AL-QAMAR
Sure 54
DER MOND
offenbart in Mekka
Diese Sure von 55 Versen wurde fünf Jahre vor der Hidschra (der Auswanderung von Mekka nach Medina) offenbart. Ihr Name Al-Qamar (Der Mond) erscheint im ersten Vers. Zunächst wird die Spaltung des Mondes thematisiert, die auf eine Handbewegung des Gesandten Gottes hin erfolgte – Friede sei mit ihm. Den Ungläubigen zur Warnung und den Gläubigen zum Trost schließen sich kurze Berichte über einige Völker der Vergangenheit an: über das Volk von Noah – Friede sei mit ihm –, die Völker der ‘Ād und der Thamūd, das Volk von Lot – Friede sei mit ihm – und das Volk des Pharaos. Die Spaltung des Mondes dokumentiert die uneingeschränkte Herrschaft Gottes über das Universum. Sie unterstreicht, dass Gott es ist, der das Universum (unter dem Deckmantel der offenkundigen Ursachen) unterhält und behütet, womit sie auch auf das unvermeidliche Ende dieser Welt verweist.
IM NAMEN GOTTES, DES ERBARMERS, DES BARMHERZIGEN!
1. Die „Stunde“ naht heran, und der Mond hat sich gespalten.
2. Wann immer sie ein Wunder erblicken, wenden sie sich in Widerwillen davon ab und sagen: „Dies ist Zauberwerk wie bereits zuvor, eines nach dem anderen.“
3. Sie haben (die Prophetenschaft) als Lüge verworfen (geradeso wie all das, was ihnen der Prophet an Wundern gezeigt hat) und folgten ihren eigenen Begierden und Launen. Doch jede Sache hat ihre festgesetzte Frist (und so werden sie die Wahrheit schon noch erkennen).
4. Und es sind wahrlich bereits Berichte (über das Jenseits und frühere Völker) zu ihnen gekommen, in denen sich reichliche Warnungen finden (um sie von ihrer Lebensweise abzuhalten).
5. All dies (was im Koran enthalten ist) ist voll der Weisheit, doch die Warnungen nützen (solchen Menschen) überhaupt nichts.
6. (Wenn du bemerkst, dass sie deinen Aufruf ablehnen) dann zieh dich von ihnen zurück. Der Tag wird kommen, wenn der Rufer (alle Menschen) zu etwas außergewöhnlich Furchtbarem zusammenrufen wird.
7. Mit niedergeschlagenen Augen werden sie aus ihren Gräbern hervorkommen, als seien sie (in Verwirrung geratene) verstreute Heuschrecken,
8. So werden sie dem Rufer (gehorsam) entgegeneilen. Die Ungläubigen werden sagen: „Dies ist ein schwerer Tag.“
9. Vor ihnen leugnete das Volk Noahs: Sie verleugneten Unseren Diener und sagten: „Dies ist ein besessener Mensch!“, und er wurde (voll Unverschämtheit) zurückgewiesen (und daran gehindert zu predigen).
10. Darum betete er zu seinem Herrn, indem er sprach: „Ich bin überwältigt worden, so hilf Du mir!“
11. Da öffneten Wir die Tore des Himmels und ließen Wasser hernieder strömen.
12. Und Wir ließen aus der Erde Quellen hervorsprudeln, sodass sich die Wasser (des Himmels und der Erde) miteinander verbanden, (um so zur Erfüllung) einer bereits beschlossenen Sache beizutragen.
13. Und Wir trugen ihn auf einem Gefährt aus hölzernen Planken und Nägeln,
14. Das (auf dem Wasser) dahinglitt unter Unserer Aufsicht als Belohnung für jenen, der (zu Unrecht) voll Undankbarkeit verleugnet worden war.
15. Und Wir haben sie (die Arche) als Zeichen (der Wahrheit) zurückgelassen, gibt es also jemanden, der sich erinnert und sich ermahnen lässt?
16. Doch seht nur, wie (streng) Meine Strafe und (wie wahr) Meine Warnungen waren!
17. Und wahrlich haben Wir (indem Wir dies in menschlicher Sprache offenbaren) den Koran leicht gemacht zur Erinnerung (an Gott und zur Ermahnung). Gibt es also jemanden, der sich erinnert und sich ermahnen lässt?
18. Die (Leute vom Stamm der) ‘Ād verleugneten ebenfalls (ihren Gesandten), doch seht nur, wie (streng) Meine Strafe und (wie wahr) Meine Warnungen waren!
19. Wir sandten einen rasenden Sturmwind auf sie herab während einer bestimmten Zeit des anhaltenden Unheils,
20. Der die Menschen ausriss, als seien sie entwurzelte Stämme von Palmbäumen.
21. So seht nur, wie (streng) Meine Strafe und (wie wahr) Meine Warnungen waren!
22. Und wahrlich haben Wir (indem Wir dies in menschlicher Sprache offenbaren) den Koran leicht gemacht zur Erinnerung (an Gott und zur Ermahnung). Gibt es also jemanden, der sich erinnert und sich ermahnen lässt?
23. Der (Stamm der) Thamūd lehnte ebenfalls alle Warnungen ab (die an ihn ergingen).
24. Sie sagten: „Was! Ein gewöhnlicher Sterblicher aus unseren Reihen, ganz allein und auf sich gestellt – sollen wir solch einem folgen? Dann würden wir uns fürwahr in einem seltsamen Irrtum befinden und wären töricht.
25. Wird die Erinnerung und Ermahnung (ausgerechnet) auf ihn (herabgesandt) unter uns? Nein! Vielmehr ist er ein vermessener Lügner (jemand der behauptet, uns überlegen zu sein).“
26. (Wir sagten zu ihrem Gesandten:) „Bald schon werden sie wissen, wer der vermessene Lügner ist.
27. Wir werden fürwahr die Kamelstute als Prüfung für sie schicken (nachdem sie andauernd von dir verlangten, ein Wunder vorzuzeigen). Darum beobachte sie (und sieh, was sie tun), und ertrage geduldig (ihr schlechtes Verhalten dir gegenüber).
28. Und teile ihnen mit, dass sie (die Kamelstute) und ihr Anteil haben sollt an dem Wasser. Jeder, der daran teilhat, soll sich zum Wasser begeben, wenn er an der Reihe ist, zu trinken.“
29. Doch (ohne sich darum zu kümmern, wer an der Reihe war, schmiedeten) sie (einen heimtückischen Plan, die Kamelstute zu töten, und) riefen ihren Gefährten (einen von den neun Anführern) herbei; und so übernahm er (die böse Tat) und metzelte sie grausam hin.
30. Und seht nur, wie (streng) Meine Strafe und (wie wahr) Meine Warnungen waren:
31. Wir schickten einen einzigen niederschmetternden Schall, und sie wurden wie trockene zerbrochene Zweige, wie sie als Viehfutter verwendet werden.
32. Und wahrlich haben Wir (indem Wir dies in menschlicher Sprache offenbaren) den Koran leicht gemacht zur Erinnerung (an Gott und zur Ermahnung). Gibt es also jemanden, der sich erinnert und sich ermahnen lässt?
33. Und das Volk Lots verleugnete ebenfalls all die Warnungen (die ihm zugetragen wurden).
34. Da schickten Wir einen Wirbelsturm von Steinen auf sie herab, außer auf die Familie Lots: Wir erretteten sie zur Zeit des Morgengrauens,
35. Als Barmherzigkeit von Uns. So belohnen Wir die Dankbaren.
36. Lot hatte sie fürwahr bereits vor Unserem Zugriff gewarnt, doch sie gerieten in Streit über die Warnungen.
37. Sie hatten ihn (durch ständiges Kommen und Gehen) in Bedrängnis gebracht, weil sie seine Gäste missbrauchen wollten, und so löschten Wir ihre Augen aus: Kostet also Meine Strafe (und die Folgen) Meiner Warnungen!
38. Die Strafe, die ihnen bestimmt war, überkam sie am frühen Morgen.
39. Kostet also Meine Strafe (und die Folgen) Meiner Warnungen!
40. Und wahrlich haben Wir (indem Wir dies in menschlicher Sprache offenbaren) den Koran leicht gemacht zur Erinnerung (an Gott und zur Ermahnung). Gibt es also jemanden, der sich erinnert und sich ermahnen lässt?
41. Und Warnungen ergingen wahrlich auch an die Anhänger des Pharaos,
42. Die alle Unsere Botschaften und Zeichen verleugneten (einschließlich der Wunder, die ihnen gezeigt wurden); und schließlich ergriffen Wir sie nach der Art und Weise des Ruhmreichen von unwiderstehlicher Macht, des Allmächtigen.
43. Sind also eure Ungläubigen (o ihr Mekkaner) besser und mächtiger als jene (deren Geschichten Wir euch erzählt haben)? Oder gibt es für euch eine Ausnahme (von der niedergeschriebenen Bestrafung) in den Schriften?
44. Oder sagen sie: „Wir sind eine einige und unüberwindbare Schar“?
45. (Doch lass sie wissen, dass) die Scharen in die Flucht geschlagen werden und dass sie ihre Rücken kehren und fliehen werden.
46. Wahrlich, die „Stunde“ ist ihre festgesetzte Zeit (für ihre vollkommene Vergeltung), und die „Stunde“ wird furchtbarer und bitterer sein.
47. Die ungläubigen Sünder werden (ihren Zugang zum Paradies) ganz und gar verloren haben und in der Feuersglut brennen.
48. An diesem Tag werden sie auf ihren Gesichtern ins Feuer gezerrt werden: „Spürt die Berührung der Hölle!“
49. Wahrlich, Wir haben jedes Lebewesen und jedes Ding nach einem (genauen) Maß erschaffen.
50. Und Unser Befehlen ist nichts anderes als ein einziger (Befehl), wie ein Augenzwinkern.
51. Wir haben viele Völker wie euch untergehen lassen (während sie Unrecht taten; einige von deren Geschichten haben Wir dir erzählt, und manche auch nicht). Gibt es denn jemanden, der sich erinnern und ermahnen lassen (und daraufhin an Gott glauben und Seine Religion befolgen) will?
52. Und alles, was sie getan haben, ist vorhanden (festgehalten) in (ihrer) Niederschrift (von Taten).
53. Alles, ob klein oder groß, ist niedergeschrieben.
54. Und die Gottesfürchtigen, Frommen werden in Gärten und neben Strömen weilen,
55. In einer ehrenvollen Versammlung, die aus den Getreuen, Wahrhaften besteht, in der Gegenwart des Einen Allmächtigen Herrschers.