AT-TAHRĪM
Sure 66
DAS VERBOT
offenbart in Medina
Diese medinensische Sure von 12 Versen, die im Jahr sieben oder acht nach der Hidschra offenbart wurde, führt ihre Bezeichnung auf das Verbharramaim ersten Vers zurück – verbieten, etwas ungesetzlich machen. Hier werden die Gläubigen vor Respektlosigkeit gegenüber dem Gesandten Gottes – Friede sei mit ihm – gewarnt. Ferner wird darauf hingewiesen, dass Rechtschaffenheit keinesfalls darauf beruht, dass man einer bestimmten Familie angehört, sondern einzig und allein auf dem eigenen Glauben und den eigenen guten Taten. Auch werden die Gläubigen dazu aufgerufen, ihre Fehler zu bereuen.
IM NAMEN GOTTES, DES ERBARMERS, DES BARMHERZIGEN!
1. O du (edler) Prophet! Warum verbietest du (dir) das, was Gott dir erlaubt hat, indem du danach trachtest, deinen Frauen einen Gefallen zu erweisen? Gott ist vergebend, barmherzig.
2. Gott hat bereits für euch entschieden (o ihr Gläubigen) über das Brechen eurer Eide (dass ihr nicht tun werdet, was nicht gerecht und richtig ist, und die Sühne dafür). Gott ist euer Beschützer, und Er ist der Wissende, der Weise.
3. (Es geschah, dass) der Prophet einer seiner Frauen etwas anvertraute, und als sie es (einer anderen) preisgab und Gott ihn dies wissen ließ, da machte er einen Teil davon bekannt, während er den anderen verschwieg. Und als er es ihr vorhielt, fragte sie: „Wer hat dir dies gesagt?“ Er sagte: „Er hat mich darüber unterrichtet, der der Wissende, der Kundige ist.“
4. Wenn ihr beide (ihr Frauen des Propheten) euch Gott in Reue zuwendet (dann ist es das, was ihr fürwahr tun solltet); denn die Herzen von euch beiden sind (von dem) abgewichen (was richtig war). Doch wenn ihr euch gegenseitig unterstützt gegen ihn (dann denkt daran), Gott Selbst ist sein Beschützer, und Gabriel und die Rechtschaffenen unter den Gläubigen und dazu noch die Engel sind seine Helfer.
5. Es mag durchaus sein, dass ihm sein Herr, sollte er sich von euch scheiden (o ihr Frauen des Propheten), bessere Frauen an eurer Stelle geben wird – die sich in Gott ergeben (muslima), aufrichtig im Glauben sind (mu‘mina), hingebungsvoll im Gehorsam gegen Gott, reumütig, die sich dem Gebet und Fasten widmen – Witwen oder Jungfrauen.
6. O ihr, die ihr glaubt! Schützt euch selbst und eure Familien (durch den dafür geeigneten islamischen Glauben und die Praxis des Gottesdienstes) vor einem Feuer, dessen Brennstoff Menschen und Steine sind. Darüber wachen Engel, die streng und unerbittlich sind (in der Ausführung des Befehls zu strafen), die nicht ungehorsam sind gegen Gott in dem, was Er ihnen befiehlt, und die die Aufgaben ausführen (die auszuführen) ihnen aufgetragen wird.
7. „O ihr, die ihr ungläubig seid! Bringt heute keine Entschuldigungen für euch vor! Euch wird nur für das vergolten, was ihr (in dieser Welt) zu tun pflegtet.“
8. O die ihr glaubt! Wendet euch Gott in aufrichtiger und zur Besserung führender Reue zu. Es ist zu hoffen, dass euer Herr eure üblen Taten für euch auslöschen und euch in Gärten eingehen lassen wird, durch die Ströme fließen, an einem Tag, an dem Gott dem Propheten und denen, die mit ihm gemeinsam glauben, weder Schande bereiten noch sie enttäuschen wird. Ihr (der Gläubigen) Licht wird scheinen und alles vor ihnen und zu ihrer Rechten erleuchten, während sie sagen: „Unser Herr! Mache unser Licht (durch Deine Gnade) vollkommen (sodass wir das Paradies erreichen), und vergib uns. Wahrlich, du hast volle Macht über alle Dinge!“
9. O Prophet! Gehe streng gegen die Ungläubigen und die Heuchler vor (so wie es die Gelegenheit und die Umstände erfordern), und sei unerbittlich gegen sie. Ihr letztendlicher Zufluchtsort ist die Hölle: Was für ein schlimmer Bestimmungsort, um dorthin zu gelangen!
10. Gott führt denen, die ungläubig sind, die Frau von Noah und die Frau von Lot als Beispiel vor Augen. Sie waren mit zwei Unserer rechtschaffenen Diener verheiratet, doch sie hintergingen sie (indem sie die Botschaft ablehnten, die sie von Gott brachten, und mit den Ungläubigen zusammenarbeiteten). Doch sie (ihre Ehemänner) nützen ihnen gar nichts gegen Gott, und ihnen wurde gesagt: „Geht ein ins Feuer mit all denen, die dort hineingehen.“
11. Und Gott führt denen, die gläubig sind, die Frau des Pharaos vor Augen. Sie betete: „Mein Herr! Baue mir eine Heimstatt im Paradies in Deiner Nähe, und bewahre und rette mich vor Pharao und seinem Verhalten, und bewahre und rette mich vor den Menschen, die Unrecht tun.“
12. Und ebenso Maria, die Tochter des ‘Imran, die ihre Keuschheit wahrte (körperlich ebenso wie seelisch), deshalb hauchten Wir ihr von Unserem Geist ein, und sie bekräftigte die Wahrheit der Worte ihres Herrn (Seiner Offenbarungen – Gebote, Versprechungen und Warnungen – an Seinen Gesandten) und Seiner Bücher; und sie gehörte zu denen, die Gott demütig gehorsam waren.