Im Judentum sind die Wurzeln von Christentum und Islam verankert. Das Judentum ist eine monotheistische Religion, das heißt: eine Religion, die an nur einen Gott glaubt, der allein und ohne irgendeine Hilfe von außen existiert und handelt. Der heilige Name für diesen Gott wird aus Ehrfurcht nie ausgesprochen, seine Aussprache ist nicht gesichert (manche geben ihn mit „Jahwe“ wieder). Jeder Mensch, der von einer jüdischen Mutter geboren wird, oder ins Judentum eintritt, ist Jude, ein Angehöriger des Judentums. Die Juden werden auch als auserwähltes Volk Gottes bezeichnet: das erlegt ihnen besondere Pflichten auf, hebt sie aber gegenüber anderen Menschen nicht hervor. Das Gotteshaus der Juden ist die Synagoge. Hier treffen sich jüdische Menschen, um zu beten, zu singen, zu lernen und zu lehren. Leiter der jüdischen Gemeinde ist der Rabbiner. In vielen jüdischen Strömungen können auch Frauen Rabbinerin werden. Die Juden glauben an die heilige Schrift „Torah“.
Glaube
Das Judentum kennt keinen Katechismus und nur wenige Dogmen. Es hat immer unterschiedliche Denkerschulen im Judentum gegeben, die ganz legitim als „Worte des Lebendigen Gottes“ gelten. Dennoch könnten sich wohl die meisten Juden mit folgenden Grundkonzepten identifizieren:
(a) Der Glaube an die Existenz eines einzigen geistigen Gottes. Es ist unserem beschränkten Verstand unmöglich, Gott vollständig zu verstehen oder zu beschreiben, aber wir glauben, dass Gott der Schöpfer des Universums ist und dass Männer und Frauen gemeinsam mit Gott an der Schaffung von Frieden, Liebe und dem Zusammenleben zwischen den Menschen arbeiten.
(b) Der Glaube, dass Mann und Frau im Bilde Gottes geschaffen sind. Damit meinen Juden, dass der Mensch ein spirituelles Wesen ist und daher unverbrüchliche Rechte hat, die nicht den Interessen einer menschlichen Institution unterstellt werden dürfen.
(c) Juden haben die Aufgabe, das Königreich Gottes herbeizuführen, die ideale Gesellschaft, durch ein Leben als heilige Nation leben.
(d) Das Judentum betont ein Leben nach ethischen Grundsätzen und kein theologisches Dogma – Handeln ist wichtiger als Glauben. Darum glauben Juden, dass die „Gerechten der Völker“ einen Anteil an der kommenden Welt haben. Dazu gehören auch das Christentum und der Islam.
(e) Juden glauben, dass der Mensch durch das Gebet mit Gott kommunizieren kann, was in Gestalt eines Dialogs geschieht – wir sprechen mit Gott, und Gott spricht mit uns. Gott hört uns immer, wir jedoch hören Gott leider nicht immer.
Heilige Schriften – Die Torah
Schriftliche Torah – Die Bibel
Die Bibel kann in folgende drei Hauptteile gegliedert werden:
Bestehend aus Genesis, Exodus, Levitikus, Numeri, Deuteronomium.
Darin die 10 Gebote
- Du sollst an einen Gott glauben
- Du sollst den Namen Gottes nicht missbrauchen.
- Du sollst den Tag des Herrn (den Sabbat) heiligen.
- Du sollst Vater und Mutter ehren, damit du lange lebst und es dir wohl ergeht.
- Du sollst nicht töten.
- Du sollst nicht Ehe brechen.
- Du sollst nicht stehlen.
- Du sollst kein falsches Zeugnis geben.
- Du sollst nicht nach Frau eines anderen verlangen.
- Du sollst nicht nach dem Hab und Gut deines Nächsten verlangen.
2. Die Propheten (Newi’im)
Bestehend aus Josua, Richter, Samuel I/II, Könige I/II, Jesaja, Jeremias, Ezechiel, Hosea, Joel, Amos, Obadiah, Jona, Micha, Nahum, Habakuk, Zephania, Haggai, Zacharias, Maleachi.
Viele der höchsten Werte unserer heutigen Zivilisation haben ihren Ursprung in den Lehren der hebräischen Propheten – besonders jene in der Sozialgesetzgebung. Die meisten dieser Propheten lebten zwischen den Jahren 800 vor der Zeit und 400 vor der Zeit.
3. Die Schriften (Ketuwim)
Bestehend aus den Psalmen (hebräische religiöse Dichtung), Proverbien (Weisheitsliteratur), Hiob (die Problematik des Leidens), Hohelied (religiöses Liebesgedicht), Ruth, Klagelieder (über die Zerstörung Jerusalems), Ekklesiastes (Sinn des Lebens), Esther (die Purimerzählung), Daniel (Abenteuer im Exil), Esra (Rückkehr aus dem Exil), Nehemia (Rückkehr aus dem Exil), Chroniken I/II (Historische Zusammenfassung).