QĀF
Sure 50
offenbart in Mekka
Höchstwahrscheinlich wurde diese Sure im vierten oder fünften Jahr der mekkanischen Zeit offenbart. Sie besteht aus 45 Versen. Mit dem Buchstaben qāf beginnt gleich der erste Vers. Die Sure befasst sich mit den zahlreichen Phänomenen im Universum, die auf Gott hindeuten.
Ein weiteres Thema ist das Leben nach dem Tod. Ferner finden sich hier Ereignisse aus dem Leben von Völkern, die bereits vor langer Zeit vernichtet wurden. Der Gesandte Gottes pflegte diese Sure häufig während der Festgebete zu den religiösen Feiertagen zu rezitieren, manchmal auch während des Morgengebets.
IM NAMEN GOTTES, DES ERBARMERS, DES BARMHERZIGEN!
1.Qāf. Bei dem glorreichen Koran. (Wir haben ihn dir fürwahr trotz all dessen, was sie sagen, gesandt, damit du die Menschen davor warnst, dass sie auferweckt werden sollen von den Toten, um Rechenschaft über ihr Leben abzulegen).
2. Doch sie halten es für verwunderlich, dass ein Warner aus ihren Reihen zu ihnen gekommen ist, und die Ungläubigen sagen: „Das ist etwas Verwunderliches!
3. Wenn wir gestorben und zu Staub geworden sind (dann, sagst du, sollen wir von den Toten auferweckt werden)? Das ist eine Wiederkehr von weither!“
4. Wir wissen sehr wohl um das, was die Erde von ihnen (in die winzigsten Teilchen) zerfallen lässt; Wir besitzen ein Buch, das festhält und bewahrt (sodass nichts verloren geht).
5. Vielmehr haben sie die Wahrheit geleugnet, als sie zu ihnen kam (und das taten sie in voller Absicht und fortwährend); deshalb befinden sie sich in einer aussichtslosen Lage (sind völlig verwirrt, wenn es darum geht, ihre Ablehnung zu rechtfertigen oder andere von einem Bekenntnis abzuhalten).
6. Betrachten sie denn niemals den Himmel über sich (um über Unser Wissen und Unsere Macht nachzudenken und sich zu überlegen), wie Wir ihn aufgerichtet und geschmückt haben und dass es keine Spalten in ihm gibt?
7. Und die Erde – Wir haben sie hingebreitet und darein feste Berge gesetzt, und Wir haben dort alle möglichen schönen Pflanzen paarweise wachsen lassen.
8. (All das sind Mittel, um zu) Einsicht zu gelangen und zur Ermahnung für jeden Diener (Gottes), der bereit ist, sich Ihm in Reue zuzuwenden.
9. Und Wir schicken vom Himmel Wasser voll Segen herab, mit dem Wir Gärten und Korn zur Ernte wachsen lassen,
10. Und hochgewachsene, stattliche Palmen mit übereinander gereihten Fruchtständen,
11. Als Versorgung für die Diener. Und Wir beleben damit das tote Land: Geradeso werden die Toten wiedererweckt werden und (aus ihren Gräbern) hervorkommen.
12. Vor ihnen leugneten das Volk von Noah, die Gefährten von Ar-Rass und die Thamūd;
13. Und die ‘Ād und der Pharao und das Volk, zu dem Lot als Gesandter geschickt wurde;
14. Und das Volk von Ayka sowie das Volk von Tubba‘. Sie alle verleugneten die Gesandten, und Meine Drohung erfüllte sich prompt.
15. Wie! Haben Wir etwa in der ersten Schöpfung Makel und Müdigkeit aufgewiesen (sodass sich daraus entnehmen ließe, dass Wir nicht dazu in der Lage sein werden, eine weitere Schöpfung hervorzubringen, nachdem diese zerstört ist)? Vielmehr (da sie wissen, dass dies niemals sein kann) geraten sie in einen Wirrwarr (von Gedanken und Worten) über eine neue Schöpfung (nachdem die alte untergegangen ist).
16. Wahrlich, Wir sind es, die den Menschen erschaffen haben, und Wir wissen, was ihm seine Seele einflüstert. Wir sind ihm näher als seine Halsschlagader.
17. Denkt daran, dass die zwei aufzeichnenden Engel (die damit beauftragt sind, seine Worte und Taten niederzuschreiben), zur Rechten und Linken sitzend, wahrnehmen und niederschreiben.
18. Kein einziges Wort spricht er aus, ohne dass ein Wächter bei ihm ist, stets gegenwärtig.
19. Und die Benommenheit des Todes (der eine feststehende Entscheidung Gottes über das Leben ist) kommt in Wahrheit. Das ist (o ihr Menschen) eben das, dem ihr zu entkommen suchtet.
20. Und (zur festgesetzten Zeit) wird in die Posaune gestoßen. Das ist der Tag, an dem sich Gottes Drohung erfüllt.
21. Und jede Seele wird (vor dem Höchsten Gericht) mit einem (Engel), der antreibt, und einem (Engel), der Zeugnis ablegt, erscheinen.
22. „Fürwahr, du warst dem gegenüber achtlos, doch jetzt haben Wir dir deinen Schleier hinweg gezogen, sodass dein Blick heute scharf ist.“
23. Und jener (der Engel, der Zeugnis ablegt), der ihn begleitet, sagt: „Das ist die Aufzeichnung, die ich für dich bei mir bereitgehalten habe.“
24. (Das Urteil ergeht:) „Ihr beide, werft jeden, der hartnäckig am Unglauben (an der Verleugnung der Wahrheit) festhielt, in die Hölle;
25. Der die Verrichtung guter Taten verhindert (indem er sich selbst und andere davon abhält) und der jegliche Grenzen (der Gerechtigkeit und des Anstands) überschreitet und der in Zweifeln gefangen ist und (bei anderen) Zweifel weckt;
26. Der eine andere Gottheit neben Gott setzt – darum werft ihn in die harte Pein.“
27. Sein Gefährte (der Teufel, der ihn in dieser Welt begleitete und ihn zu Üblem verführte) wird sagen: „Unser Herr! Nicht ich habe ihn dazu angestachelt, sich aufzulehnen und Unrecht zu begehen, sondern er (selbst) ist weit in die Irre gegangen.“
28. Gott wird sagen: „Streitet nicht (miteinander) in Meiner Gegenwart. Ich hatte euch bereits zuvor (vor diesem Tag) gewarnt.
29. Und die Entscheidung von Mir wird nicht geändert werden, und Ich bin keinesfalls jemand, der (Meinen) Dienern Unrecht tut.“
30. An diesem Tag werden Wir der Hölle sagen: „Bist du nun (bis obenhin) angefüllt?“, und sie wird sagen: „Gibt es (noch) mehr (die kommen werden)?“
31. Und das Paradies wird den Gottesfürchtigen, Frommen nahegebracht; nicht (länger) ist es in weiter Ferne.
32. „Dies ist, was euch versprochen wurde – jedem, der von Reue erfüllt war und sich sorgfältig an seine Pflichten (Gott gegenüber) hielt.
33. Jedem, der Ehrfurcht empfand vor dem Erbarmer, obwohl er Ihn nicht sehen konnte (weil Er Sich jenseits seines Wahrnehmungsvermögens befand), und der mit einem reuigen und demütigen Herzen gekommen ist.
34. Tretet also nun ein in Frieden (sicher vor jeglichem Leid und Missgeschick). Dies ist der Tag der Unsterblichkeit.“
35. Dort wird für sie alles sein, was sie sich ersehnen, und in Unserer Gegenwart wird es noch mehr geben.
36. Wie gar viele Generationen haben Wir vor ihnen untergehen lassen, die mächtiger waren als diese an Leistungskraft und andere Länder überrannt haben. Doch gab es irgendeinen Ort des Entkommens (für sie, als Gottes Strafe fällig wurde – kann es je so etwas geben)?
37. Darin ist fürwahr eine Ermahnung für jeden, der ein Herz hat (das wirklich lebendig ist) und der (dem) Gehör schenkt (der diese Ermahnung überbringt) und Augen hat, mit denen er zu sehen vermag.
38. Wir haben wahrlich die Himmel und die Erde und alles, was zwischen ihnen ist, in sechs Tagen erschaffen, und Uns berührte (dabei) keinerlei Ermüdung.
39. Darum ertrage (mit zuversichtlichem Vertrauen auf Unser Versprechen und Unsere Macht), was immer sie sagen, und preise deinen Herrn mit Seinem Lob vor dem Aufgang der Sonne und bevor sie untergeht;
40. Und preise Ihn ebenfalls während (eines Teils) der Nacht und nach den Niederwerfungen.
41. Und warte mit Ohren, die imstande sind zu hören, auf den Tag, wenn der Rufer von einem nahen Ort aus rufen wird;
42. Der Tag, an dem sie den Posaunenstoß in Wahrheit hören werden (als vorherbestimmten Ratschluss Gottes, der in Erfüllung gehen muss) – das ist der Tag des Hervorkommens (an dem die Toten aus ihren Gräbern erweckt werden).
43. Wahrlich, Wir sind es, die Leben geben und sterben lassen, und zu Uns ist die Heimkehr.
44. An diesem Tag wird die Erde über ihnen gespalten werden, und sie werden in Eile daraus hervorkommen (und sich zur Versammlung einfinden). Das wird ein leichtes Versammeln für Uns sein.
45. Wir wissen sehr wohl, was immer sie sagen, und du (o Gesandter) sollst sie nicht (zum Glauben) zwingen. Darum ermahne und warne mit dem Koran denjenigen, der Meine Drohung fürchtet.