MARYAM
Sure 19
MARIA
offenbart in Mekka
Diese Sure wurde im 5. Jahr der Sendung des Gesandten offenbart, unmittelbar bevor die Mehrzahl der Muslime von Mekka nach Abessinien auswanderte, um sich den Verfolgungen der mekkanischen Götzenanbeter zu entziehen.
Zu jener Zeit herrschte ein monotheistischer König über Abessinien. Die Quraysch entsandten Abdullah ibn Rabi‘a und Amr ibn al-As zu ihm, um die Rücksendung der Flüchtlinge zu erwirken. Der König befragte die Muslime über ihren Glauben und ihre Ansichten über Jesus und Maria. Dscha‘far ibn Abi Talib, der Anführer der muslimischen Flüchtlinge, antwortete ihm, indem er ihm die ersten 35 Verse dieser Sure rezitierte.
Die Sure beginnt mit der Erwähnung von Johannes dem Täufer und beleuchtet anschließend einige unanfechtbare Wahrheiten über Maria und Jesus. Dann berichtet sie von Abraham, der sein Leben ebenfalls zum Teil in der Emigration zubrachte, wobei angedeutet wird, dass sich der Lebensweg von Gottes letztem Gesandten – Friede sei mit ihm – nicht von dem vorangegangener Propheten unterscheiden würde. Anschließend wird das gnadenlose Vorgehen der mekkanischen Götzenanbeter aufs Schärfste verurteilt. Die Sure endet mit der frohen Botschaft an die Gläubigen, dass Gott für sie Liebe in die Herzen der Menschen legen wird und dass viele Menschen den Islam freudig annehmen werden.
Der Name dieser Sure, die aus 98 Versen besteht, geht auf die Jungfrau Maria zurück.
IM NAMEN GOTTES, DES ERBARMERS, DES BARMHERZIGEN!
1.Kāf. Hā. Yā. ‘Ayn. Sād.
2. Ein Bericht über die Barmherzigkeit deines Herrn gegen Seinen Diener Zacharias:
3. Als er seinen Herrn insgeheim anrief,
4. Indem er sagte: „Mein Herr, mein Gebein ist gebrechlich geworden, und mein Haupt schimmert vor grauem Haar aufgrund meines hohen Alters, und, mein Herr, ich bin niemals in meinem Bittgebet an Dich ohne Segen geblieben.
5. Ich habe nun Befürchtungen, (wie) meine Angehörigen (handeln werden, wenn es darum geht, meine Mission fortzusetzen und die Zukunft Marias abzusichern), und meine Frau ist unfruchtbar. So schenke mir aus Deiner Gnade einen Nachfolger,
6. Der mein Erbe sein wird (was meine Aufgabe angeht) und das Erbe (des geraden Weges) vom Hause Jakobs antreten wird; und mache ihn, mein Herr, zu jemandem, mit dem Du wohl zufrieden bist.“
7. (Die Engel riefen ihm im Auftrag Gottes zu:) „O Zacharias! Wir verkünden dir die frohe Botschaft von einem Sohn, dessen Name Yahya (Johannes) sein wird. Wir haben diesen Namen zuvor noch niemandem gegeben.“
8. Er sagte: „Mein Herr! Wie kann ich einen Sohn haben, wo meine Frau doch unfruchtbar ist und die Gebrechlichkeit des hohen Alters bereits über mich gekommen ist?“
9. (Der Engel) antwortete: „So soll es sein. Dein Herr sagt: ‘Das ist leicht für Mich – Ich habe dich doch wahrlich schon vordem erschaffen, als du noch nicht da warst.’“
10. (Zacharias) bat: „Mein Herr, gib mir ein Zeichen.“ „Dein Zeichen“, sagte Er, „soll sein, dass du (über einen Zeitraum von) drei Nächten nicht zu den Menschen wirst sprechen können.“
11. Da trat (Zacharias) zu seinen Leuten aus seiner Andachtsstätte hinaus (wo er im Tempel gebetet hatte) und bedeutete ihnen durch Zeichen: „Preist euren Herrn bei Tagesanbruch und am Nachmittag.“
12. (Johannes wurde geboren, und als er herangewachsen war, trugen Wir ihm auf:) „O Johannes! Halte am Buch (der Thora) fest mit (all deiner) Kraft!“ Und Wir gewährten ihm gesunde, weise Urteilskraft (und ein echtes Verständnis für Gottes Gebote), während er noch ein kleiner Junge war;
13. Und (die Gabe) Mitgefühl aus Unserer Gegenwart und Reinheit. Er war sehr fromm und rechtschaffen,
14. Und voll Ehrerbietung gegen seine Eltern, und er war weder gewalttätig noch widerspenstig.
15. Darum sei Friede mit ihm am Tag, an dem er geboren wurde, und am Tag seines Todes und am Tag, wenn er wieder zum Leben erweckt wird.
16. Und berichte im Buch über Maria. Sie zog sich von ihrer Familie zurück in einen Raum (des Tempels), der nach Osten gelegen war (um sich ganz der Andacht und dem Nachdenken zu widmen).
17. So hielt sie sich in Abgeschiedenheit vor den Menschen. Dann entsandten Wir Unseren Geist zu ihr, und er erschien ihr in der Gestalt eines vollkommenen Mannes.
18. Sie sagte: „Ich suche Zuflucht vor dir bei dem Erbarmer, wenn du fromm und gottesfürchtig bist.“
19. Er antwortete: „Ich bin nur ein Gesandter deines Herrn, durch den dir ein reiner Sohn (Gottes Geschenk) zuteil werden soll.“
20. Sie sagte: „Wie kann ich einen Sohn haben, wo mich doch noch nie ein Mann berührt hat und ich niemals unkeusch gewesen bin?“
21. Er sagte: „So soll es sein. Dein Herr spricht: ‘Das ist leicht für Mich; und (so soll es geschehen) damit Wir ihn (durch seine Geburt) zu einem Zeichen (Unserer Macht) für die Menschen machen und zu einer Barmherzigkeit von Uns (dadurch, dass er ein Gesandter sein wird). Dies ist eine bereits beschlossene Sache.’“
22. So empfing sie ihn, und dann zog sie sich mit ihm in eine entlegene Gegend zurück.
23. Und die Geburtswehen trieben sie zum Stamm einer Dattelpalme. Sie sagte: „O wehe mir! Wäre ich doch zuvor bereits gestorben und ganz und gar in Vergessenheit geraten!“
24. Da rief ihr (eine Stimme) von unten zu: „Sei nicht traurig! Dein Herr hat dir zu Füßen ein Bächlein hervorgebracht.
25. Schüttle den Stamm der Dattelpalme zu dir hin: Sie wird frische, reife Datteln auf dich herabfallen lassen.
26. So iss und trink also, und sei getröstet. Wenn du jemanden sehen solltest, dann bedeute ihm (durch Gesten): ‘Ich habe dem Erbarmer ein Fasten gelobt, deshalb kann ich heute zu keinem Menschen sprechen.’“
27. Sie kam zu ihren Angehörigen, indem sie ihn trug. Sie riefen aus: „O Maria! Du bist fürwahr mit etwas Unerhörtem, Gewaltigem gekommen!
28. O Schwester Aarons, dein Vater war kein böser Mann, und deine Mutter war nicht unkeusch.“
29. Maria zeigte auf ihn (das Kind und bedeutete dadurch, dass sie bei ihm nachfragen sollten). Sie riefen: „Wie können wir zu jemandem sprechen, der in der Wiege liegt, einem kleinen Jungen?“
30. (Das Kind) sagte: „Ich bin fürwahr‘abdu’l-lāh(ein Diener Gottes). Er (hat bereits bestimmt, dass Er) mir die Schrift (das Evangelium) geben und mich zum Propheten machen wird.
31. Er hat mich gesegnet gemacht (und zu einem Mittel des Segens für die Menschen), wo immer ich auch sein mag, und Er hat mir das Gebet (salāh) vorgeschrieben und die reinigende Pflichtabgabe (zakāt) (und mir aufgetragen, dies auch anderen aufzuerlegen), solange ich lebe.
32. Und (Er hat mich) voll Ehrerbietung gemacht gegen meine Mutter, und Er hat mich nicht gewalttätig und widerspenstig gemacht.
33. Darum sei Friede mit mir an dem Tag, an dem ich geboren wurde und am Tag meines Todes und an dem Tag, an dem ich wieder zum Leben erweckt werde.“
34. Das war Jesus, der Sohn Marias: das Wort der Wahrheit, über das sie (die Juden und Christen) im Zweifel sind (und worüber sie unter sich und miteinander streiten).
35. Es steht Gott nicht an, dass Er sich ein Kind nimmt. Gepriesen sei Er (denn Er ist vollkommen darüber erhaben, so etwas zu tun). Wenn Er etwas beschließt, dann sagt Er nur zu ihm: „Sei!“, und es ist.
36. „Wahrlich, Gott ist mein Herr und euer Herr, darum betet Ihn an. Das ist der gerade Weg (der befolgt werden muss).“
37. Und doch sind die Gruppierungen (die Juden und Christen) uneins untereinander (über Ihn). Wehe darum denen, die ungläubig sind, wegen des Zusammentreffens an einem beängstigenden Tag.
38. Wie deutlich werden sie hören und wie deutlich werden sie sehen an dem Tag, wenn sie vor Uns hintreten werden. (Die Wahrheit, die sie verbergen oder abtun, wird ihnen dann ganz klar sein!) Doch heute befinden sich die, die Unrecht tun, in offenkundigem Irrtum (und sie profitieren nicht davon).
39. Darum warne sie vor der Ankunft des Tages der Qualen und der gramvollen Reue, wenn alles bereits entschieden sein wird, denn (selbst jetzt) leben sie in Achtlosigkeit dahin und wollen nicht glauben.
40. Wahrlich, Wir sind es allein, die die Erde erben werden und alle, die auf ihr leben; und zu Uns sollen sie alle zurückgebracht werden.
41. Und bringe im Buch Abraham in Erinnerung. Er war gewiss ein aufrichtiger Mann voll Wahrhaftigkeit, ein Prophet.
42. Als er zu seinem Vater sagte: „O mein Vater! Warum betest du das an, was weder hören noch sehen noch dir in irgendetwas nützlich sein kann?
43. O mein Vater! Zu mir ist fürwahr Wissen (um die Wahrheit) gekommen, das noch nie zu dir gekommen ist; darum folge mir, und ich werde dich auf einen ebenen, geraden Weg führen.
44. O mein Vater! Diene nicht Satan (indem du dem gehorchst, was er dir einflüstert, und Götzen anbetest)! Satan widersetzt sich unaufhörlich dem Erbarmer.
45. O mein Vater! Ich befürchte, dass eine Strafe vom Erbarmer dich trifft und du dann zu einem engen Freund Satans (und zu seinem Handlanger) wirst.“
46. Sein Vater sagte: „Hast du dich etwa von meinen Göttern abgewandt, o Abraham? Wenn du nicht (davon) ablässt, werde ich dich fürwahr steinigen lassen! Nun begib dich hinweg von mir auf längere Zeit!“
47. Er sagte: „Friede sei mit dir! Ich werde meinen Herrn bitten, dir zu vergeben. Er ist fürwahr stets gnädig gegen mich gewesen.
48. Und ich werde mich von euch (meinem Vater und meinem Volk) fernhalten und von dem, was immer ihr zu Göttern erklärt und anstelle von Gott anruft. Ich selbst bete einzig und allein zu meinem Herrn; ich hoffe, dass ich in meinem Bittgebet an meinen Herrn nicht ohne Segen bleiben werde.“
49. Und nachdem er sich von ihnen und von allem, was sie anstelle von Gott anbeteten, ferngehalten hatte, da schenkten Wir ihm Isaak und Jakob, und jeden von ihnen machten Wir zu einem Propheten.
50. Und Wir gewährten ihnen (viele andere Gaben) aus Unserer Barmherzigkeit, und Wir ließen ihnen das wahrhaftigste und erhabenste Ansehen zuteil werden.
51. Und bringe in dem Buch Moses in Erinnerung. Er war ein Auserwählter, von vollkommener Aufrichtigkeit im Glauben und im Umsetzen der Religion, und er war ein Gesandter, ein Prophet.
52. Wir riefen ihn von der rechten Seite des Berges Sinai und ließen ihn näherkommen zu vertraulichem Gespräch.
53. Und Wir gewährten ihm aus Unserer Barmherzigkeit seinen Bruder Aaron als Propheten.
54. Auch erinnere in dem Buch an Ismael. Er hielt sich stets getreulich an sein Versprechen, und er war ein Gesandter, ein Prophet.
55. Er pflegte seine Angehörigen eindringlich zum Gebet und der vorgeschriebenen reinigenden Abgabe für Bedürftige zu ermahnen, und er erlangte Gnade und Wohlgefallen vor dem Angesicht seines Herrn.
56. Und erinnere in dem Buch an Idris. Er war gewiss ein aufrichtiger Mann voll Wahrhaftigkeit, ein Prophet.
57. Und Wir erhoben ihn in einen hohen Rang.
58. Das sind einige der Propheten – denen Gott Seine Gnade zuteil werden ließ (durch die Schrift, die Prophetenschaft, gutes Urteilsvermögen und Weisheit) – unter den Nachkommen Adams und jenen, die Wir in (in der Arche) mit Noah dahintrugen, und unter den Nachkommen von Abraham und Israel (Jakob) und von denen, die Wir rechtgeleitet und erwählt haben. Wenn ihnen die Offenbarungen des Erbarmers vorgetragen wurden, fielen sie demütig nieder und weinten.
59. Dann folgten ihnen Generationen, die das Gebet vernachlässigten und vergeudeten und (ihren) Begierden nachgaben (und den Dienst an Gottes Sache aufgaben). Sie werden dem Untergang preisgegeben (wie es ihnen gerechterweise zusteht).
60. Außer denen, die reuevoll umkehren und sich anschicken, zu glauben und gut, rechtschaffen zu handeln. Sie sind es, die ins Paradies eingehen werden und denen in nichts Unrecht getan wird,
61. Gärten von ewig währender Glückseligkeit, die der Erbarmer Seinen Dienern im Verborgenen (das sich jenseits des Wahrnehmungsvermögens und Wissens Seiner Diener befindet) versprochen hat. Sein Versprechen wird ganz gewiss in Erfüllung gehen.
62. Dort werden sie kein unnützes Gerede wahrnehmen, sondern nur Frieden (Zufriedenheit und Sicherheit). Und sie werden dort ihre Versorgung haben am Morgen und am Abend.
63. Das ist das Paradies, das Wir denen von unseren Dienern zum Erbe geben werden, die Ehrfurcht vor Gott empfinden und fromm sind (damit es ihnen auf ewig gehöre).
64. (Als Erklärung für eine Unterbrechung in der Folge der Offenbarungen sagte Gabriel:) Wir kommen nur auf Beschluss unseres Herrn herab. Ihm gehört, was immer vor uns und was immer hinter uns und was dazwischen ist (jegliche Zeit und aller Raum und was immer wir zu allen Zeiten und an allen Orten tun). Und dein Herr ist gewiss nicht vergesslich (darum fürchte nicht, dass Er dich vergisst).
65. (Er ist) der Herr der Himmel und der Erde und all dessen, was zwischen ihnen ist; darum bete nur Ihn allein an, und sei standhaft und geduldig in deinem Dienst an Ihm. Kennst du irgendjemanden, dessen Namen es gebührt, gemeinsam mit dem Seinen genannt zu werden (als Gottheit und Herr, der anzubeten ist)?
66. Doch (trotz all dessen) sagt (jener ungläubige) Mensch: „Wie? Wenn ich gestorben bin, soll ich dann wieder zum Leben erweckt werden?“
67. Bedenkt denn dieser Mensch nicht, dass Wir ihn vordem erschaffen haben, obwohl er überhaupt nichts war?
68. Doch bei deinem Herrn, Wir werden sie ganz gewiss alle wiedererwecken zum Leben und vor Uns versammeln, geradeso wie die Satane (aus den Reihen der Menschen und der Dschinn, denen sie zu folgen pflegten), und dann werden Wir sie ganz gewiss auf ihren Knien in Gruppen rund um die Hölle zusammenbringen.
69. Dann werden Wir fürwahr aus jeder Gruppe die herauszerren, die am widerspenstigsten waren in ihrer Auflehnung gegen den Erbarmer.
70. Wir kennen wahrlich diejenigen am besten, die es am ehesten (und vor allen anderen) verdienen, in die Hölle geworfen zu werden, um darin zu brennen.
71. Es gibt niemanden unter euch (o ihr Menschen), der nicht dorthin kommen wird. Das ist ein fester Beschluss bei eurem Herrn, den zu verwirklichen Er sich verpflichtet hat.
72. Dann werden Wir diejenigen erretten, die sich vor Ungehorsam gegen Gott in Ehrfurcht vor Ihm und in Frömmigkeit hüten; doch diejenigen, die Unrecht tun (die Gott Teilhaber zur Seite stellen oder Ihn verleugnen), werden wir dort zurücklassen, erniedrigt auf ihren Knien.
73. Wenn ihnen Unsere Offenbarungen, klar als Beweise und in ihrer Bedeutung, vorgetragen (und vorgelegt) werden, dann sagen die, die hartnäckig am Unglauben festhalten, zu denen, die glauben: „Welche der beiden Gruppen (- ihr oder wir -) befindet sich in einer besseren Lage und verfügt über eindrucksvollere Wohnstätten und ist ansehnlicher als Gesellschaft?“
74. Doch wie viele Generationen haben Wir bereits vor ihnen untergehen lassen, die ihnen überlegen waren an Besitz und äußerlichen Vorzügen?
75. Sprich: „Wer immer sich im Irrtum befindet, einerlei wie viel der Erbarmer hinzufügt (zu ihrem Reichtum und um wie viel er ihre Lebensspanne verlängert), sie werden, wenn sie das erblicken, was ihnen versprochen wurde – sei es Bestrafung (hier in dieser Welt) oder das Jüngste Gericht -, erkennen, wer in einer schlimmeren Lage ist und wer schwächer ist an Gefolgschaft.
76. Gott mehrt diejenigen an Rechtleitung, die nach Rechtleitung trachteten und sie gefunden haben. Die rechtschaffenen, guten Handlungen von bleibendem Wert sind vor dem Angesicht deines Herrn am besten, was Belohnung und Anerkennung angeht.
77. Hast du den gesehen, der nicht an Unsere Offenbarungen glaubt und doch (ganz unverschämt) sagt: „(Was immer du auch sagen magst, ich werde so weitermachen wie bisher, denn) ich werde gewiss Reichtum und Kinder bekommen“?
78. Hat er etwa Wissen über das Verborgene erlangt, oder hat er einen (besonderen, persönlichen) Vertrag mit dem Erbarmer geschlossen?
79. Doch nein! Wir werden gewiss niederschreiben, was er sagt und (ihm als Folge dessen) eine ständig zunehmende Strafe aufbürden.
80. Und Wir werden das von ihm erben, wovon er spricht, und er wird ganz allein zu uns kommen (seines Reichtums und seiner Kinder beraubt).
81. Sie haben sich anstelle von Gott Gottheiten genommen, damit sie ihnen zu Macht und Ruhm verhelfen.
82. Doch nein! Diejenigen (die sie zu Gottheiten gemacht haben – Wesen wie Engel, Dschinn, Propheten, Heilige, Helden und so weiter) werden leugnen, dass sie sie angebetet haben, und sich (am Tag des Jüngsten Gerichts) als Widersacher gegen sie wenden.
83. Hast du denn nicht gesehen, dass Wir die Satane zu den Ungläubigen schicken (wegen ihres Unglaubens) und dass diese sie mit aller Kraft (zu Sünde und allem Schlechten) anstacheln?
84. Darum sei nicht in Eile ihretwegen (um dadurch ein rascheres Ende ihrer Tage und der Verfolgungen, mit denen sie dich heimsuchen, herbeizuführen), denn Wir räumen ihnen nur eine gewisse (festgelegte) Anzahl (von Tagen) ein (eine Zeit, die ihnen als Aufschub zugemessen ist).
85. (Es wird) ein Tag (kommen), an dem Wir die Gottesfürchtigen, Frommen als Ehrengäste des Erbarmers (im Paradies) versammeln werden;
86. Und die ungläubigen Sünder in die Hölle treiben werden wie durstiges Vieh (zur Wasserstelle).
87. (Diejenigen, die sich Gottheiten genommen haben, damit diese bei Gott Fürsprache für sie einlegen, sollten wissen, dass) niemand das Recht haben wird, Fürsprache einzulegen, außer denen, die einen Bund mit dem Erbarmer geschlossen haben (aufgrund ihres festen Glaubens und ihres unermüdlichen Gottesdienstes und ihrer Nähe zu Ihm).
88. Und tatsächlich sagen manche: „Der Erbarmer hat Sich ein Kind genommen.“
89. Wahrlich, ihr habt (mit dieser Behauptung) etwas Ungeheuerliches vorgebracht.
90. Die Himmel könnten darüber nahezu zerbersten und die Erde sich spalten und die Berge zertrümmert niederstürzen –
91. Dass sie dem Erbarmer ein Kind zuschreiben!
92. Es ist unvereinbar mit dem Erbarmer, dass Er Sich ein Kind nimmt.
93. Es gibt niemanden in den Himmeln und auf Erden, der nicht als Diener zum Erbarmer kommt.
94. Ganz gewiss kennt Er sie alle und erfasst sie und hat sie genau abgezählt (denn Er hat jedem Geschöpf eine bestimmte Aufgabe oder Pflicht zugedacht und für jedes eine gewisse Lebensspanne und Versorgung festgelegt);
95. Und am Tag der Auferstehung wird jedes von ihnen vor Ihm erscheinen, ganz allein (jeglicher weltlichen Dinge, jeglicher Kinder und Familienangehöriger sowie jeglicher Freunde und Helfer beraubt).
96. Wahrlich, für diejenigen, die glauben und gut, rechtschaffen handeln, wird der Erbarmer Liebe entfachen (in den Herzen der Bewohner des Himmels und in denen vieler auf Erden, sodass sie in der gesamten Schöpfung willkommen geheißen werden, selbst wenn sie jetzt noch schwach und gering an Zahl sind).
97. Wir machen ihn (diesen Koran) fürwahr in deiner Sprache leicht (vorzutragen und zu verstehen), damit du damit den Gottesfürchtigen, Frommen eine frohe Botschaft verkünden, und diejenigen, die streitsüchtig sind, warnen kannst.
98. Und wie viele Generationen haben wir bereits vor ihnen untergehen lassen! Kannst du jetzt noch eine von ihnen vorfinden oder auch nur irgendein Flüstern von ihnen vernehmen?