AN-NŪR
Sure24
DAS Licht
offenbart in Medina
Die Sure An-Nūr wurde im sechsten Jahr der Hidschra offenbart, nach dem Feldzug gegen den Stamm der Banu’l-Mustaliq. Sie besteht aus 64 Versen. Nachdem sehr hässliche Gerüchte über Aischa, die Frau des Propheten, in Umlauf gebracht worden waren, wird hier ihre Keuschheit und Unschuld bestätigt.
Im Zuge dessen wird auch ein Strafmaß für unrechtmäßigen Geschlechtsverkehr und Verleumdung festgesetzt. Außerdem präsentiert uns diese Sure Regeln für den Umgang zwischen den Geschlechtern, den Familienmitgliedern und den Mitgliedern der Gesellschaft. Sie beschreibt das Verhältnis des Propheten – Friede sei mit ihm – zu seinen Ehefrauen und den Gläubigen allgemein. Sie vermittelt uns Werte, die im Zusammenleben der Gesellschaft nicht vernachlässigt werden dürfen, und spricht gegen Ende die Kleiderordnung für Frauen an.
IM NAMEN GOTTES, DES ERBARMERS, DES BARMHERZIGEN!
1. (Dies ist) eine Sure, die Wir herabgesandt und zur bindenden Pflicht gemacht haben (damit die in ihr enthaltenen Vorschriften eingehalten werden); und in ihr haben Wir eindeutige Erläuterungen (der Wahrheit über Glauben und Unglauben) und Anweisungen (hinsichtlich des menschlichen Daseins) herabgesandt, damit ihr nachdenken und achtsam sein möget.
2. Die Frau und den Mann, die Unzucht begehen – züchtigt jeden von ihnen mit hundert Peitschenhieben,/ und lasst euch nicht durch Mitleid mit ihnen davon abhalten, Gottes Gebot durchzusetzen, wenn ihr aufrichtig an Gott und den Jüngsten Tag glaubt; und ein Teil der Gläubigen soll als Zeugen anwesend sein bei der Bestrafung.
3. Ein unzüchtiger Mann (jemand, der bereits dafür bekannt ist, dass er sich auf unrechtmäßigen Geschlechtsverkehr einlässt) darf niemanden heiraten außer eine unzüchtige Frau (eine Frau, die bereits dafür bekannt ist, dass sie sich auf unrechtmäßigen Geschlechtsverkehr einlässt) oder eine Götzenanbeterin; und eine unzüchtige Frau – nur ein unzüchtiger Mann oder Götzenanbeter kann sie heiraten. Anders zu handeln ist den Gläubigen verboten.
4. Diejenigen, die keusche, ehrbare Frauen (des unrechtmäßigen Geschlechtsverkehrs) beschuldigen, dafür jedoch nicht vier männliche Zeugen beibringen (die bezeugen, dass sie persönlich gesehen haben, wie der Akt praktiziert wurde), züchtigt sie mit achtzig Peitschenhieben; und nehmt hierauf nie wieder eine Zeugenaussage von ihnen entgegen. Sie sind fürwahr Übertreter,
5. Außer denen, die danach bereuen und sich bessern. Denn wahrlich, Gott ist vergebend, barmherzig.
6. Was diejenigen angeht, die ihre eigenen Ehefrauen des Ehebruchs bezichtigen, aber keine Zeugen beibringen außer sich selbst, so muss ein solcher viermal Zeugnis abgelegen, indem er bei jedem Eid bei Gott schwört, dass er ganz gewiss die Wahrheit sagt,
7. Und beim fünften Mal, dass Gottes Fluch über ihn kommen möge, falls er eine Lüge aussprechen sollte.
8. Doch die Strafe soll von der Frau abgewendet werden, wenn sie viermal Zeugnis ablegt und bei jedem Eid bei Gott schwört, dass der Mann fürwahr eine Lüge ausspricht,
9. Und beim fünften Mal, dass der Zorn Gottes über sie kommen möge, wenn der Mann die Wahrheit sagt.
10. Wenn nicht die Gnade Gottes und Sein Segen ebenso mit euch wären wie Seine Barmherzigkeit und wenn nicht Gott es wäre, der den Weg zur Reue ebnet und sie durch großzügige Vergebung und zusätzlichen Lohn vergilt und der gar weise ist (dann könntet ihr eure Schwierigkeiten nicht auf gerechte und kluge Weise aus der Welt schaffen).
11. Wahrlich, diejenigen, die die Verleumdung (gegen Aischa, die Frau des Gesandten) ersannen und weitertrugen, sind eine Schar aus eurer Mitte. Meint jedoch nicht, dass dieser Vorfall schlecht ist für euch; nein, er ist vielmehr gut für euch. (Was die Verleumder angeht:) Jeder von ihnen hat Sünde in dem Maß auf sich geladen, wie er Anteil hatte an der Schuld, und derjenige, auf den der größere Teil davon zurückfällt, über den wird eine gewaltige Strafe kommen.
12. Als ihr davon hörtet, warum haben da nicht die gläubigen Männer und Frauen nur Gutes voneinander angenommen und erklärt: „Dies ist doch ganz offenkundig eine Verleumdung?“
13. Warum haben sie nicht vier Zeugen beigebracht (zur Unterstützung ihrer Anklage)? Da sie aber die Zeugen nicht beigebracht haben, sind sie fürwahr vor Gottes Angesicht die Lügner.
14. Wenn nicht Gottes Gnade und Sein Segen in dieser Welt und im Jenseits ebenso mit euch wären wie Seine Barmherzigkeit, dann wäre ganz gewiss eine gewaltige Strafe über euch (die ihr euch an der Verbreitung der Gerüchte beteiligt hattet) hereingebrochen aufgrund dessen, worauf ihr euch da eingelassen habt.
15. Denkt nur daran, wie ihr es voneinander mit euren Zungen willkommen geheißen habt und etwas mit euren Mündern ausgesprochen habt, worüber ihr kein Wissen hattet. Ihr hieltet es für eine Kleinigkeit, während es vor Gottes Angesicht etwas überaus Schwerwiegendes war.
16. Warum habt ihr nicht gesagt, als ihr davon hörtet: „Es gehört sich nicht für uns, dass wir darüber sprechen. Ruhmreich bist du (o Gott)! Dies ist eine furchtbare Verleumdung.“
17. Gott warnt euch davor, jemals wieder so etwas zu tun, wenn ihr (wirklich) Gläubige seid.
18. Er macht euch Seine Anweisungen eindeutig klar sowie die Wegweiser auf Seinem Pfad. Gott ist wissend, weise.
19. Diejenigen, die sich wünschen, dass Anstößiges unter den Gläubigen weitergetragen wird, über die kommt wahrlich eine schmerzliche Strafe in dieser Welt und im Jenseits. Gott weiß (um die tatsächliche Wahrheit und den Sachverhalt aller Angelegenheiten), ihr jedoch wisst nicht.
20. Wären nicht die Gnade Gottes und Sein Segen ebenso mit euch wie Seine Barmherzigkeit und wäre Gott nicht der Mitleidvolle, Barmherzige (insbesondere gegen Seine gläubigen Diener, welch furchtbare Folgen hätten sich aus solchen Übeln in eurer Gemeinschaft ergeben)!
21. O ihr, die ihr glaubt! Folgt nicht den Fußstapfen Satans. Wer auch immer den Fußstapfen Satans folgt (der möge sehr wohl wissen, dass) Satan unablässig zu allem aufruft, was anstößig und schändlich ist, und zu allem, was schlecht ist. Wären nicht die Gnade Gottes und Sein Segen ebenso mit euch wie Seine Barmherzigkeit, dann hätte nicht einer von euch jemals Reinheit erlangt; doch Gott gewährt Reinheit, wann immer Er will; Gott ist hörend, wissend.
22. Diejenigen unter euch, die mit Reichtum und Überfluss gesegnet sind, sollen nicht schwören, dass sie nichts mehr abgeben werden an die Angehörigen, die Bedürftigen und an die, die für Gottes Sache ausgewandert sind (selbst wenn diese Wohlhabenden Nachteile durch die Hände der Letztgenannten erleiden). Sie sollten vielmehr vergeben und Nachsicht üben. Wünscht ihr euch denn nicht, dass Gott euch vergeben möge? Gott ist vergebend, barmherzig.
23. Diejenigen, die keusche Frauen ungerechtfertigt beschuldigen, (Frauen) die sich nicht der krummen Wege der Verdorbenheit bewusst, aber Gläubige sind, sollen in dieser Welt und im Jenseits verflucht sein, und ihnen wird eine gewaltige Strafe zuteil.
24. An dem Tag, an dem ihre eigenen Zungen und Hände und Füße Zeugnis gegen sie ablegen werden aufgrund dessen, was sie zu tun pflegten,
25. An dem Tag wird Gott ihnen ihren gerechten Lohn ausbezahlen, und sie werden erfahren, dass Gott die vollkommene Wahrheit ist (und dass Er es ist, vor dem nichts verborgen ist und der die Wahrheit offenkundig macht).
26. (Grundsätzlich) sind verdorbene Frauen für verdorbene Männer bestimmt und verdorbene Männer für verdorbene Frauen, geradeso wie gute, reine Frauen für gute, reine Männer bestimmt sind und reine Männer für gute, reine Frauen. (Aufgrund ihrer Reinheit und Keuchscheit, die auf dem Glauben beruhen) sind die Letztgenannten keineswegs all dessen schuldig, was üble Zungen ihnen unterschieben. Für sie wird es Vergebung und eine ehrenvolle, großzügige Versorgung geben.
27. O ihr, die ihr glaubt! Betretet keine Häuser außer den eigenen, ehe ihr euch der Erlaubnis von deren Bewohnern vergewissert und ihnen den Friedensgruß entboten habt. Wenn ihr dies tut, dann ist es gut und angemessen für euch, weil ihr so (auf Wohlverhalten und passende Umgangsformen) bedacht seid.
28. Wenn ihr niemanden dort vorfindet, dann betretet sie nicht, bevor euch nicht die Erlaubnis einzutreten erteilt wurde. Werdet ihr dazu aufgefordert, euch zurückzuziehen, dann zieht euch zurück (ohne euch verletzt zu fühlen). Das ist die reinere Vorgehensweise für euch. Gott weiß sehr wohl um alles, was ihr tut.
29. Kein Vorwurf trifft euch, wenn ihr Häuser betretet, die nicht zum Wohnen benutzt werden, euch aber zu anderen Zwecken dienen. (Aber bedenkt stets, dass) Gott weiß, was immer ihr (an Taten und Absichten) offenbart und was immer ihr verborgen haltet.
30. Sage zu den gläubigen Männern, dass sie ihre Blicke niederhalten sollen (und keine Frauen anschauen, die zu heiraten ihnen erlaubt ist, und nicht auf den Intimbereich anderer schauen) und dass sie ihren Intimbereich schützen und ihre Keuschheit wahren sollen. Das ist reiner für sie. Und Gott ist vollkommen dessen gewahr, was sie tun.
31. Und sage zu den gläubigen Frauen, dass sie ihre Blicke niederhalten sollen (und keine Männer anschauen, die zu heiraten ihnen erlaubt ist, und nicht auf den Intimbereich anderer schauen) und dass sie ihren Intimbereich schützen und ihre Keuschheit wahren sollen und dass sie ihre Reize nicht zur Schau stellen sollen, bis auf das, was davon zwangsläufig sichtbar wird; und dass sie ihre Schleier über ihre Ausschnitte ziehen sollen und (sage ihnen) dass sie das, was anziehend an ihnen ist, niemandem zeigen sollen außer ihren Ehemännern oder ihren Vätern (und Großvätern sowie ihren Onkeln väterlicher- und mütterlicherseits) und den Vätern ihrer Ehemänner oder ihren Söhnen oder den Söhnen ihrer Ehemänner (sowohl ihren eigenen als auch den Stiefsöhnen und Enkelsöhnen) oder ihren Brüdern (und Milchbrüdern und Stiefbrüdern) oder den Söhnen ihrer Brüder oder den Söhnen ihrer Schwestern oder den muslimischen Frauen und den Frauen von geziemendem Benehmen mit denen sie befreundet sind oder jenen (Sklavenmädchen), die ihre rechte Hand besitzt, oder den männlichen Hausangestellten, die in ihren Diensten stehen und frei sind von geschlechtlichen Begierden, oder den Kindern, die sich noch nicht der weiblichen Reize bewusst sind. Auch sollten sie nicht mit den Füßen aufstampfen (das heißt, sich auf eine Weise benehmen), dass sie die Aufmerksamkeit auf ihren Schmuck lenken (und die Leidenschaft der Männer erregen). Und, o ihr Gläubigen, wendet euch allesamt Gott in Reue zu, damit es euch wohlergehen möge.
32. Verheiratet diejenigen unter euch, die ledig sind (seien es Frauen oder Männer), und jene von euren Sklaven und Sklavinnen, die rechtschaffen (und für die Ehe geeignet) sind. Wenn sie arm sind, dann wird Gott ihnen aus Seiner Huld ausreichende Versorgung gewähren. Gott ist allumfassend in Seiner Barmherzigkeit, wissend.
33. Diejenigen, die nicht die Mittel haben, um zu heiraten, sollen sich keusch halten, bis Gott sie aus Seiner Gnadenfülle reich genug macht. Und wenn jemand von denen, die eure rechte Hand besitzt, einen Vertrag mit euch eingehen möchte, um sich freizukaufen, dann schließt einen solchen Vertrag mit ihnen, wenn ihr wisst, dass sie ehrlich sind (und in der Lage, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, ohne zu betteln, und dass sie gute freie Bürger sein werden). Unterstützt sie aus dem Reichtum Gottes, den Er euch gewährt hat. Und zwingt eure Sklavenmädchen nicht zur Prostitution, um so nach den (vergänglichen) Annehmlichkeiten des diesseitigen Lebens zu trachten, während sie selbst keusch bleiben wollen. Wenn jemand sie zur Prostitution zwingt, dann wird Gott vergebend, barmherzig gegen sie sein, nachdem sie solchem Zwang unterworfen waren.
34. Wir haben euch fürwahr Offenbarungen herabgesandt, die die Wahrheit ganz klar aufzeigen und euren Weg erleuchten, und Gleichnisse (aus den Berichten) von den Völkern, die vor euch dahingegangen sind, und eine Unterweisung für die Gottesfürchtigen, Frommen.
35. Gott ist das Licht der Himmel und der Erde. Das Gleichnis Seines Lichts ist wie eine Nische, in der eine Lampe ist; die Lampe ist in einem Kristall, und der Kristall scheint, als sei er ein perlengleicher funkelnder Stern, angezündet vom Öl eines gesegneten Baumes, weder vom Osten noch vom Westen. Das Öl strahlt fast schon von selbst Licht aus, ohne dass Feuer es berührt: Licht über Licht. Gott leitet zu Seinem Licht, wen Er will. Und Gott prägt Gleichnisse für die Menschen. Gott weiß sehr wohl um alle Dinge.
36. (Dieses Licht findet sich, geradeso wie die, die zu ihm hingeleitet werden, am ehesten) in einigen Häusern (die üblicherweise vor den Augen der Menschen verborgen sind und), die zu errichten und anzuerkennen Gott zugelassen hat, damit Sein Name dort erwähnt und angerufen werde; in ihnen lobpreisen Ihn am Morgen und am Abend,
37. (Ganz besonders ausgezeichnete) Menschen, die weder Handel noch Tauschgeschäfte (oder irgendwelche anderen weltlichen Beschäftigungen) abhalten können vom Gedenken Gottes und davon, das Gebet entsprechend seinen Vorschriften zu verrichten und die vorgeschriebene reinigende Abgabe für Bedürftige zu zahlen; sie fürchten den Tag, wenn alle Herzen und Sinne in Verwirrung geraten werden.
38. Gott wird sie nach dem Besten belohnen, das sie jemals getan haben, und Er wird ihnen sogar noch mehr geben aus Seiner Gnadenfülle (das heißt, mehr als sie verdienen); Gott überhäuft mit Seiner Versorgung, wen Er will.
39. Was die Ungläubigen angeht, so sind ihre Werke wie eine Luftspiegelung in der Wüste, von der der Durstige annimmt, dass es sich um Wasser handelt, bis er schließlich hinkommt und findet, dass es nichts ist; stattdessen findet er Gott nahebei, und Er lässt ihm seine Abrechnung in vollem Maß zukommen. Gott ist schnell im Erstellen der Abrechnung.
40. Oder ihre Werke sind wie Schleier aus Finsternis, die ein riesiges, abgrundtiefes Meer bedecken, über dem eine Woge ist, worüber sich noch eine Woge befindet, und darüber ist eine Wolke: Schleier aus Finsternis, übereinander gehäuft, sodass jemand, wenn er seine Hand ausstreckt, sie kaum sehen kann. Für wen auch immer Gott kein Licht bereithält, der hat kein Licht.
41. Siehst du denn nicht, dass Gott alles lobpreist, was in den Himmeln und auf Erden ist, und auch die Vögel, in Flugformation mit ausgebreiteten Schwingen. Sie alle kennen ihre Form von Gebet und Lobpreisung. Und Gott weiß sehr wohl, was sie tun.
42. Gott gehört die Herrschaft über die Himmel und die Erde, und zu Gott ist die Heimkehr.
43. Siehst du denn nicht, dass Gott die Wolken sanft dahintreibt, sie dann zusammenballt (und so die Bildung eines Kreislaufs zwischen ihnen vollendet) und sie daraufhin zu Haufen auftürmt und du alsdann beobachten kannst, wie Regentropfen aus ihrer Mitte hervorkommen? Er schickt Hagel aus schneebeladenen Gebirgen (von Wolken) vom Himmel herab und trifft damit, wen Er will, und hält ihn fern, von wem Er will. Das Aufleuchten Seiner Blitze raubt fast das Augenlicht.
44. Gott lässt die Nacht und den Tag einander abwechseln. Darin ist gewiss ein lehrreiches Beispiel für diejenigen, die zu sehen vermögen.
45. Gott hat jedes Lebewesen aus Wasser erschaffen. Unter ihnen gibt es manche, die auf ihrem Bauch dahinkriechen, und welche, die auf zwei Beinen gehen, und welche, die sich auf vier Beinen fortbewegen. Gott erschafft, was Er will. Wahrlich, Gott hat vollkommene Macht über alle Dinge.
46. Fürwahr, Wir haben Offenbarungen herabgesandt, die die Wahrheit deutlich aufzeigen und euren Weg beleuchten. Gott leitet, wen Er will, auf einen geraden Weg.
47. Sie sagen: „Wir haben an Gott und Seinen Gesandten geglaubt und haben (beiden) Gehorsam versprochen“, doch dann wenden sich einige von ihnen ab (indem sie ihren eigenen Erklärungen und Verhaltensweisen und Taten widersprechen). Das sind keine Gläubigen.
48. Wenn sie zu Gott und Seinem Gesandten aufgerufen werden, damit der Gesandte zwischen ihnen entscheide, siehe da, dann wendet sich ein Teil von ihnen in Widerwillen ab.
49. Doch wenn sie im Recht sind, dann kommen sie bereitwillig herbei, um (die Entscheidung) anzunehmen.
50. Haben sie etwa eine Krankheit in ihren Herzen (die ihren Willen und ihren Charakter verdirbt)? Oder sind sie Zweifeln anheimgefallen? Oder fürchten sie, dass Gott und Sein Gesandter sie ungerecht behandeln werden? Nein, die Wahrheit ist, dass sie selbst es sind, die Unrecht tun.
51. Die einzigen Worte der (wahren) Gläubigen, wenn sie zu Gott und Seinem Gesandten aufgerufen werden, damit der Gesandte zwischen ihnen entscheide, lauten: „Wir haben gehört, und wir gehorchen.“ Das sind diejenigen, denen es wohlergehen wird.
52. Wer auch immer Gott und Seinem Gesandten gehorcht und überwältigt ist von Ehrfurcht vor Gott und sich hütet vor Ungehorsam gegen Gott in Achtung vor Ihm und in Frömmigkeit, das sind fürwahr diejenigen, die erfolgreich sein werden.
53. Sie (die Heuchler) schwören bei Gott ihre feierlichsten Eide, dass sie, wenn du es ihnen jemals befehlen würdest, ganz gewiss ausziehen würden (um für Gottes Sache zu kämpfen). Sage zu ihnen: „Schwört nicht. Was von euch erwartet wird, ist Gehorsam auf angemessene Weise, wohl bekannt. (Deshalb solltet ihr tun, was andere Gläubige tun, die ausziehen, wenn ihnen dies befohlen wird, ohne durch ihre Gesten Übertreibung oder Verstellung erkennen zu lassen.)“ Gott ist sehr wohl dessen gewahr, was ihr tut.
54. Sprich: „Gehorcht Gott, und gehorcht dem Gesandten.“ Doch wenn ihr (o ihr Menschen) euch vom Gesandten abwendet (dann seid euch der Tatsache bewusst, dass) ihm nur obliegt, was ihm anvertraut wurde, und euch nur obliegt, was euch anvertraut wurde. Wenn ihr allerdings gehorcht, dann werdet ihr (zur Wahrheit) geleitet werden. Was dem Gesandten obliegt, ist nur, die gesamte Botschaft auf klare und eindeutige Weise zu verkünden.
55. Gott hat denen von euch, die glauben und gut, rechtschaffen handeln, versprochen, dass Er sie ganz gewiss zu Statthaltern auf Erden einsetzen wird (anstelle jener, die gegenwärtig an der Macht sind), geradeso wie Er jene (die dieselben Eigenschaften aufwiesen, und) die ihnen vorausgegangen waren, zu Statthaltern eingesetzt hat, und dass Er fürwahr ihre Religion, die Er für sie (auserwählt und) gutgeheißen hat, fest für sie verankern wird und dass Er ihren gegenwärtigen Zustand der Furcht in einen der Sicherheit verwandeln wird (sodass sie ihre Religion uneingeschränkt und in vollem Umfang sowie in Frieden praktizieren können). Sie werden Mir allein dienen, und Mir keine Teilhaber (im Glauben, in der Anbetung und in der Verfügungsgewalt über ihr Leben) zur Seite stellen. Wer auch immer sich danach zu Undank hinreißen lässt, das sind wahrlich die Frevler.
56. Verrichtet das Gebet in Übereinstimmung mit seinen Vorschriften, und entrichtet die vorgeschriebene reinigende Abgabe für Bedürftige, und gehorcht dem Gesandten, damit euch Barmherzigkeit gewährt werde (sodass euch ein gutes, rechtschaffenes Leben in dieser Welt und ewig währende Glückseligkeit im Jenseits zuteil wird).
57. Denke nicht, dass diejenigen, die ungläubig sind, (Unseren Willen) auf Erden zunichte machen können. Ihre letztendliche Zufluchtsstätte wird das Feuer sein, was für ein übler Bestimmungsort, um dort hinzugelangen!
58. O ihr, die ihr glaubt! Lasst (selbst) die, die eure rechten Hände (als Sklaven) besitzen, geradeso wie jene (unter euren Kindern), die noch nicht die Geschlechtsreife erreicht haben, zu drei Zeiten (des Tages) um Erlaubnis bitten (bevor sie euren Privatraum betreten) – vor dem Morgengebet, und wenn ihr eure Gewänder zur Mittagszeit beiseite legt, um euch auszuruhen, sowie nach dem Nachtgebet. Dies sind die drei Zeiten, zu denen ihr nicht gestört werden solltet. Abgesehen von diesen Gelegenheiten trifft weder euch noch sie ein Vorwurf, wenn sie ohne Erlaubnis bei euch eintreten – denn es ist unvermeidlich, dass sie sich frei unter euch bewegen, während sich die einen von euch um die anderen kümmern. Auf diese Weise macht Gott euch (die Anweisungen in) den Offenbarungen klar. Gott ist wissend, weise.
59. Und wenn eure Kinder die Geschlechtsreife erreichen, dann mögen sie euch um Erlaubnis bitten (wann immer sie euren Privatraum zu betreten wünschen), geradeso wie jene, die vor ihnen (bereits dasselbe Alter erreicht haben) darum bitten. Auf diese Weise macht Gott euch (die Anweisungen in) Seinen Offenbarungen klar. Gott ist wissend weise.
60. Die Älteren unter den Frauen, die das Alter des Gebärens bereits überschritten haben und keine geschlechtlichen Begierden mehr hegen, laden keine Sünde auf sich, wenn sie ihre Übergewänder beiseite lassen, ohne dabei ihre körperlichen Vorzüge zur Geltung zu bringen. Doch selbst dann ist es eigentlich besser für sie, wenn sie davon keinen Gebrauch machen. Gott ist hörend, wissend.
61. Kein Vergehen ist es für den Blinden noch ist es ein Vergehen für den Lahmen oder den Kranken (wenn sie, nur um ihren Hunger zu stillen, ohne irgendwelchen Schaden anzurichten oder Verschwendung zu begehen, im Haus von gesunden, wohlhabenden Menschen essen) und auch für euch selbst nicht, dass ihr (sofern es sich als notwendig erweist und ohne vorherige Einladung) in den Häusern eurer Ehegatten und Kinder esst oder in den Häusern eurer Väter oder den Häusern eurer Mütter oder den Häusern eurer Brüder oder den Häusern eurer Schwestern oder in den Häusern eurer Onkel väterlicherseits oder den Häusern eurer Tanten väterlicherseits oder den Häusern eurer Onkel mütterlicherseits oder den Häusern eurer Tanten mütterlicherseits oder in den Häusern, für die ihr verantwortlich seid, oder dem Haus irgendeines eurer engen Freunde (die sich darüber freuen würden, dass ihr gerne bei ihnen zu Hause esst). Es ist kein Vergehen für euch, wenn ihr alle zusammen oder getrennt esst. Doch wenn ihr irgendwelche dieser Häuser betretet, dann begrüßt einander mit einem reinen und guten Segensgruß, wie Gott es euch vorgeschrieben hat. So macht euch Gott (die Anweisungen in) Seinen Offenbarungen klar, damit ihr nachdenken und begreifen möget.
62. Nur die sind wahre Gläubige, die an Gott und Seinen Gesandten glauben, und die, wenn sie sich in einer Angelegenheit, die alle betrifft, bei ihm befinden, nicht einfach weggehen, ohne seine Erlaubnis dazu erhalten zu haben. Wahrlich, diejenigen, die um deine Erlaubnis bitten, die sind es, die wirklich an Gott und Seinen Gesandten glauben. Wenn sie dich also um Erlaubnis bitten, weil sie sich um ihre eigenen Anliegen kümmern müssen, dann erteile (diese) Erlaubnis, wem immer du willst von ihnen, und bitte Gott um Vergebung für sie. Wahrlich, Gott ist vergebend, barmherzig.
63. Betrachtet nicht den Aufruf des Gesandten und sein Gebet für euch wie den Aufruf oder das Gebet des einen unter euch für den anderen. Gott kennt fürwahr diejenigen unter euch, die sich wiederholt davonschleichen, indem sie sich einer hinter dem anderen versteckt halten. Darum mögen diejenigen sich hüten, die den Anordnungen des Gesandten zuwiderhandeln, damit nicht eine bittere Prüfung oder eine schmerzliche Strafe sie heimsucht.
64. Doch wahrlich, Gott gehört, was immer in den Himmeln und auf Erden ist. Er weiß sehr wohl, in welchem Zustand ihr euch befindet (und wo ihr euch aufhaltet). Und (Ihm gehört) der Tag, wenn ihr zu Ihm zurückgebracht werdet; dann wird Er euch all das begreifen lassen, was ihr (in dieser Welt) getan habt. Gott weiß sehr wohl um alle Dinge.