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DIK: Das deutsche Drama

Dogan Günes von Dogan Günes
03. Dezember 2018
DIK: Das deutsche Drama
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Die vierte Islam-Konferenz, die vom ehemaligen Innenminister Dr. Wolfgang Schäuble initiiert wurde, fand am 28.11.2018 in Berlin statt und wurde durch die Debatte über die Blutwurst, die vor und nach der Konferenz serviert wurde, in den Hintergrund gedrängt. Die Teilnehmer waren wieder einmal, wie schon in der ersten Konferenz bunt durchmischt. Die Frage blieb auch nach dieser Konferenz offen, was für ein Ziel sie hat.

Auf der einen Seite steht der Innenminister Horst Seehofer und auf der anderen islamische Verbände, Vereine sowie muslimische Privatpersonen, die unterschiedliche Auffassungen über den Islam haben und mit unterschiedlichen Ansichten in einen Dialog treten sollen, was kaum möglich ist.

Einerseits möchte der Innenminister Seehofer einen deutschen Islam, der viel von der deutschen Kultur, aber wenig von der islamischen Religion haben soll. Andererseits wollen die Verbände ein Deutschland, das sich nicht in ihre Angelegenheiten in der religiösen Ausübung einmischt. Das heißt, dass die Glaubensfreiheit, die Artikel 4 des Grundgesetzes garantiert, in vollen Zügen ausgelebt werden soll. So möchte man zunächst meinen, wenn man nur die islamischen Verbände betrachtet und die beiden Lager „liberaler“ und „säkularer“ Islam außen vor lässt. Um diesen Fragen nachzugehen, scheint es zunächst wichtig, dass man die Akteure näher kennenlernt und daraus ein Interessensprofil ableitet, damit man anschließend einen Ausblick beziehungsweise Vorschlag für die nächsten Konferenzen abgeben kann.

Wie ist die derzeitige Lage und welche Probleme sind zu bewältigen?

Seit Jahren haben muslimische Verbände strukturelle Probleme, die sie nicht in den Griff bekommen, weil sie zum einen aus dem Ausland gesteuert werden und zum anderen ihre eigenen politischen Interessen über die Interessen der hier lebenden Muslime stellen. Ein Grund dafür ist, dass viele Imame der Moscheegemeinden aus dem Ausland kommen, die auf keinster Weise hierzulande beheimatet sind, und die Mitglieder sich zum größten Teil noch aus der ersten Generation von Einwanderern zusammensetzen, die Anpassungsprobleme an die sich verändernden Rahmenbedingungen haben. Ein in Deutschland etablierter Islam klingt, als würde man die Religion von Grund auf verändern wollen. Vorschläge sich ein Beispiel an Kirchengemeinden zu nehmen, die bereits als Körperschaft öffentlichen Rechts gelten, stoßen auf Ignoranz.

Zum anderen werden Akteure, die keine Ahnung über die islamische Theologie haben, als Islamexperten eingeladen und versuchen einen Islam zu diktieren, der nicht mehr „islamisch“, sondern eher laizistisch ist. Dies stößt bei den meisten Verbänden auf Ignoranz, weil sie sich mit derartigen Gesprächspartnern, die ihren laizistischen Kampf aus dem Ausland über die deutsche Islam-Konferenz austragen, nicht verstanden fühlen.

Die Religionsfreiheit der Bürger und die weltanschaulich-religiöse Neutralität des Staates sind die beiden Säulen, auf denen die Säkularität des freiheitlichen Verfassungsstaates ruht. Dabei ist die Säkularität des Staates nicht zu verwechseln und schon gar nicht gleichzusetzen mit der Säkularität (oder gar der massiv betriebenen Säkularisierung) der Gesellschaft im Sinne einer laizistischen Kampfrolle (Staat und Gott, Horst Dreier, S. 9). Die neugegründete „Initiative Säkularer Islam“ und deren Mitglieder, die einen migrantischen Hintergrund haben, fordert eine derartige Kampfrolle des Staates gegen Muslime, was in der Türkei oder im Iran den Islamismus Tür und Tor geöffnet hat, weil radikale Gruppen dadurch massiven Zulauf bekommen haben. Auch hier scheint ein ausländischer Einfluss groß zu sein, wie man aus der Geschichte der Türkei unschwer entnehmen kann.

Die Islam-Konferenz wird damit von Sozialisationsproblemen der Akteure und deren Werte überschattet, die nichts mit der islamischen Theologie, sondern mit den politischen Empfindlichkeiten zu tun hat. Sie ist sozusagen zu einem Nebenschaukampf geworden, wo es nicht um Muslime geht, sondern um Rechnungen, die zwischen Laizisten und Islamisten offensteht.

Das ist jedoch kein Grund, Menschen, die nicht eine orthodoxe Sichtweise des Islams repräsentieren, mit dem Tod zu bedrohen. Solche Verhaltensweisen haben weder in einer zivilen Gesellschaft, in der die Meinungsfreiheit einen hohen Wert darstellen, noch in einer anderen Gesellschaftsform einen Platz, genauso wenig wie die Unterdrückung von unterschiedlichen Meinungen in Moscheegemeinden.

Muslime müssen lernen mit unterschiedlichen Meinungen umzugehen und aus ihr zu lernen, denn nur durch die Meinungsvielfalt entstehen neue Ideen und konstruktive Verhaltensweisen. Jede sachliche Debatte sollte als Chance wahrgenommen werden und nicht als Problem. Dies kann jedoch nur geschehen, wenn man keine Gräben aus dem Ausland in die deutsche Islam-Konferenz transportiert.

Was sollte das Ziel der deutschen Islamkonferenz sein? 

Einer Konferenz, die Rahmenbedingungen stellt, bei der Experten aus den theologischen Fakultäten, sowie Muslime, die keine Verbindung zum Ausland unterhalten und somit auch keine Empfindlichkeiten in die Konferenz mit hineintragen, würde viel Produktivität und bessere Ergebnisse bescheren. Im Idealfall sollten muslimische Verbände als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt werden. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts bekommen Religionsgemeinschaften verschiedene Privilegien, die ihnen die Organisation ihrer Mitglieder und ihrer gemeinnützigen Arbeit erleichtern. Dies kann aber nur dann geschehen, wenn sich Verbände von der Bevormundung aus dem Ausland emanzipieren können.

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