmherzigkeit (des Gnadengeschenks der Prophetenschaft oder einer anderen Aufgabe) aus, wen Er will. Gott ist von übergroßer Huld und Gnade.
75. Unter den Besitzern des Buches sind manche, die, wenn du ihnen eine große Summe anvertraust, es dir zurückgeben. Doch unter ihnen sind auch manche, die, wenn du ihnen ein Dinar anvertraust, ihn dir nicht zurückgeben, es sei denn, du wirst ständig bei ihnen vorstellig. Dies weil sie behaupten: „Wir haben keine Verantwortung gegenüber den Ungebildeten (jenen, die kein Buch haben wie wir und nicht unserer Religion folgen).“ Und sie sprechen gegen Gott eine Lüge aus, und sie wissen es wohl.
76. Doch fürwahr (was Gott gebietet ist dies): Wer sein Versprechen hält und sich vor Ungehorsam gegen Gott hütet in tiefer Ehrfurcht vor Ihm und in Frömmigkeit, wahrlich, Gott liebt die Gottesfürchtigen, Frommen.
77. Wahrlich, jene die das Bündnis mit Gott und ihre Versprechen um einen geringen Preis verkaufen, die sollen keinen Anteil haben am Jenseits. Und Gott wird am Jüngsten Tag weder mit ihnen sprechen noch sie (in Barmherzigkeit) ansehen, und Er wird sie nicht läutern (von ihren Sünden, um sie freizusprechen), sondern ihnen wird schmerzliche Strafe zuteil.
78. Und wahrlich, unter ihnen sind manche, die mit ihren Zungen (die Worte des) Buches verdrehen (während sie es lesen, um die Bedeutung zu entstellen), sodass ihr meint, es sei ein Teil des Buches. Doch es ist kein Teil des Buches. Und sie sagen: „Das kommt aus Gottes Gegenwart“, aber es ist nicht aus Gottes Gegenwart. Und sie sprechen gegen Gott eine Lüge aus, und sie wissen es wohl.
79. Es ist nicht (denkbar), dass Gott einem Menschen das Buch, gesunde, weise Urteilsfähigkeit und Prophetenschaft mitgibt (und) dass er dann zu den Menschen sagt: „Dient mir anstelle von Gott.“ Sondern (er wird vielmehr sagen): „Seid reine, hingebungsvolle Diener des Herrn, da ihr doch das Buch lehrt und da ihr es doch studiert.“
80. Und Er wird euch nie gebieten, dass ihr euch die Engel und die Propheten zu Herren nehmt. Wie könnte Er euch den Unglauben gebieten, nachdem ihr (Seinen Ruf befolgt habt und) Muslime geworden seid (die sich einzig und allein Gott ergeben)?
81. Und als Gott den Propheten das Gelübde abnahm: „Wahrlich, was auch immer Ich euch an Schrift und Weisheit gab, und es kommt danach ein Gesandter zu euch, der das bestätigt, was ihr (an Offenbarungen Gottes) bereits in Händen habt, so sollt ihr gewiss an ihn glauben und ihm beistehen.“ Indem Er dies sagte, fragte Er: „Habt ihr dies bestätigt und versichert, dass ihr Meine Last auf euch nehmt (die Ich euch auferlegt habe) in dieser Angelegenheit?“ Sie antworteten: „Wir haben (es) bestätigt.“ Er sprach: „So legt (ihr und eure Gemeinschaft) Zeugnis ab, und Ich werde mit euch unter den Bezeugenden sein.“
82. Doch wer sich danach abwendet, das sind wahrhaftig die Frevler.
83. Wollen sie denn eine andere Religion befolgen als die Gottes, wo sich doch freiwillig oder widerwillig Ihm ergibt, was immer in den Himmeln und auf Erden ist? Und zu Ihm werden sie alle zurückgebracht.
84. Sprich: „Wir glauben fest an Gott (ohne Ihm Teilhaber zur Seite zu stellen) und an das, was Er uns herabgesandt hat, und an das, was Er Abraham, Ismael, Isaak, Jakob und den aus den Stämmen hervorgegangen Propheten herabgesandt hat, und an das, was Moses, Jesus und allen anderen Propheten von ihrem Herrn offenbart worden ist. Wir machen zwischen keinem von ihnen einen Unterschied (was unseren Glauben an sie angeht), und wir sind Muslime (die Ihm allein ergeben sind).
85. Und wer immer eine andere Religion will als den Islam, so wird sie von ihm nicht angenommen, und er wird im Jenseits unter den Verlierern sein.
86. Wie soll Gott ein Volk rechtleiten, das ungläubig geworden ist, nachdem es geglaubt und bezeugt hatte, dass der Gesandte wahrhaftig ist, und nachdem klare Beweise (seiner Prophetenschaft und dafür, dass das von ihm überbrachte Buch von Gott stammt) zu ihnen gekommen waren? Und Gott leitet nicht das Volk derer, die Unrecht tun.
87. Sie sind diejenigen, deren Vergeltung sein wird, dass der Fluch Gottes und Seiner Engel und der Menschen allesamt auf ihnen lasten wird.
88. Darin werden sie bleiben und ihre Strafe wird ihnen nicht erleichtert, noch wird ihnen Aufschub gewährt,
89. Außer jenen, die danach reuig umkehren und sich bessern. Denn Gott ist wahrlich verzeihend, barmherzig.
90. Wahrlich, jene, die ungläubig geworden sind, nachdem sie (sich zum) Glauben (bekannt) hatten, und dann noch an Unglauben zunehmen (die haben die Fähigkeit zu glauben verloren, deshalb können sie weder zum Glauben zurückkehren noch bereuen, bis sie sich in den Klauen des Todes befinden), ihre Bitte um Vergebung wird (in dem Augenblick) nicht angenommen. Und sie sind diejenigen, die ganz und gar irregegangen sind.
91. Wahrlich, jene, die ungläubig sind und als Ungläubige sterben, von denen würde nicht einmal die ganze Erde voll Gold angenommen werden, selbst wenn sie sich damit loskaufen wollten. Sie sind es, denen schmerzliche Strafe zuteil wird, und sie werden keine Helfer (dagegen) haben.
92. Niemals werdet ihr Güte und Tugend erlangen, ehe ihr nicht von dem hingebt, was euch lieb ist (für die Sache Gottes oder um die Bedürftigen zu versorgen). Und was immer ihr hingebt, wahrlich Gott weiß es wohl.
93. Alle (Arten von) Speisen (die nach den Muhammad offenbarten Geboten erlaubt sind) waren den Kindern Israels (anfangs) erlaubt, außer was Israel (das heißt der Prophet Jakob) sich selbst verboten hatte, bevor die Thora herabgesandt wurde. Sage (zu ihnen, o Gesandter): „Bringt (doch) die Thora herbei, und lest sie vor, wenn ihr wahrhaft seid (in eurer Behauptung, dass es in ihr keine Aufhebung gibt).“
94. Wer also noch eine Lüge gegen Gott erdichtet nach dem (was zuvor über die Wahrheit in dieser ganzen Angelegenheit gesagt worden ist), das sind diejenigen, die Unrecht tun.
95. Sage: „Gott hat die Wahrheit gesprochen.“ Darum folgt dem Bekenntnis Abrahams als Menschen reinen Glaubens (ein Glaube, in dem es keine Spur von Unglauben gibt und in dem Gott kein Teilhaber zur Seite gestellt wird und der frei von Heuchelei ist). Er war niemals einer von denen, die Gott Teilhaber zur Seite gestellt haben.
96. Wahrlich, das erste Haus (für den Gottesdienst), das für die Menschen errichtet wurde, ist das in Bakka (Mekka), ein gesegneter Ort und ein (Mittelpunkt oder Zentrum der) Rechtleitung für alle Völker.
97. Darin sind deutliche Zeichen (die beweisen, dass es ein gesegnetes Heiligtum ist, das von Gott als Mittelpunkt der Rechtleitung erwählt wurde), die Stätte Abrahams. Wer immer dort eintritt, ist in Sicherheit (vor Angriffen und Furcht). Die Menschen sind Gott verpflichtet, zu Seinem Haus zu pilgern – jene, die dazu die Möglichkeit finden. Doch wer immer sich weigert (die Pflicht der Pilgerfahrt auf sich zu nehmen) oder Gott gegenüber undankbar ist (indem er Sein Gebot nicht erfüllt), so ist Gott wahrlich auf Seine Geschöpfe nicht angewiesen.
98. Sprich: „O ihr Besitzer des Buches! Warum verbergt und leugnet ihr die Offenbarungen Gottes, wo doch Gott Zeuge ist für das, was ihr tut?“
99. Sprich (o Gesandter): „O ihr Besitzer des Buches! Warum haltet ihr die, die glauben, vom Pfad Gottes ab, indem ihr danach trachtet, ihn krumm zu machen, wo ihr doch selbst Zeugen seid (dass es der gerade Weg ist)? Und Gott ist nicht unaufmerksam und achtlos all dessen, was ihr tut.“
100. O ihr, die ihr glaubt! Wenn ihr einigen jener glaubt, denen das Buch gegeben worden ist, dann werden sie euch, nachdem ihr den Glauben angenommen habt, wieder zu Ungläubigen machen.
101. Wie könnt ihr (wieder) ungläubig werden, während ihr doch die seid, denen die Offenbarungen Gottes vorgetragen werden, und Sein Gesandter unter euch ist? Doch wer an Gott festhält, der ist gewiss rechtgeleitet worden auf den geraden Weg.
102. O ihr, die ihr glaubt! Hütet euch vor Ungehorsam gegen Gott, in tiefer Ehrfurcht vor Ihm und in Frömmigkeit, so wie es Ihm gebührt; und achtet darauf, dass ihr nicht sterbt denn als Muslime (die Ihm ganz und gar ergeben sind).
103. Und haltet allesamt fest am Seil Gottes, und zersplittert euch nicht. Und gedenkt der Gnade Gottes, die Er euch erwiesen hat, als ihr Feinde wart und Er eure Herzen in Liebe vereinte, sodass ihr durch Seine Gnade zu Brüdern wurdet. Damals wart ihr am Rande einer Feuergrube, und Er errettete euch daraus. So macht Gott Seine Zeichen der Wahrheit klar, damit ihr rechtgeleitet werden mögt (auf dem geraden Pfad in all euren Angelegenheiten und dabei standhaft bleibt).
104. Und es soll unter euch eine Gemeinschaft sein, die zum Guten aufruft und das Rechte gebietet und tatkräftig fördert und Unrecht verwehrt und sich bemüht, Übles (auf angemessene Weise) zu verhindern. Sie sind es, die erfolgreich sein werden.
105. Und seid nicht wie jene, die sich in Gruppen gespalten haben und unterschiedliche Wege befolgen, nachdem die eindeutigen Wahrheiten zu ihnen gekommen waren. Sie sind es, denen schwere Strafe zuteil wird.
106. Am Tage, an dem manche Gesichter hell und manche Gesichter finster sein werden. Und zu denen, deren Gesichter finster sein werden (wird gesagt): „Seid ihr ungläubig geworden, nachdem ihr den Glauben angenommen hattet? So kostet die Strafe dafür, dass ihr ungläubig geworden seid!“
107. Diejenigen aber, deren Gesichter hell sein werden, werden in Gottes Barmherzigkeit eingehen, um ewig darin zu verweilen.
108. Dies sind die Offenbarungen Gottes: Wir tragen sie dir in Wahrheit vor. Und Gott will nicht, dass irgendjemandem in der Welt Unrecht zugefügt wird.
109. (Wie kann es Zweifel geben, wo doch) Gott gehört, was immer in den Himmeln und auf Erden ist. Und zu Gott werden alle Angelegenheiten schließlich zurückgebracht (und was immer Er will, geschieht).
110. (O Gemeinschaft Muhammads!) Ihr seid die beste Gemeinschaft, die je hervorgebracht worden ist (zum Wohle der) Menschheit. Ihr gebietet und fördert tatkräftig das Rechte und verwehrt Unrecht und versucht es zu vermeiden und (ihr tut dies, weil) ihr an Gott glaubt. Wenn die Besitzer des Buches nur geglaubt hätten (wie ihr), dann wäre es umso besser für sie gewesen. Unter ihnen sind Gläubige, doch die meisten von ihnen sind Frevler.
111. Sie werden euch gewiss keinen Schaden zufügen, außer (ein wenig) Ungemach (das sie euch meistens mit ihren Zungen bereiten). Wenn sie euch bekämpfen, werden sie euch (alsbald) den Rücken kehren und flüchten. Dann soll ihnen keine Hilfe zuteil werden (um den Sieg über euch zu erlangen).
112. Verachtung trifft sie (die Juden), wo immer man auf sie stößt, außer wenn sie (festhalten an) einer Bindung zwischen ihnen und Gott und einer Bindung zwischen ihnen und den anderen Völkern. Und sie haben den Zorn (die demütigende Strafe) Gottes auf sich geladen, und Elend trifft sie – und all dies, weil sie immer wieder Unsere Offenbarungen leugneten und die Zeichen der Wahrheit ablehnten (die sie ständig in ihrem Leben beobachten konnten) und weil sie die Propheten ohne Recht töteten; all dies, weil sie sich widersetzten und immer wieder (die Grenzen des Gesetzes) übertraten.
113. (Doch) sie sind nicht alle gleich: Unter den Besitzern des Buches ist eine standhafte Gemeinschaft, die Gottes Offenbarungen die ganze Nacht lang vorträgt und sich (in Anbetung) niederwirft.
114. Sie glauben an Gott und an den Jüngsten Tag und gebieten, was gut und recht ist, und setzen sich dafür ein und verbieten das Böse und versuchen, es zu vermeiden, und sie beeilen sich, Gutes zu tun, als ob sie miteinander wetteiferten. Und diese gehören zu den Rechtschaffenen.
115. Und was immer sie an Gutem tun, soll ihnen gewiss nicht ungedankt bleiben. Und Gott kennt wohl die Gottesfürchtigen, Frommen.
116. Wahrlich, denen, die ungläubig sind, werden weder ihre Reichtümer noch ihre Kinder im Geringsten gegen Gott helfen; diese (Unglückseligen) werden Bewohner des Feuers sein. Dort werden sie ewig verweilen.
117. Das Gleichnis dessen, was sie im diesseitigen Leben spenden (um ihre Ziele unter humanitärem oder religiösem Deckmantel zu erreichen), ist wie das Gleichnis eines schneidenden Windes in Begleitung von Frosteinbruch; er kommt über die Saatfelder eines Volkes, das sich selbst Unrecht getan hat (durch seine falschen Glaubensvorstellungen und falsches Handeln) und vernichtet sie. Und nicht Gott hat ihnen Unrecht getan, sondern sie tun sich selbst Unrecht.
118. O ihr, die ihr glaubt! Nehmt nicht (jene) zu Vertrauten, die nicht zu euch gehören, denn sie (insbesondere die, die Feindschaft gegen euch hegen) werden keine Mühe scheuen, euch zu verderben. Sie möchten, dass ihr in Bedrängnis geratet. Schon ist Hass aus ihren Mündern offenbar geworden, doch was ihre Brüste verbergen, ist weitaus schlimmer. Wir haben euch die offenkundige Wahrheit bereits klar dargelegt, wenn ihr nur nachdenken und begreifen wolltet!
119. Seht, ihr seid ja so (ehrliche, offenherzige) Muslime, dass ihr ihnen in Liebe zugetan seid (selbst denen, die eure Feinde sind), doch sie lieben euch nicht; und ihr glaubt an das gesamte Buch (ohne irgendwelche Unterschiede zwischen den Versen zu machen und glaubt an alle von Gott offenbarten Bücher). Wenn sie mit euch zusammentreffen, sagen sie (heuchlerisch): „Wir glauben“; doch wenn sie allein sind, beißen sie sich vor Wut über euch in die Fingerspitzen. Sprich (zu ihnen, o Gesandter): „Sterbt an eurer Wut!“ Wahrlich, Gott weiß wohl, was in ihren Brüsten verborgen ist.
120. Wenn euch Gutes zuteil wird, empfinden sie es als Übel; trifft euch jedoch Übles, dann freuen sie sich darüber. Wenn ihr aber standhaft ausharrt und in Frömmigkeit handelt und euch von Üblem und jeglicher Ungerechtigkeit fernhaltet, werden euch ihre heimtückischen Pläne keinen Schaden zufügen. Wahrlich, Gott umfasst (mit Seinem Wissen und Seiner Macht) alles, was sie tun.
121. (Und gedenke, o Gesandter) als du von deinem Haus frühmorgens aufgebrochen bist, um den Gläubigen Stellungen für den Kampf anzuweisen – und Gott ist hörend, wissend (Er hörte und wusste alles, was geschah und worüber an diesem Tag gesprochen wurde).
122. (Gedenkt der Zeit) als zwei Gruppen von euch sich anschickten, aufzugeben, obwohl Gott ihr Helfer und Beschützer war. Und auf Gott sollten die Gläubigen vertrauen.
123. Wahrlich, Gott hat euch bereits bei Badr zum Sieg verholfen, als ihr eine verachtete (kleine) Truppe wart. Und erfüllt eure Pflicht gegen Gott in tiefer Ehrfurcht vor Ihm, auf dass ihr dankbar sein mögt.
124. (Und gedenke der Zeit) als du zu den Gläubigen sagtest: „Ist es euch nicht genug, dass euch euer Herr mit dreitausend heran stürmenden Engeln zu Hilfe kommt?“
125. Ja doch; (und mehr als das:) wenn ihr standhaft seid und in Gottesfurcht handelt, sodass ihr Seinen Schutz verdient, und sie ganz plötzlich über euch kommen, wird euer Herr euch mit fünftausend heran stürmenden Engeln zu Hilfe kommen.
126. Und Gott hat das zu nichts anderem als einer frohen Botschaft für euch gemacht und um damit eure Herzen zu beruhigen. Und der Sieg kommt von niemandem außer Gott, dem Ruhmreichen von unwiderstehlicher Macht, dem Weisen.
127. Damit Er (durch euch) einen Teil (der Anführer) von denen, die ungläubig sind, vernichte oder sie überwältige, sodass sie (und andere) zutiefst enttäuscht kehrt machen.
128. (O Gesandter, du bist ein Diener, dem eine bestimmte Pflicht auferlegt wurde, deshalb) obliegt nicht dir die Entscheidung, ob Er Sich ihnen in Barmherzigkeit zuwendet (um ihre Reue für ihren Unglauben anzunehmen und ihnen Glauben zu gewähren) oder ob Er sie bestraft, weil sie Unrecht tun.
129. Gott gehört, was immer in den Himmeln und auf Erden ist. Er vergibt, wem Er will, und Er bestraft, wen Er will. Und Gott ist verzeihend, erbarmend.
130. O ihr, die ihr glaubt! Verschlingt nicht die Zinsen, verdoppelt und vervielfacht, und handelt in Frömmigkeit, und hütet euch vor Ungehorsam gegen Ihn, damit es euch wohl ergehe (in beiden Welten).
131. Und (seid vorsichtig im Handeln und in euren Geschäften, und) hütet euch vor dem Feuer, das bereitet ist für die Ungläubigen.
132. Und gehorcht Gott und dem Gesandten, damit euch Barmherzigkeit zuteil werde (ein gutes, gottesfürchtiges Leben in dieser Welt und ewige Glückseligkeit im Jenseits).
133. Und wetteifert, um die Vergebung eures Herrn zu erlangen und einen Garten, dessen Weite die Himmel und die Erde umfasst und der bereitet ist für die Gottesfürchtigen, Frommen.
134. Jene, die bereitwillig hingeben (von dem, womit Gott sie versorgt hat), sowohl in Freud als auch in Leid, und die stets ihren Zorn zähmen (selbst wenn sie gereizt werden und Vergeltung üben könnten) und den Menschen (ihre Beleidigungen) verzeihen. Gott liebt (solche) Menschen, die sich bemühen, Gutes zu tun, und sich bewusst sind, dass Gott sie sieht.
135. Und jene, die, wenn sie eine Schandtat begangen oder sich selbst Unrecht getan haben (durch irgendeine sündige Handlung), unmittelbar darauf Gottes gedenken und für ihre Sünde flehentlich um Vergebung bitten – und wer kann Sünde vergeben außer Gott? – und die nicht wissentlich auf dem beharren, was sie (an Üblem) getan haben.
136. Das sind diejenigen, deren Lohn Vergebung von ihrem Herrn ist und Gärten, durch die Ströme fließen. Dort werden sie (ewig) verweilen. Wie herrlich ist der Lohn jener, die stets gute Werke tun!
137. Wahrlich, schon vor euch sind viele Lebensformen und Vorgehensweisen dahingegangen (durch die Gottes Gesetz veranschaulicht wird, das Er für das Leben menschlicher Gemeinschaften erlassen hat). Darum reist umher auf Erden und seht, wie das Ende jener war, die (Gottes deutliche Zeichen und Gesandte) leugneten.
138. Die (Geschichte von vergangenen Völkern) ist eine klare Darlegung (der Wahrheit) für alle Menschen und eine deutliche Rechtleitung (hin zu einem noch festeren Glauben und einer noch innigeren Hingabe) und eine Ermahnung für die Gottesfürchtigen, Frommen.
139. Und werdet nicht zaghaft, und seid nicht traurig. Ihr werdet gewiss die Oberhand gewinnen, wenn ihr (wahre) Gläubige seid.
140. Wenn euch eine Wunde zugefügt wurde (in Uhud), (dann wisst ihr doch) dass dem (ungläubigen) Volk (in Badr) bereits eine gleiche Wunde zugefügt worden ist. Solche (geschichtlich ereignisreichen) Tage – Wir lassen sie unter den Menschen wechseln, damit Gott diejenigen kenntlich mache, die (aufrichtig) glauben und aus euren Reihen jene ausersehe, die Zeugnis ablegen für die Wahrheit (mit ihrem Leben); – (Tatsache ist, dass) Gott nicht diejenigen liebt, die Unrecht tun (und am Ende bestraft Er das Böse und lässt die Wahrheit obsiegen) –
141. Und damit Gott die Gläubigen läutere (jeden einzelnen von sämtlichen niederen Anwandlungen und alle gemeinsam von den Heuchlern in ihren Reihen) und nach und nach die Ungläubigen vernichte.
142. Habt ihr etwa angenommen, dass ihr den Paradiesgarten betreten werdet, bevor Gott diejenigen unter euch, die sich mit aller Kraft (für Seine Sache) einsetzen, kenntlich gemacht hat und bevor Er die Geduldigen (und Standhaften) kenntlich gemacht hat?
143. Und gewiss habt ihr euch bereits den Tod (für Gottes Sache) gewünscht, bevor ihr ihm von Angesicht zu Angesicht begegnet seid; nun habt ihr ihn (auf dem Schlachtfeld) schon deutlich vor Augen gesehen (ohne etwas zu tun, um ihn auf euch zu nehmen).
144. (Habt ihr gedacht, dass diese Sache des Islams nicht bei Gott Bestand hat, sondern nur solange Muhammad unter euch lebte? Wenn das so ist, dann wisst, dass diese Sache von Gott abhängt, und was seine Rolle dabei angeht, wisst dass) Muhammad nichts anderes ist als ein Gesandter und dass andere Gesandte vor ihm dahingegangen sind. Wenn er also sterben oder getötet werden sollte, werdet ihr dann auf euren Fersen kehrt machen? Und wer immer auf seinen Fersen kehrt macht, kann Gott nicht den geringsten Schaden zufügen. Aber Gott wird die Dankbaren (reichlich) belohnen (die standhaft sind in Gottes Sache).
145. Und es geschieht nicht, dass eine Seele stirbt außer mit Gottes Erlaubnis, zu einer festgelegten Zeit. Und wer sich Belohnung in dieser Welt wünscht, dem geben Wir sie (in dieser Welt). Und wer sich Belohnung im Jenseits wünscht, dem geben Wir sie; und Wir werden die Dankbaren bald schon (reichlich) belohnen.
146. Und wie gar mancher Prophet musste kämpfen (für Gottes Sache) und mit ihm zahlreiche gottesfürchtige, ergebene Diener Gottes; sie verloren nicht den Mut ob dessen, was ihnen auf dem Weg Gottes zustieß, und zeigten keine Schwäche (vor dem Feind). Und Gott liebt die Geduldigen (und Standhaften).
147. Und ihre Rede (als sie auf den Feind trafen) war nicht anders, als dass sie sagten: „Unser Herr, vergib uns unsere Sünden und dass wir bei der Verrichtung unserer Pflicht maßlos gewesen sein mögen, und festige unsere Schritte, und verhilf uns zum Sieg über das Volk der Ungläubigen.“
148. Und Gott gab ihnen Belohnung sowohl in dieser Welt als auch eine noch bessere Belohnung im Jenseits. Und Gott liebt diejenigen, die sich bemühen, Gutes zu tun, und sich bewusst sind, dass Gott sie sieht.
149. O ihr, die ihr glaubt! Wenn ihr denen gehorcht, die ungläubig sind (den Heuchlern und Juden in Medina, die abscheuliche Gerüchte über die Ereignisse in Uhud verbreiten), dann werden sie euch veranlassen, auf euren Fersen kehrt zu machen (in den Unglauben hinein), und dann werdet ihr als die schlimmsten Verlierer zurückkehren (sowohl in dieser Welt als auch im Jenseits).
150. Doch Gott ist euer Beschützer, und Er ist der beste der Helfer.
151. Wir werden in die Herzen jener, die ungläubig sind, Schrecken tragen, weil sie Gott Teilhaber zur Seite stellen, wofür Er keinerlei Ermächtigung herabgesandt hat; das Feuer wird ihr Aufenthaltsort sein. Was für eine schlechte Zufluchtsstätte für die, die Unrecht tun!
152. Gott hat wahrlich Sein Versprechen euch gegenüber eingehalten, als ihr sie mit Seiner Ermächtigung fast geschlagen hattet, bis (zu dem Zeitpunkt als) ihr den Mut verloren habt und in Streit geraten seid über den Befehl (der den Bogenschützen unter euch erteilt worden war, nicht ihre Stellung zu verlassen) und ihr euch widersetzt habt, nachdem Er euch (den Sieg) zeigte, der euch lieb ist. Unter euch sind einige, die sich das Diesseits wünschen, und unter euch sind einige, die sich das Jenseits wünschen. Dann wendete Er euch von ihnen (den Feinden) ab, damit Er euch prüfe. Doch nun hat Er euch gewiss schon vergeben. Und Gott ist voll der Huld und Gnade für die Gläubigen.
153. Als ihr (vom Schlachtfeld) davon gelaufen seid und euch um niemanden gekümmert habt und der Gesandte hinter euch her rief (im Kampf auszuharren), da ließ Gott Kummer über Kummer über euch kommen, damit ihr weder traurig wäret über das, was euch entgangen, noch über das, was euch zugestoßen war. Und Gott ist wohl vertraut mit allem, was ihr tut.
154. Dann ließ er nach dem Kummer Frieden und Sicherheit bei euch einkehren; ein Schlummer überkam einige von euch, während andere (lediglich über ihre eigene Lage) zutiefst beunruhigt waren, denn sie machten sich ungerechtfertigte Gedanken über Gott – Gedanken der (vorislamischen) Unwissenheit – und sagten: „Haben wir irgendetwas mit (der Entscheidung in) dieser Angelegenheit zu tun?“ Sprich (zu ihnen, o Gesandter): „Die (Entscheidung in dieser) Angelegenheit ruht ausschließlich bei Gott.“ Sie verbargen in ihren Seelen, was sie dir nicht offenbarten, und sie sagten (zu einander): „Wenn wir nur irgendetwas mit (der Entscheidung in) dieser Angelegenheit zu tun gehabt hätten, wären wir hier nicht getötet worden.“ Sprich (o Gesandter): „Selbst wenn ihr in euren Häusern gewesen wäret, wären jene, für die es bestimmt war, getötet zu werden, zu ihren Ruhestätten (im Tod) ausgezogen.“ (All dies geschah, wie es sollte) damit Gott prüfe, was (an Gedanken, Absichten und Neigungen) in euren Brüsten ist, und euch läutere und nachweise, was (an Glauben) in euren Herzen ist. Und Gott kennt sehr wohl die Geheimnisse in euren Brüsten.
155. Wahrlich, jene von euch, die sich abwandten am Tag, als die beiden Heere (bei Uhud) aufeinander trafen, es war in der Tat Satan, der sie straucheln ließ um dessentwillen, was sie sich hatten zuschulden kommen lassen. Doch Gott hat ihnen schon vergeben. Wahrlich, Gott ist verzeihend, nachsichtig.
156. O ihr, die ihr glaubt! Seid nicht wie jene, die ungläubig sind und von ihren Brüdern, die (gestorben sind, nachdem sie) auf Erden herumreisen oder in den Krieg ziehen, sagen: „Wenn sie bei uns geblieben wären, wären sie nicht gestorben und nicht getötet worden.“ Gott will, dass solche Gedanken zur Ursache für Seufzer und Seelenangst in ihren Herzen werden. Gott (allein) gibt Leben und lässt sterben. Und Gott sieht wohl, was immer ihr tut.
157. Und wenn ihr getötet werdet oder sterbt für die Sache Gottes, dann sind Vergebung von Gott und Barmherzigkeit weitaus besser als alles, was sie (in diesem Leben) zusammenhäufen könnten.
158. Und wenn ihr sterbt oder getötet werdet, dann werdet ihr bestimmt zu Gott versammelt werden.
159. Und durch Gottes Barmherzigkeit bist du (o Gesandter) milde zu ihnen gewesen (als der Rückschlag eintrat). Wenn du schroff und hartherzig gegen sie gewesen wärst, hätten sie sich von dir abgewandt. So vergib ihnen, und bitte für sie um Vergebung. Und ziehe sie in (öffentlichen) Angelegenheiten zu Rate. Doch wenn du dich (zu einer bestimmten Vorgehensweise) entschlossen hast, dann vertraue auf Gott. Wahrlich, Gott liebt die, die (auf Ihn) vertrauen.
160. Wenn Gott euch beisteht, kann euch niemand überwältigen, und wenn Er euch verlässt, wer ist dann da, der euch danach noch helfen könnte? Und auf Gott sollen die Gläubigen dann vertrauen.
161. Es ist nicht denkbar, dass ein Prophet (etwas) veruntreut; und wer immer (etwas) veruntreut (indem er etwas vom öffentlichen Eigentum oder Kriegsbeute an sich nimmt), der wird am Tag der Auferstehung mit dem Veruntreuten herbei kommen. Dann wird jeder Seele das alles zurückerstattet, was sie erworben hat (während sie auf Erden weilte), und kein Unrecht soll ihnen zugefügt werden.
162. Und ist der, der nach dem Wohlgefallen und der Zustimmung Gottes strebt, gleich dem, der den Unwillen Gottes auf sich lädt und dessen Aufenthaltsort die Hölle ist? Was für ein schlechter Ausgang!
163. Sie nehmen unterschiedliche Rangstufen vor Gottes Angesicht ein. Und Gott sieht wohl, was sie tun.
164. Gott hat den Gläubigen wahrlich große Gnade erwiesen, indem Er ihnen einen Gesandten aus ihrer Mitte geschickt hat, der ihnen Seine Offenbarungen vorträgt und sie läutert (von falschen Glaubensvorstellungen und Lehren und Sünden und allen Arten von Unreinheit) und sie das Buch und die Weisheit lehrt, während sie sich davor gewiss in offenkundigem Irrtum befanden.
165. Wenn euch etwa ein Unglück zustößt, obwohl ihr (euren Gegnern in Badr) bereits ein doppelt so schlimmes zugefügt hattet, dann sagt ihr: „Woher kommt dies?“ Sprich: „Dies kommt von euch selbst.“ Wahrlich, Gott hat volle Macht über alle Dinge.
166. Und was euch zustieß am Tag, da die beiden Heere (in der Schlacht) aufeinander trafen, das geschah mit Ermächtigung Gottes und damit Er die Gläubigen kenntlich mache,
167. Und damit Er die kenntlich mache, die heuchlerisch handelten. Als zu ihnen gesagt wurde: „Kommt, kämpft für Gottes Sache oder leistet Widerstand (um den Feind von eurer Stadt fernzuhalten)“, da sagten sie: „Wenn wir wüssten, dass es zum Kampf kommt, dann würden wir euch gewiss folgen.“ Sie waren an jenem Tag dem Unglauben näher als dem Glauben. Sie sprachen mit ihrem Mund, was nicht in ihren Herzen war. Doch Gott weiß sehr wohl, was sie verbergen.
168. Sie, die sich selbst (vom Kämpfen) zurückgehalten haben, sagen von ihren (getöteten) Brüdern: „Wenn sie nur auf uns gehört hätten, wären sie nicht getötet worden.“ Sage (zu ihnen, o Gesandter): „Wendet den Tod von euch ab, wenn ihr (in eurer Behauptung) wahrhaft seid.“
169. Und denkt keinesfalls, dass diejenigen, die für die Sache Gottes getötet wurden, gestorben seien. Nein! Lebendig sind sie; bei ihrem Herrn haben sie ihre Versorgung,
170. Sie freuen sich über das, was Gott ihnen von Seinen Gnadenerweisen und Seiner Huld gegeben hat, und sind zuversichtlich hinsichtlich der frohen Botschaft für die Zurückgelassenen, die ihnen (noch) nicht nachgefolgt sind, dass sie (sollten sie den Märtyrertod erleiden) keine Angst haben noch traurig sein werden.
171. Sie sind über die frohe Botschaft der Gnade und Huld erfreut (die Er für die Märtyrer bereitet hat) und über (das Versprechen), dass Gott den Lohn der Gläubigen nicht verloren gehen lässt.
172. Jene, die dem Ruf Gottes und des Gesandten Folge leisteten, nachdem ihnen Leid zugefügt worden war – all denjenigen von ihnen, die standhaft Gutes tun und sich bewusst sind, dass Gott sie sieht, und die in tiefer Ehrfurcht vor Ihm und in Frömmigkeit handeln, wird gewaltiger Lohn zuteil.
173. Diejenigen, zu denen die Menschen sagten: „Seht, jene Menschen haben sich gegen euch zusammengeschart, so fürchtet sie.“ Doch das bestärkte sie nur noch in ihrem Glauben, und sie antworteten: „Gott ist uns genug, und was für ein Sachwalter voll Gnadenfülle ist Er!“
174. So kehrten sie überhäuft von Gottes Gnade und Huld zurück, ohne dass ihnen Schaden zugefügt wurde. Sie erstrebten das Wohlgefallen Gottes, indem sie auf von Ihm gewollte Weise handelten. Und Gott ist der Herr gewaltiger Huld.
175. Es ist wahrlich nur jener Satan (in Menschengestalt), der euch (indem er Unruhe hervorruft) Furcht einflößen möchte vor seinen Anhängern. Doch fürchtet nicht sie, sondern fürchtet Mich, wenn ihr (aufrichtige) Gläubige seid.
176. Lass dich nicht durch jene traurig machen, die sich um die Wette kopfüber in den Unglauben stürzen. Sie können Gott (und Seinen aufrichtigen Freunden) wahrlich nicht den geringsten Schaden zufügen. Gott will, dass sie keinen Anteil haben sollen an (den Segnungen des) Jenseits. Und ihnen wird gewaltige Strafe zuteil.
177. Jene (Gedankenlosen) die den Unglauben für den Glauben einhandeln, vermögen Gott (und Seinen aufrichtigen Freunden, die Ihn fürchten und sich auf Ihn verlassen) nicht den geringsten Schaden zuzufügen. Und ihnen wird schmerzliche Strafe zuteil.
178. Jene, die ungläubig sind, sollen ja nicht meinen, dass Wir ihnen Aufschub gewähren, sei gut für sie selbst. Wahrlich, Wir gewähren ihnen nur Aufschub, damit sie an Sündhaftigkeit und Bosheit zunehmen (und Gottes Bestrafung verdienen). Und ihnen wird erniedrigende Strafe zuteil.
179. Es ist nicht Gottes (Wille), die Gläubigen in dem Zustand zu belassen, in dem ihr (jetzt) seid (wobei die Menschen mit aufrichtigem Glauben nicht zu unterscheiden sind von den Heuchlern), solange Er die Schlechten von den Guten nicht abgesondert hat. Und es ist nicht (die Absicht) Gottes, euch das Verborgene zu enthüllen (sodass ihr Wissen um eure Zukunft hättet und euch Einsicht in die Herzen der Menschen gegeben wäre), sondern Gott erwählt (dafür) von Seinen Gesandten, wen Er will (und vollendet so die Prüfung, der Er euch in dieser Welt unterzieht). Darum glaubt an Gott und Seine Gesandten: Wenn ihr (aufrichtig) glaubt und in Frömmigkeit lebt, indem ihr euch vor Ungehorsam Gott und Seinem Gesandten gegenüber hütet, dann wird euch großartiger Lohn zuteil.
180. Und diejenigen, die geizig sind mit dem, was Gott ihnen aus Seiner Huld gegeben hat, sollen nicht meinen, dass dies gut für sie sei. Nein! Es ist schlecht für sie. Um den Hals tragen werden sie das, womit sie geizig waren am Tag der Auferstehung. (Warum sind sie geizig, wo sie doch sehen, dass) Gott der Alleinige Eigner der Himmel und der Erde ist. Und Gott ist wohl vertraut mit dem, was sie tun.
181. Gott hat sehr wohl die Worte derjenigen gehört, die sagen: „Wahrlich, Gott ist arm und wir sind reich!“ Wir werden gewiss das niederschreiben, was sie sagen, und dass sie die Propheten ohne Recht getötet haben. Und Wir werden (zu ihnen) sagen: „Kostet die Strafe des versengenden Feuers!“
182. Dies geschieht wegen (der ungerechten Handlungen), die eure Hände vorausgeschickt haben, denn wahrlich, niemals tut Gott den Dienern Unrecht.
183. (Das sind) diejenigen, die sagen: „Gott hat einen Bund mit uns geschlossen, dass wir an keinen Gesandten glauben, bevor er ein Opfer darbringt, das (als Zeichen dafür, dass es angenommen ist) ein Feuer (vom Himmel) verzehren wird.“ Sage (zu ihnen, o Gesandter): „Schon vor mir sind Gesandte mit klaren Beweisen (dafür, dass sie Propheten waren) und mit dem (gleichen Wunder), wovon ihr gesprochen habt, zu euch gekommen: Warum habt ihr sie dann getötet, wenn ihr wahrhaftig seid in eurer Behauptung?“
184. (O Gesandter!) wenn sie dich zum Lügner erklären (dann sei nicht betrübt), denn es wurden schon vor dir Gesandte zu Lügnern erklärt, die mit klaren Beweisen (dafür) zu euch gekommen sind (dass sie Propheten waren), und mit Schriftrollen (voll der Weisheit und der guten Ratschläge) und mit dem Buch (der Thora und des Evangeliums) zur Erleuchtung (ihres Verstandes und ihrer Herzen) und um (ihren Weg) zu erhellen.
185. (Niemand wird ewig leben und fortfahren zu tun, was er tut). Jede Seele wird gewiss den Tod zu kosten bekommen. Dann (o ihr Menschen) wird euch am Tag der Auferstehung euer Lohn voll ausbezahlt (für das, was immer ihr in dieser Welt getan habt). Und wer dann vom Feuer verschont bleibt und in den Paradiesgarten eingelassen wird, der hat wahrlich Erfolg errungen und Triumph davongetragen. (Wisset also) dass das diesseitige Leben nichts weiter ist als trügerischer Genuss und Täuschung.
186. (Deshalb, o ihr Gläubigen, erfordert es die mit eurem irdischen Leben verbundene Weisheit und der diesem Leben innewohnende Zweck, dass) ihr bestimmt geprüft werdet in eurem Besitz und eurer Person und dass ihr von denen, denen das Buch vordem bereits gegeben worden ist und von denen, die Götzen anbeten, viel bösartiges Gerede zu hören bekommen werdet. Doch wenn ihr geduldig seid (und standhaft an eurer Region festhaltet und die Schranken beachtet, die Gott euch in euren Beziehungen mit diesen gesetzt hat) und euch innerhalb der Grenzen der Frömmigkeit haltet (sowohl indem ihr Gott gehorcht als auch in eurem Verhalten gegenüber diesen Menschen), (dann wisset, dass) dies wahrlich zu den verdienstvollen Verhaltensweisen gehört, die feste Entschlossenheit erfordern.
187. Und (gedenkt der Zeit) als Gott denen, denen das Buch gegeben worden ist, ein Gelübde abnahm: „Ihr werdet den Menschen (die ganze Wahrheit, die vorhanden ist im) Buch klarmachen (einschließlich der Ankündigung des letzten, versprochenen Propheten) und nichts davon verbergen.“ Doch sie haben es nicht eingehalten und hinter ihren Rücken geworfen und es für einen geringen Preis verkauft (wie etwa weltliche Vorteile und Machtstellung, Status und Ruhm). Was für ein schlechter Handel!
188. Meine nur nicht, dass diejenigen, die sich über das freuen, was sie auf diese Weise angerichtet haben und es lieben, (gerühmt und) gelobt zu werden für das, was sie gar nicht getan haben (dass sie etwa hingebungsvoll und fromm und Verteidiger von Gottes Gebot gewesen seien) – meine ja nicht, dass sie der Strafe entrinnen werden: Ihnen wird vielmehr schmerzliche Strafe zuteil.
189. Und Gott gehört die höchste Gewalt (das absolute Eigentumsrecht und die Herrschaft) über die Himmel und die Erde. Und Gott hat Macht über alle Dinge.
190. Wahrlich, in der Erschaffung der Himmel und der Erde und in der Abwechslung von Tag und Nacht (mit ihren sich verkürzenden und verlängernden Zeitabläufen) sind Zeichen (in denen sich die Wahrheit manifestiert) für die Einsichtigen.
191. Sie gedenken Gottes im Stehen und im Sitzen und wenn sie auf ihrer Seite liegen (mit ihren Zungen und ihren Herzen, sei es während des Gebets oder zu anderer Zeit) und denken über die Erschaffung der Himmel und der Erde nach. (Wenn sie dann den Sinn ihrer Erschaffung und die Bedeutung, die darin liegt, begriffen haben, kommen sie zu dem Schluss und sagen:) „Unser Herr! Du hast dieses (Universum) nicht ohne Sinn und Zweck erschaffen! Gepriesen seiest Du (denn Du bist absolut darüber erhaben, etwas Sinnloses oder Zweckloses zu tun)! Darum verschone uns (davor, falsche Vorstellungen über Deine Handlungsweise zu hegen, und vor Taten, die Deinem Zweck für die Schöpfung zuwiderlaufen, sodass wir die) Strafe des Feuers (verdienen)!
192. Unser Herr! Wahrlich, wen Du ins Feuer eingehen lässt, den hast Du gewiss in Schande gestürzt. (Weil sie Gottes Zeichen in den Himmeln und auf Erden verborgen oder abgestritten und somit Gott verleugnet haben oder sich dazu hinreißen ließen, Ihm Teilhaber zur Seite zu stellen) werden diejenigen, die Unrecht tun, keine Beschützer (vor dem Feuer) haben.
193. Unser Herr! Wir haben wahrlich einen Rufer gehört, der zum Glauben aufgerufen hat: ‛Glaubt an euren Herrn!’ Und so haben wir geglaubt. Unser Herr, so vergib uns unsere Schuld, und bedecke unsere üblen Taten, und reihe uns nach unserem Tod bei Dir unter die wirklich Rechtschaffenen und Tugendhaften ein.
194. Unser Herr! Und lass uns zuteil werden, was Du uns durch Deine Gesandten versprochen hast. Und stürze uns nicht in Schande am Tag der Auferstehung; wahrlich, Du brichst niemals Dein Versprechen.“
195. Und so erhörte sie ihr (Gnadenreicher und Edelmütiger) Herr (und antwortete): „Ich lasse das Tun derjenigen unter euch, die (Gutes) zu tun pflegten, gewiss nicht verloren gehen, sei es Mann oder Frau. (Da Männer und Frauen denselben Weg befolgen) sind die einen von euch von den anderen. Deswegen werde Ich denjenigen, die (für Meine Sache) ausgewandert und aus ihren Heimatländern vertrieben worden sind und die auf Meinem Weg Ungemach erleiden mussten und die gekämpft haben und getötet worden sind, gewiss ihre üblen Taten bedecken und sie eintreten lassen in Gärten, durch die Ströme fließen, als eine Belohnung von Gott (der voll unendlicher Barmherzigkeit ist und die Macht hat, das zu erfüllen, was auch immer Er versprochen hat).“ Und bei Gott ist die schönste Belohnung.
196. Lass dich (o Gesandter) nicht dadurch täuschen, dass die, die ungläubig sind, in den Ländern in Pomp und Herrlichkeit herumreisen.
197. Nur kurz ist (ihr) Genuss. Dann wird die Hölle ihre Bleibe sein. Was für eine schlechte Ruhestätte!
198. Diejenigen jedoch, die sich vor Ungehorsam gegen ihren Herrn hüten (der sie erschaffen hat und sie hat erwachsen werden lassen und sie versorgt und ihnen die besten Gebote geschickt hat, um ihr Leben danach auszurichten) und innerhalb der Grenzen der Frömmigkeit handeln – denen werden Gärten zuteil, durch die Ströme fließen. Dort werden sie (ewig) verweilen; eine Gabe der Gastfreundschaft aus der Gegenwart Gottes. Und was bei Gott ist, ist am besten für die Rechtschaffenen und Tugendhaften.
199. Und unter den Besitzern des Buches sind gewiss solche, die an Gott glauben und an das, was euch herabgesandt worden ist und was ihnen selbst herabgesandt worden ist. Sie demütigen sich voll Erfurcht vor Gott, und verkaufen die Offenbarungen Gottes nicht um einen geringen Preis. Sie sind es, deren Lohn bei ihrem Herrn ist. Wahrlich, Gott ist schnell im Abrechnen.
200. O ihr, die ihr glaubt! Seid geduldig (und durchsteht standhaft, was euch in dieser Welt auf dem Pfad Gottes widerfährt); ermutigt euch gegenseitig zur Geduld, und wetteifert miteinander, und übertrefft alle anderen darin; und haltet eure Pflicht Gott gegenüber ein in Gemeinsinn; und hütet euch vor Ungehorsam Gott gegenüber in tiefer Ehrfurcht vor Ihm und in Frömmigkeit, damit ihr erfolgreich sein werdet (in beiden Welten).