HŪD
Sure 11
(DER PROPHET) HŪD
offenbart in Mekka
Die Sure Hūd wurde in Mekka offenbart und besteht aus 123 Versen. Ihr Name geht auf die Geschichte des Propheten Hūd zurück, der hier ganz besondere Bedeutung zukommt, weil sie mit den Themen dieser Sure verknüpft ist.
Wie bereits in der Sure Yūnus, geht es auch an dieser Stelle um die Glaubenswahrheiten und den Ursprung des Korans als Offenbarungsschrift Gottes. Ferner werden (wie bereits in Sure Al-A‘rāf) die Geschichten einiger Gesandter aufgegriffen. Darüber hinaus wird ausführlich geschildert, welche wichtigen Fragen die Menschen zur Zeit der Offenbarung dieser Sure beschäftigten und welche Bedingungen damals herrschten. Da der erste Vers mit den beiden Gottesnamen Der Weise und Der Wissende endet, bietet es sich an, dass man sich dieser Sure aus dem Blickwinkel von Weisheit und Wissen nähert.
IM NAMEN GOTTES, DES ERBARMERS, DES BARMHERZIGEN!
1.Alif. Lām. Rā. Ein Buch, dessen Offenbarungen in Versen eindeutig klar sind (gänzlich frei von jeglichen Zweifeln, Veränderungen oder Aufhebungen) und voll Weisheit, in Aufeinanderfolge zusammengestellt und genau erklärt. Es kommt von einem Weisen, Wissenden.
2. Damit ihr niemanden außer Gott anbetet. (Sprich, o Gesandter:) „Ich bin wahrlich ein Warner für euch (o ihr Menschen, vor den üblen Folgen aller Arten des Irregehens) und ein Verkünder froher Botschaft (von Wohlergehen als Lohn für Glauben und Rechtschaffenheit).“
3. Und dass ihr euren Herrn um Vergebung bittet (für die Sünden, die ihr bis jetzt begangen habt) und euch dann in Reue und Aufrichtigkeit Ihm zuwendet, damit Er euch ein gutes Leben bis zu einer festgesetzten Frist gewähre und Seine Gnade und Gunst denen noch reichlicher zuteil werden lasse, die sich in Tugendhaftigkeit und Hingabe besonders hervortun. Kehrt ihr euch jedoch ab, dann fürchte ich für euch wahrlich die Strafe eines gewaltigen Tages.
4. Zu Gott ist eure Rückkehr, und Er hat vollkommene Macht über alle Dinge.
5. Seid auf der Hut! Fürwahr, jene (die Gott Teilhaber zur Seite stellen) verbeugen sich über ihre Brüste (als ob sie dir Achtung entgegenbrächten, doch in Wirklichkeit) versuchen sie nur (vor Gott den Unglauben und die Feindseligkeit) in ihren Herzen zu verbergen. Seid auf der Hut! Zu eben der Zeit, wo sie sich in ihre Gewänder hüllen (oder sich in ihren Häusern verstecken hinter verschlossenen Türen und durch Vorhänge bedeckten Fenstern), weiß Gott sehr wohl alles, was sie geheim halten, und alles, was sie kundtun. Fürwahr, Gott weiß ganz genau, was in ihren Brüsten verborgen ist.
6. Es gibt kein Lebewesen, das sich auf Erden bewegt, dessen Versorgung nicht Gott obliegt, und Er kennt die Wohnstätten eines jeden und weiß, wohin es sich begibt (jedes Stadium seines Daseins) und wie lange sein Aufenthalt währt und den Augenblick, wenn es sich von dort wieder entfernt. All das befindet sich in einem deutlichen Buch.
7. Er ist es, der die Himmel und die Erde in sechs Tagen erschaffen hat – Sein Erhabener Thron war über den Wassern – damit Er euch auf die Probe stelle, um festzustellen, wer von euch der Beste ist im Handeln. Wenn du jedoch (zu den Menschen) sagst: „(Euer tatsächlicher Aufenthaltsort ist das Jenseits, wo ihr entweder in Glückseligkeit schwelgen oder in Elend leiden werdet, je nachdem, wie ihr euch im Diesseits benommen habt. Das ist der Grund, warum) ihr auf jeden Fall nach dem Tod wieder auferweckt werdet“, dann werden diejenigen, die hartnäckig am Unglauben festhalten, sagen: „Das ist nichts weiter als ein an Zauberei grenzender Wahn.“
8. Wenn sie sehen, dass Wir die Strafe (mit der Wir ihnen gedroht haben) bis zu einem festgesetzten Zeitpunkt hinausschieben, dann werden sie gewiss (spöttisch) sagen: „Was hält sie zurück, dass sie nicht eintrifft?“ Seid auf der Hut! An dem Tag, wenn sie über sie kommt, kann nichts sie von ihnen abwenden, und was sie zu verspotten pflegten, wird sie überwältigen.
9. Wenn Wir dem Menschen etwas von Unserer Barmherzigkeit zu kosten geben und sie ihm dann wieder entziehen, dann verfällt er in Hoffnungslosigkeit und wird undankbar (indem er all Unsere Gunsterweise an ihn vergisst).
10. Und wenn Wir Ihm von Unserer Gnadenfülle zu kosten geben, nachdem ihn Unheil erfasst hatte, dann sagt er: „Jegliche Heimsuchung hat mich verlassen!“ Wahrlich, er neigt zu überschwänglicher Freude und Selbstüberschätzung.
11. Außer denen, die in Geduld ausharren (ohne bei Heimsuchungen zu verzweifeln oder bei Erfolg übermäßig zu frohlocken und in Eigenlob zu verfallen) und gute, rechtschaffene Werke tun; sie sind es, denen Vergebung und großer Lohn zuteil werden soll.
12. Willst du (o Gesandter) womöglich einen Teil dessen, was dir offenbart worden ist, auslassen (so wie etwa die Verse über dich als Propheten), und deine Brust ist dadurch beklommen, denn sie sagen: „Warum ist nicht ein Schatz zu ihm herabgesandt worden oder ein Engel, der ihn begleitet (sodass wir ihn sehen können)?“ Doch du bist nur ein Warner. Es ist Gott, der alle Dinge hütet und bewahrt.
13. Oder sie sagen (über den Gesandten): „Er hat ihn (den Koran) ersonnen.“ Sage (zu ihnen): „Dann bringt zehn ersonnene Suren gleicher Art (an Beredsamkeit, tiefer Bedeutung und Wahrhaftigkeit) hervor, und ruft zu Hilfe, wen immer ihr könnt anstelle von Gott, wenn ihr wahrhaft seid (in eurer Behauptung, weder irregeleitet noch einfach nur darauf aus zu sein, euren Unglauben zu rechtfertigen).
14. Wenn sie (die ihr zu Hilfe ruft) nicht auf euren Aufruf antworten können, dann wisset, dass er (der Koran) herabgesandt worden ist auf der Grundlage von Gottes Wissen und dass es keine Gottheit gibt außer Ihm. Wollt ihr euch denn nicht als Muslime in Gott ergeben?“
15. Wer auch immer sich das gegenwärtige irdische Leben wünscht und seine äußeren Annehmlichkeiten, denen werden wir all das vergelten, was sie dort tun, und ihnen wird das ihnen darin gerechterweise Zustehende nicht vorenthalten.
16. Doch sie sind es, für die im Jenseits nichts als das Feuer sein wird. Nutzlos ist alles, was sie in ihr (dieser Welt) getrieben haben, und vergeblich und umsonst ist alles, was sie zu tun pflegten.
17. (Wie könnt ihr) also (andere mit einem vergleichen) der sich an die klaren Beweise von seinem Herrn hält (den Koran) und unterstützt wird von einem Zeugen, der von Ihm geleitet wird, und zuvor war bereits das Buch von Moses (offenbart worden, das ihn bestätigte) als Rechtleitung und Barmherzigkeit? Jene (die den Vergleich machen und verstehen) glauben an ihn (den Koran); während all jene von den anderen Gruppen (die verschiedenen Völkern und Glaubensrichtungen angehören, wissentlich) den Glauben daran ablehnen – das Feuer wird der ihnen versprochene Aufenthaltsort sein. Darum solltest du nicht den geringsten Zweifel daran hegen (dass er von Gott offenbart wird). Gewiss, es ist die Wahrheit von deinem Herrn, obwohl die meisten Menschen nicht daran glauben.
18. Und wer tut mehr Unrecht als der, der eine Lüge gegen Gott erdichtet und sie Ihm zuschreibt? Diese werden vor ihren Herrn gebracht werden, und die Zeugen werden sagen: „Das sind jene, die eine Lüge vorgebracht und sie ihrem Herrn zugeschrieben haben. Fürwahr, denen, die Unrecht tun, gebührt nichts anderes, als dass Gott sie von Seiner Barmherzigkeit ausschließt.“
19. Jene, die andere vom Weg Gottes abhalten und versuchen, ihn krumm zu machen (weil sie hoffen, ihn dadurch unannehmbar machen zu können), das sind diejenigen, die sich hartnäckig weigern, ans Jenseits zu glauben.
20. Diese können niemals auf Erden vereiteln (was Gott für sie will), noch können sie andere Hüter finden anstelle von Gott, die sie gegen Gott beschützen könnten. Für sie ist eine doppelte Strafe (im Jenseits) bestimmt. (Nachdem sie die Fähigkeiten des Hörens und Sehens, die Gott ihnen gewährt hat, vergeudet haben) können sie nicht mehr hinhören (auf die offenbarten Wahrheiten) und haben auch kein Sehvermögen, um hinzuschauen.
21. Das sind diejenigen, die sich selbst zugrunde gerichtet haben, und alles, was sie ersonnen haben (an falschen Gottheiten, um sie anstelle von Gott anzubeten), hat sie im Stich gelassen.
22. Zweifelsohne werden sie im Jenseits die größten Verlierer sein.
23. Diejenigen aber, die glauben und gute, aufrichtige Werke tun und sich ihrem Herrn in Demut unterwerfen, die werden Gefährten des Paradieses sein. Dort werden sie ewig verweilen.
24. Diese beiden Gruppen von Menschen sind wie die Blinden und Tauben, wie die Sehenden und Hörenden. Können sie miteinander verglichen werden? Wollt ihr also nicht nachdenken und es euch zu Herzen nehmen?
25. Und wahrlich, Wir entsandten Noah als Gesandten zu seinem Volk (mit derselben Botschaft, die er verkündete): „Ich bin euch fürwahr ein deutlicher Warner (der euch zu eurem eigenen Besten berät),
26. Dass ihr niemanden außer Gott anbeten sollt. Wahrlich, ich fürchte für euch die Strafe eines schmerzlichen Tages.“
27. Doch die Anführer, die ungläubig waren unter seinem Volk, sagten: „Wir sehen in dir nichts anderes als einen Sterblichen, wie wir selbst es sind, und wir sehen nicht, dass dir jemand folgt außer den Niedrigsten unter uns, die keinerlei beachtenswerte Ansichten vertreten; und wir sehen nicht, dass du (und deine Anhänger) uns in irgendeiner Weise überlegen seid; vielmehr sind wir der Meinung, dass ihr Lügner seid.“
28. Noah sagte: „O mein Volk! Was meint ihr wohl – wenn ich klare Beweise von meinem Herrn habe und Er mir eine Barmherzigkeit aus Seiner Gegenwart zuteil werden ließ, der gegenüber ihr blind geblieben seid -, können wir euch da zwingen, sie anzunehmen, wenn es euch zuwider ist?
29. O mein Volk! Ich verlange von euch keinen Reichtum dafür (dass ich euch die Botschaft überbringe); mein Lohn steht mir von niemand anderem als Gott zu. Ich werde nicht jene abweisen, die gläubig sind; ihnen ist bestimmt, mit ihrem Herrn zusammenzutreffen (der sie so behandeln wird, wie es ihnen gebührt) – während ich euch als Menschen ansehe, die in Unwissenheit handeln.
30. O mein Volk! Wer würde mir gegen Gott helfen, wenn ich sie sich abweisen würde? Wollt ihr denn nicht nachdenken und es euch zu Herzen nehmen?
31. Ich sage nicht zu euch, dass ich die Schätze Gottes besitze, und ich kenne auch nicht das Verborgene (das, was in Zukunft bereitgehalten wird), auch behaupte ich nicht, dass ich ein Engel bin, noch sage ich von jenen, die in euren Augen verachtenswert sind, dass Gott ihnen nicht Gutes gewähren wird. Gott weiß am besten, was in ihren Brüsten ist (was für eine Art von Menschen sie in ihrem Innersten sind). (Wenn ich sie abweisen oder schlecht von ihnen reden würde) dann würde ich fürwahr zu denen gehören, die Unrecht tun.“
32. Sie sagten: „O Noah! Du hast genug mit uns gehadert und allzu lange mit uns gestritten; höre also auf, mit uns zu streiten, und – wenn du die Wahrheit sagst – dann bring uns herbei, womit du uns gedroht hast!“
33. Noah sagte: „Nur Gott kann es euch herbeibringen, wenn Er es will; und ihr könnt (Seinem Willen) nicht Einhalt gebieten.
34. Mein Rat – auch wenn ich euch noch so gern beraten würde – wird euch nicht nützen, wenn es Gottes Wille ist, dass ihr irregeleitet seid und bleibt. Er ist euer Herr (der euch erschaffen hat, ernährt, versorgt und beschützt), und ihr befindet euch auf dem Weg zurück zu Ihm.“
35. Sagen sie (die Götzenanbeter von dir, o Gesandter): „Er hat ihn ersonnen (all diese Geschichten und den Koran, in dem sie enthalten sind, nur erfunden)“? Sprich: „Wenn ich ihn tatsächlich ersonnen habe, dann möge meine Sünde über mich kommen, doch (da ihr mich verleumdet, um euer eigenes hartnäckiges Festhalten am Unglauben zu entschuldigen, wisset dass) ich frei bin von den Sünden, die ihr begangen habt.“
36. Und es wurde Noah (von Uns) offenbart: „Niemand aus deinem Volk wird glauben außer denen, die bereits geglaubt haben. So sei nicht betrübt über das, was sie getan haben.
37. Baue die Arche (die Wir dir beschrieben haben) unter Unseren Augen und entsprechend Unseren Anweisungen, die (dir) offenbart werden, und lege keine Fürsprache bei Mir ein für diejenigen, die hartnäckig fortfahren, Unrecht zu tun. Denn ihnen ist bestimmt, zu ertrinken.“
38. Und so baute Noah also die Arche. Und jedes Mal, wenn die Anführer seines Volkes an ihm vorüber gingen, machten sie sich über ihn lustig. Er sagte: „Jetzt macht ihr euch über uns lustig, aber (es wird der Tag kommen, an dem) wir uns über euch lustig machen werden, so wie ihr euch lustig gemacht habt.
39. Und ihr werdet es schon bald erfahren, über wen eine Strafe kommen wird, die ihn in Schande stürzt, und auf wen eine bleibende Strafe (im Jenseits) niedergehen wird.“
40. (Und so ging es fort) bis zu der Zeit, als Unser Befehl erging und der Kessel überzukochen begann. Wir sagten (zu Noah): „Lade ein Paar von jeder Gattung (von Lebewesen) hinein und deine Familie, außer denen, gegen die Unser Urteilsspruch bereits ergangen ist, und jene, die gläubig sind.“ Und die, die mit ihm glaubten, waren nur wenige.
41. Noah sagte: „Steigt ein!“ (Und alle Menschen und alle Paare von Geschöpfen, von denen Gott wollte, dass sie gerettet würden, fanden Platz in der Arche). „In Gottes Namen sei ihre Ausfahrt und ihre Landung. Wahrlich, mein Herr ist vergebend, barmherzig.“
42. So trieb die Arche mit ihnen dahin zwischen Wogen hoch wie Berge, und Noah rief seinem Sohn zu, der abseits stand: „Steige mit uns ein, mein Sohn, und bleibe nicht mit den Ungläubigen!“
43. Er sagte: „Ich will mich auf einen Berg begeben, der mir Schutz vor dem Wasser bieten wird!“ Da sagte er (Noah): „Heute gibt es keinen Schutz vor Gottes Entscheidung außer für den, mit dem Er Erbarmen hat.“ Und die Wogen kamen zwischen sie, und er (der Sohn) war unter denen, die ertranken.
44. Und es wurde gesagt: „O Erde, nimm deine Wasser hinweg! Und o Himmel, halte ein (mit deinem Regen)!“ Und die Wasser wurden zum Versickern gebracht, und (durch Gottes Willen) war die Angelegenheit entschieden. Und die Arche landete am Berg Dschūdī, und es wurde gesprochen: „Hinweg mit dem Volk, das Unrecht zu tun pflegte!“
45. Noah rief seinen Herrn an, indem er sagte: „O mein Herr, mein Sohn gehörte zu meiner Familie (als ein Gläubiger), und Dein Versprechen ist gewiss wahr (für meine gläubigen Familienmitglieder), und Du bist der Gerechteste der Richter.“
46. (Gott) sagte: „O Noah! Er gehört (da er ein Ungläubiger ist) nicht zu deiner Familie. Er ist jemand, der sich auf unrechte Weise verhält (was durch seinen Unglauben deutlich wird). Darum bitte Mich nicht um etwas, worüber du kein Wissen besitzt. Ich warne dich, damit du dich nicht wie einer der Unwissenden verhältst.“
47. (Noah) sagte: „O mein Herr! Ich suche Zuflucht bei Dir, dass ich Dich nicht um etwas bitte, worüber ich kein Wissen besitze. Und wenn Du mir nicht vergibst und Erbarmen mit mir hast, werde ich gewiss einer der Verlorenen sein.“
48. Da wurde ihm gesagt: „O Noah! Steige aus in Frieden und Sicherheit von Uns, und Segen sei mit dir und den Gemeinschaften (von Gläubigen), die mit dir sind (und die von dir und ihnen abstammen werden). (Es wird auch andere) Gemeinschaften (von Ungläubigen geben) – Wir werden ihnen Versorgung gewähren, damit sie sich daran bis zu einer bestimmten Frist erfreuen können, doch dann wird sie eine schmerzliche Strafe von Uns treffen.
49. Dieses sind Berichte von beispielhaften Ereignissen aus dem Verborgenen (aus einer Zeit und einem Bereich, die jenseits des Wahrnehmungsvermögens jeglicher Geschöpfe liegen), die Wir dir (o Gesandter) offenbaren. Weder kanntest du sie vordem, noch kannte sie dein Volk. Deshalb (da du siehst, dass es keinen entscheidenden Unterschied gibt zwischen den Bedingungen, unter denen die Gesandten ihre Sendung erfüllten, und in den Reaktionen, mit denen sie sich konfrontiert sahen) sei geduldig (damit, wie sie darauf reagieren und wie hartnäckig sie am Unglauben festhalten). Das (letztlich gute) Ende wird zu Gunsten der Gottesfürchtigen, Frommen ausfallen.
50. Und zu (dem Volk der) ‘Ād entsandten Wir ihren Bruder Hūd. Er sagte: „O mein Volk! Betet nur Gott allein an: Ihr habt keine andere Gottheit als Ihn. Ihr ersinnt lediglich eine Lüge (wenn ihr Ihm Teilhaber zur Seite stellt).
51. O mein Volk! Ich verlange von euch keinen Lohn dafür (dass ich euch die Botschaft überbringe), mein Lohn steht mir von niemand anderem als Gott zu, der mich mit besonderen Wesenszügen erschaffen hat. Wollt ihr denn nicht von eurem Verstand Gebrauch machen?
52. O mein Volk! Fleht euren Herrn an, dass Er euch (die Sünden, die ihr bis jetzt begangen habt) vergibt, und wendet euch Ihm in Reue zu, damit Er vom Himmel reichlich Regen auf euch herabkommen lassen und eurer Kraft weitere Kraft hinzufügen möge. Kehrt (dieser Botschaft, die ich euch überbringe) also nicht den Rücken zu wie ungläubige Sünder!“
53. „O Hūd!“, antworteten sie: „Du hast uns kein klares Zeichen (- ein Wunder, um zu beweisen, dass du Gottes Gesandter bist) gebracht. Wir werden unsere Götter nicht auf dein Wort hin verlassen, vor allem nicht, weil wir dir nicht glauben.
54. Wir sagen nur, dass einige von unseren Göttern dich mit einem Übel heimgesucht haben.“ Hūd sagte: „Wahrlich, ich rufe Gott zum Zeugen, und bezeugt auch ihr, dass ich frei bin von dem, was ihr (Gott an Teilhabern) zur Seite stellt (und anbetet),
55. Anstelle von Ihm (nur Ihn nehme ich mir als Gott und Herrn). So schmiedet allesamt Pläne gegen mich, und gewährt mir keinen Aufschub.
56. Ich vertraue auf Gott, meinen Herrn und euren Herrn. Es gibt kein Lebewesen, das Er nicht bei seiner Stirnlocke ergreift und unter Seiner uneingeschränkten Aufsicht hält. Wahrlich, mein Herr befindet sich auf dem geraden Weg (Er lenkt alles, was existiert, und führt Seine Entscheidungen auf richtige Weise und in Gerechtigkeit aus).
57. Wenn ihr euch (von der Botschaft, die ich euch überbringe) abwendet, (dann wisset, dass) ich euch das überbracht habe, womit ich zu euch entsandt worden bin. Mein Herr wird (falls ihr an eurer Ablehnung festhaltet) ein anderes Volk euren Platz einnehmen lassen, während ihr Ihm nicht den geringsten Schaden zufügen könnt. Wahrlich, mein Herr wacht über alles und schreibt alles nieder.“
58. Als Unser Urteil erging (weil das Volk der ‘Ād in seiner Ablehnung fortfuhr), erretteten wir Hūd und diejenigen, die mit ihm glaubten, durch Unsere Barmherzigkeit (wegen ihres Glaubens, ihrer Rechtschaffenheit und ihrer Geduld). Wir bewahrten sie vor einer harten Strafe.
59. Dies waren die ‘Ād. Sie verwarfen hartnäckig die Offenbarungen ihres Herrn (die Zeichen und Wunder, die Beweise für Seine Einheit und alle anderen Glaubenswahrheiten waren) und lehnten sich gegen Seine Gesandten auf (indem sie den zu ihnen geschickten Gesandten – Hūd – ablehnten) und folgten jedem widersetzlichen Gewalthaber.
60. Und ein Fluch verfolgte sie in dieser Welt, und am Tag des Jüngsten Gerichts (wird es ebenso sein). Denn siehe! Die ‘Ād glaubten nicht an ihren Herrn und waren undankbar. Darum hinweg mit den ‘Ād, dem Volk Hūds!
61. Und zu (dem Volk der) Thamūd (schickten Wir) ihren Bruder Salih (als Gesandten, damit er ihnen dieselbe Botschaft überbringe): „O mein Volk! Betet nur Gott allein an: Ihr habt keine andere Gottheit als Ihn. Er hat euch aus der Erde hervorgebracht und euch auf ihr angesiedelt, damit ihr zu Würde und Wohlstand gelangen könnt. Darum bittet Ihn um Vergebung (für die Sünden, die ihr bis jetzt begangen habt), und wendet euch Ihm in Reue zu. Wahrlich, mein Herr ist stets nahe, bereit (die Anrufung aller Geschöpfe) zu erhören (die Ihn anrufen).“
62. Da sagten sie: „O Salih! Du warst vordem ein Quell der Hoffnung unter uns. Willst du uns nun verbieten, das anzubeten, was unsere Vorfahren anzubeten pflegten? Wir sind fürwahr zutiefst im Zweifel über das, wozu du uns aufrufst!“
63. Er sagte: „O mein Volk! Was meint ihr – wenn ich klare Beweise habe von meinem Herrn, und Er hat mir Seine Barmherzigkeit zuteil werden lassen – wer würde mir gegen Gott helfen, wenn ich mich Ihm widersetzen würde? Ihr würdet nur meinen Verlust mehren.
64. O mein Volk! Diese Kamelstute von Gott ist ein Zeichen für euch (von der Art, die ihr zu sehen verlangt, ehe ihr glaubt). So lasst sie ungehindert auf Gottes Erde weiden, und fügt ihr nichts Böses zu, damit euch nicht eine bevorstehende Strafe erfasst.“
65. Doch (da sie es nicht ertragen konnten, sie als Beweis für die Wahrhaftigkeit von Salihs Botschaft zu sehen) schlachteten sie sie auf grausame Weise hin. Da sagte er (Salih): „Vergnügt euch in euren Wohnstätten noch weitere drei Tage (dann wird euer Untergang kommen). Dies ist eine Drohung, die sich nicht als falsch erweisen wird.“
66. Als Unser Befehl dann erging, erretteten Wir Salih und diejenigen, die mit ihm glaubten, durch Unsere Barmherzigkeit (wegen ihres Glaubens, ihrer Rechtschaffenheit und Geduld) vor der Schande dieses Tages. Wahrlich, euer Herr ist der Allmächtige, Ruhmreiche von unwiderstehlicher Macht.
67. Und der niederschmetternde Schall erfasste diejenigen, die sich auf das schlimmste Unrecht eingelassen hatten (indem sie Gott Teilhaber zur Seite stellten), sodass sie leblos niedergestreckt in ihren eigenen Wohnstätten lagen,
68. Als ob sie niemals dort in Wohlstand gelebt hätten. Siehe, die Thamūd glaubten nicht an ihren Herrn (und waren nicht dankbar für Seine Gunstbeweise), darum hinweg mit den Thamūd!
69. Und Unsere (himmlischen) Abgesandten kamen (in Menschengestalt) mit froher Botschaft zu Abraham. Sie sagten: „Friede!“, und er (beantwortete ihren Gruß, indem er) sagte: „Friede!“ Und er beeilte sich, ihnen ein gebratenes Kalb herbei zu bringen.
70. Doch als er sah, dass sich ihre Hände nicht danach ausstreckten, kamen ihm ihretwegen Zweifel (weil er ihr Verhalten für befremdlich hielt), und er empfand Furcht vor ihnen. Da sagten sie: „Fürchte dich nicht! Wir sind zum Volk Lots entsandt worden.“
71. Währenddessen stand seine (alte, unfruchtbare) Frau mit dem Gefühl, ihre Monatsblutung zu haben, dabei (und lächelte); und Wir verkündeten ihr die frohe Botschaft (von der Geburt von) Isaak und nach Isaak von (der Geburt von dessen Sohn) Jakob.
72. Sie sagte: „O wehe mir! Wie soll ich ein Kind austragen, nun da ich eine alte Frau bin, und dieser, mein Gatte, ist ein Greis? Das wäre eine gar merkwürdige Sache!“
73. Sie (die Abgesandten) sagten: „Wunderst du dich über Gottes Entscheidung? Die Gnade Gottes und Sein Segen seien mit euch, o ihr Angehörigen des Hauses. Er ist fürwahr der hoch Gepriesene, Ruhmreiche.“
74. Als die Furcht von Abraham gewichen war und ihm die frohe Botschaft überbracht worden war, begann er, Unsere Abgesandten zu überreden, dass sie bei Uns Fürbitte einlegen sollten für das Volk von Lot.
75. Abraham war tatsächlich höchst sanftmütig, nachsichtig und pflegte sich stets von ganzem Herzen Gott zuzuwenden.
76. „O Abraham! Höre damit auf! Denn gewiss, der Befehl deines Herrn ist bereits ergangen; und es wird über sie eine Strafe kommen, die nicht mehr abzuwenden ist.“
77. Und als Unsere Abgesandten zu Lot kamen, war er um ihretwillen äußerst besorgt und fühlte sich außerstande, sie zu beschützen, und so sagte er: „Dies ist ein schlimmer Tag!“
78. Seine Mitbürger kamen eilends zu ihm gerannt, denn sie pflegten schon zuvor derartige Abscheulichkeiten zu begehen. Lot sagte: „O mein Volk! Seht, hier sind meine Töchter, sie sind doch wirklich reiner für euch (damit ihr eure Triebe innerhalb der Ehe befriedigen könnt). Fürchtet also Gott, und bringt keine Schande über mich, was meine Gäste angeht. Gibt es denn unter euch keinen einzigen anständigen Mann?“
79. Sie sagten: „Du weißt doch recht wohl, dass wir nichts mit deinen Töchtern im Sinn haben, und du weißt genau, was wir wollen!“
80. Er sagte: „O wenn ich doch nur die Macht hätte, euch Widerstand zu leisten, oder Zuflucht bei einer starken Stütze finden könnte!“
81. Sie (die Abgesandten) sagten: „O Lot! Wir sind Abgesandte deines Herrn. Sie werden dir ganz gewiss nichts anhaben können. Darum begib dich während eines Teils der Nacht mit deiner Familie auf den Weg, und keiner von euch soll zurückblicken – außer deiner Frau, denn was ihnen zustoßen wird, wird auch ihr zustoßen. Der für sie festgesetzte Zeitpunkt ist der Morgen. Ist der Morgen nicht schon nahe?“
82. Als dann Unsere Entscheidung erging, kehrten Wir das Oberste (dieser sündigen Städte) zu unterst und ließen einen Regen von Steinen aus hartem Ton auf sie niedergehen, die rasch aufeinander folgten.
83. (Jeder Stein) war von deinem Herrn gekennzeichnet (für einen bestimmten Menschen). Und sie sind (zu allen Zeiten und an allen Orten) nicht fern von denen, die Unrecht tun.
84. Und (zum Volk von) Midian (schickten Wir als Gesandten) ihren Bruder Schu‘ayb. Er (der dieselbe Botschaft überbrachte) sagte: „O mein Volk! Betet nur Gott allein an: Ihr habt keine andere Gottheit als Ihn. Mindert nicht das Maß und das Gewicht (in euren Handelsgeschäften). Ich sehe euch doch fürwahr im Überfluss (an Reichtum, den ihr auf unehrliche Weise erworben habt), und ich fürchte für euch die Strafe eines allumfassenden Tages.
85. O mein Volk! Gebt volles Maß und Gewicht, in vollkommener Gerechtigkeit, und tut den Menschen nicht Unrecht, indem ihr ihnen vorenthaltet, was ihnen zusteht, und wandert nicht umher, indem ihr Übertretungen begeht im Lande und Unordnung anrichtet und Unheil stiftet.
86. Was Gott euch überlässt (als ehrlichen Gewinn), ist besser für euch, wenn ihr Gläubige seid. Und ich bin nicht euer Hüter und Bewacher.“
87. Sie sagten: „O Schu‘ayb! Schreiben dir deine Gebetsriten vor, dass wir all das aufgeben sollen, was unsere Vorfahren anzubeten pflegten, oder dass wir aufhören sollen, mit unserem Eigentum zu tun, was wir wollen? Du bist doch sonst immer nachsichtig und besonnen gewesen.“
88. Er antwortete: „O mein Volk! Was meint ihr – wenn ich mich auf klare Beweise von meinem Herrn stützen kann und Er mich aus Seinen Gaben versorgt? Ich will nicht (in der Hoffnung auf weltlichen Gewinn oder gar um Unordnung anzurichten) euch zuwider handeln (indem ich selbst tue), was ich euch bitte zu unterlassen. Ich erstrebe doch nur, so gut ich kann, das Beste für euch. Mein Erfolg bei meiner Aufgabe hängt allein von Gott ab. In Ihn habe ich mein Vertrauen gesetzt, und Ihm wende ich mich stets von ganzem Herzen zu.
89. O mein Volk! Lasst euch nicht zur Sünde verleiten, nur weil ihr anderer Meinung seid als ich, denn dann würde euch das zustoßen, was dem Volk Noahs zugestoßen ist oder dem Volk Hūds oder dem Volk Salihs. Und das Volk von Lot hat nicht fern von euch gelebt.
90. Fleht euren Herrn an, dass Er euch (die Sünden, die ihr bis jetzt begangen habt) vergeben möge, und wendet euch Ihm in Reue zu. Wahrlich, mein Herr ist barmherzig (ganz besonders gegen Seine Diener, die sich Ihm zuwenden), liebevoll.
91. „O Schu‘ayb!“, sagten sie: „Wir verstehen nicht viel von dem, was du sagst, und wir halten dich in der Tat für schwach unter uns. Und wäre es nicht um deines Stammes willen (der Ansehen bei uns genießt), hätten wir dich gewiss zu Tode gesteinigt. Du sollst wissen, dass wir dich nicht achten als jemanden, der Macht über uns hat.“
92. Er antwortete: „O mein Volk! Genießt mein Stamm denn größeres Ansehen bei euch als Gott, sodass ihr meint, Ihn hinter euch lassen und vergessen zu können? Doch wahrlich, mein Herr umfasst (mit Seinem Wissen und Seiner Macht) alles, was ihr tut.
93. O mein Volk! Tut also alles, was ihr zu tun vermögt, während auch ich tue (was meine Aufgabe ist). Bald schon werdet ihr sehen und erfahren, über wen eine Strafe kommen wird, die ihn in Schande stürzt, und wer es ist, der lügt, sodass seine Worte als falsch entlarvt werden. Wartet also ab und schaut, und ich werde fürwahr mit euch schauen und abwarten!“
94. Und als dann Unsere Entscheidung erging, erretteten Wir Schu‘ayb und diejenigen, die gemeinsam mit ihm glaubten, durch Unsere Barmherzigkeit (wegen ihres Glaubens, ihrer Rechtschaffenheit und ihrer Geduld), und ein niederschmetternder Schall erfasste diejenigen, die zu ihrem eigenen Schaden Unrecht getan hatten, sodass sie leblos niedergestreckt in ihren eigenen Wohnstätten lagen,
95. Als ob sie nie dort in Wohlstand gelebt hätten. So hinweg mit (dem Volk von) Midian, geradeso wie es mit den Thamūd hinweg ging!
96. Und Wir haben fürwahr Moses mit Unseren klaren Zeichen (Wundern zu seiner Unterstützung) und einem deutlichen Beweis (von Uns) entsandt,
97. Zu dem Pharao und seinen Würdenträgern, aber sie (die Würdenträger, sein eigenes Volk und viele von den Kindern Israels) folgten den Anweisungen des Pharaos; doch die Anweisungen des Pharaos waren keine rechte und gerechte Leitung (und kein Gewaltherrscher von der Art des Pharaos hat je anders gehandelt).
98. Er wird seinem Volk am Tag der Auferstehung vorangehen und sie ins Feuer führen (wie Vieh zum Wasser geführt wird)! Was für eine schlechte Tränke, zu der sie da hingeführt werden!
99. Und sie werden von einem Fluch verfolgt in dieser Welt sowie am Tag der Auferstehung. Wie schlimm ist das Geschenk, mit dem sie beschenkt werden!
100. Das ist etwas von den Berichten über einige Städte (die in der Vergangenheit zerstört wurden). Wir berichten dir (o Gesandter) darüber. Manche von ihnen stehen noch, andere dagegen sind getilgt wie ein niedergemähtes Feld.
101. Nicht Wir haben ihnen Unrecht getan, sondern sie taten sich selbst Unrecht. Als die Entscheidung deines Herrn erging, nützten ihnen ihre Gottheiten, die sie anstelle von Gott anzurufen pflegten, nicht im Geringsten; sie mehrten nur ihr Verderben.
102. Dies ist, wie dein Herr die Städte erfasst, wenn Er sie erfasst, sofern sie Unrecht tun. Sein Erfassen ist fürwahr schmerzlich, streng.
103. Darin ist wahrlich ein Zeichen (eine Lehre und Ermahnung) für diejenigen, die die Strafe des Jenseits fürchten. Dies ist ein Tag, an dem die ganze Menschheit versammelt werden wird, und dies ist ein Tag, der bestimmt bezeugt wird (den alle Lebewesen und sämtliche Geschöpfe erfahren werden).
104. Wir werden ihn nicht über einen Zeitpunkt hinaus verschieben, der bereits (von Uns) festgelegt ist.
105. An dem Tag, wenn er kommt, wird niemand sprechen, es sei denn mit Seiner Erlaubnis. Unter denen (die versammelt werden) sind manche, die unselig sind, und solche, die glückselig sind.
106. Was jene angeht, die (an diesem Tag) unselig sind (wegen der Taten, die sie begangen haben), so werden sie im Feuer sein. Dort wird es für sie (nur) Seufzen und Schluchzen geben;
107. Darin werden sie verweilen, solange die Himmel und die Erde bestehen, es sei denn, dein Herr will es anders. Wahrlich, dein Herr ist der unumschränkte Vollbringer dessen, was Er will.
108. Was aber jene angeht, die glückselig sind (weil sie von Gott mit Glauben und guten Taten gesegnet wurden), so werden sie im Paradies sein. Dort werden sie verweilen, solange die Himmel und die Erde bestehen, es sei denn, dein Herr will es anders – als ein nie endendes Geschenk.
109. Darum sei nicht im Zweifel darüber, was jene (irregeleiteten Menschen) anbeten. Sie beten nur das an, was schon ihre Vorfahren in der Vergangenheit anzubeten pflegten; doch Wir werden ihnen das ihnen Zustehende voll und ungekürzt ausbezahlen.
110. Und Wir gaben Moses fürwahr das Buch, doch es entstand Uneinigkeit darüber (geradeso wie dein Volk, o Gesandter, uneinig ist über das Buch, das Wir dir offenbaren. Doch sei nicht betrübt). Wäre nicht bereits ein Erlass von deinem Herrn ergangen (durch den der endgültige und maßgebende Urteilsspruch auf einen bereits festgelegten Zeitpunkt verschoben wurde), dann wäre zwischen ihnen fürwahr entschieden worden. Sie (dein Volk) sind in der Tat in ernstlichem Zweifel und voll Ungewissheit darüber (über den Koran).
111. Und gewiss, jedem von ihnen – dein Herr wird ihnen bestimmt voll vergelten, was sie zu tun pflegen. Er weiß fürwahr um alles, was sie tun.
112. Tritt also für das ein, was genau richtig ist (in allen religiösen Angelegenheiten), wie es dir (von Gott) befohlen wird, und jene, die sich mit dir (Gott im Glauben) zugewandt (und bereut haben, was sie vordem zu tun pflegten, sollen desgleichen tun); und lehnt euch nicht gegen die Beschränkungen des geraden Weges auf (o ihr Gläubigen)! Er sieht fürwahr wohl, was ihr tut.
113. Und neigt euch nicht denjenigen zu, die Unrecht begehen (gegen Gott, indem sie Ihm Teilhaber zur Seite stellen, und gegen die Menschen, indem sie deren Rechte missachten), damit euch nicht das Feuer erfasse. Denn ihr habt keinen Beschützer und keine wahren Freunde außer Gott. (Solltet ihr euch jedoch jenen zuneigen, die Unrecht tun) dann wird euch keine Hilfe (von Ihm) zuteil.
114. Verrichte das Gebet (o Gesandter) zu Beginn und am Ende des Tages und in den Ausgangsstunden der Nacht. Wahrlich, gute Taten löschen die schlechten Taten aus. Dies ist ein Rat und eine Ermahnung für die Verständigen, die nachdenken.
115. Und sei geduldig, standhaft (wenn du Gutes tust, Fehlverhalten vermeidest und alle möglichen Formen der Verfolgung für die Sache Gottes zu erdulden hast), denn wahrlich, Gott lässt den Lohn derjenigen, die sich ganz dem Guten verpflichten und sich bewusst sind, dass Er sie sieht, niemals verloren gehen.
116. Wenn es nur unter den Generationen vor euch (von denen Wir einige vernichtet haben) Menschen gegeben hätte mit bleibenden guten Eigenschaften (wie Glaube, Wissen, Tugendhaftigkeit und gute Taten, die mit dem Ziel verrichtet wurden, dass sie von bleibendem Wert vor Gottes Angesicht und für das ewige Leben im Jenseits sein werden), die vor Unordnung und Unheil auf Erden gewarnt hätten! Unter ihnen waren nur wenige, einschließlich derer, welche Wir erretteten, die dies taten. Doch diejenigen, die Unrecht taten (gegen Gott, indem sie Ihm Teilhaber zur Seite stellten, und gegen die Menschen, indem sie deren Rechte missachteten), gingen unter, weil sie sich ohne Bedenken ihren Vergnügungen hingaben, und wurden zu Sündern, die sich immer mehr Sünden aufluden.
117. Und es entsprach nicht der Vorgehensweise deines Herrn, dass Er eine Stadt zu Unrecht vernichtete, während ihre Bewohner rechtschaffen und ständig bemüht waren, sich selbst zu bessern und die Angelegenheiten ihrer Gemeinschaft in Ordnung zu halten.
118. Wenn dein Herr es gewollt (und den Menschen den freien Willen vorenthalten) hätte, dann hätte Er die ganze Menschheit zu einer einzigen Gemeinschaft gemacht (mit demselben Glauben, derselben Weltanschauung und derselben Lebensweise). Doch (da sie die freie Wahl haben) hören sie nie auf, uneins untereinander zu sein (und befolgen unterschiedliche Wege, die vom geraden Weg hinwegführen),
119. Außer jenen, denen dein Herr Gnade erwiesen hat (und die Er auf den geraden Weg leitet wegen der Verdienste, die sie sich erworben haben). Dafür hat Er sie erschaffen. Und deshalb wird das Wort deines Herrn in Erfüllung gehen: „Ich werde die Hölle mit denen (die es verdienen) unter den Dschinn und den Menschen füllen.“
120. Alles, was Wir dir berichten von den beispielhaften Geschichten (aus dem Leben einiger der früheren) Gesandten, ist dazu bestimmt, dein Herz damit zu festigen. Durch all diese Geschichten kommt die Wahrheit zu dir, und sie sind eine Unterweisung und eine Ermahnung für die Gläubigen.
121. Sage zu denen, die nicht gläubig sind: „Handelt nach eurem Vermögen. Auch wir werden (unsere Aufgabe) erfüllen.
122. Und wartet nur ab. Auch wir werden warten.“
123. Gott gehört (die uneingeschränkte Herrschaft über und das volle Wissen um) das Verborgene der Himmel und der Erde, und zu Ihm wird die ganze Angelegenheit (zur endgültigen Entscheidung) zurückgebracht. Darum bete Ihn an, und setze dein Vertrauen in Ihn. Dein Herr ist keineswegs achtlos und unbewusst dessen, was ihr tut.