Wenn man danach fragen würde, was das gemeinsame Merkmal derjenigen ist, die ihre Sozialisierung in einem konservativen Milieu erlebt haben – was würden Sie antworten? In letzter Zeit habe ich beobachtet, dass fast niemand in diesem Milieu ohne Verwendung religiöser Ausdrücke oder Äußerungen auskommen kann. Damit meine ich nicht nur alltägliche Ausdrücke wie „Inschallah (So Gott will), Maschallah (Gott behüte dich), Gott möge es dir lohnen, Gott möge dich genesen lassen!“ Seit einiger Zeit prägen islamische Begriffe auch das gesamte Denkschemata oder die Lebensperspektiven. Die Liste ist lang: Schicksal, Jenseits, das Jüngste Gericht, Sünde, Belohnung, verboten, erlaubt, Rechtsprechung, Paradies, Hölle, Abrechnung, Prüfung, Gottesfurcht, Religion, Glaube, Anbetung, goldenes Zeitalter, Kalifat, Engel, Antichrist, Mahdi, Sufyan, Versuchung, Satan, Schöpfung, Sunna usw. Diese Begriffe kommen bei allen Themen – ob sie Gesellschaft, Politik, Kultur oder Wirtschaft betreffen – in irgendeiner Form zum Einsatz.
Bekanntlich werden religiöse Begriffe seit Jahrhunderten von Generation zu Generation weitergegeben und nehmen manchmal dogmatische Bedeutungsmuster an. Genau diese Art des Denkens herrscht im Nahen Osten vor. Dort grassieren verschiedene soziale/politische Mechanismen, die verdrehte Gedanken und schizophrene Perspektiven hervorrufen. Verschiedene Gemeinschaften, Gruppen und Parteien ragen mit unterschiedlichen (politischen) Diskursen, sufistischen rituellem Gottgedenken, normativen und visuellen Regeln heraus, aber im Wesentlichen haben sie etwas Gemeinsames: Sich ständig mit „religiösen Bezügen“ auszudrücken oder das Leben nur durch die Brille der Religion zu betrachten! Das ganze Milieu scheint wie von einer „Infektion“ durch die Religion erfasst zu sein. Fast bei jedem Thema werden Lösungen und Erklärungen zuerst in der Religion gesucht.
Tatsächlich gab es im Mittelalter eine ähnliche Situation, als Auslegungen der Bibel von Hand zu Hand gingen. Diese Auslegungen prägten fast die gesamte Sprache und das Weltbild der Intellektuellen. Zum Glück verlor die theologische Denkrichtung mit der Verbreitung der Universitäten später an Einfluss und wurde zu einem separaten Bereich.
Warum wird also der Islam heutzutage so sehr hervorgehoben und zur Erklärung für alles, sogar für Humor, herangezogen, und wieso wird die islamische Religion immer ganz oben verortet? Warum wird alles in jeder Hinsicht mit ihm begründet? Liegt es daran, dass jede Gruppe sich selbst als erlesen/auserwählt von Gott betrachtet? Oder liegt es an der Vielzahl von Anhängern der Verschwörungsmythen, die auf religiösen Quellen beruhen? Wenn die islamische Religion unzählige Begriffe bereithält, um alles in einem schwarz-weißen Denkschema erscheinen zu lassen, dann wird es sehr schwierig, dies zu begreifen und aus dieser Problematik herauszukommen. Im Grunde kann es in jeder Kultur eine Religions- und Glaubensvorstellung geben, die in allen Lebensbereichen und zu jeder Zeit genutzt wird. Faktisch bietet der religiöse Bezugspunkt den fast einzigen Bereich für einen absoluten Wahrheitsanspruch und die Psychose der Überlegenheit. Wenn die Hauptursache für all diese Gedanken tatsächlich eine sprachliche Erscheinung ist, die auf religiösen Begriffen basiert, kann die Lösung etwas einfacher werden. Zunächst kann man ja mit der Überarbeitung dieser Sprache anfangen.
Jede Angelegenheit bringt man mit dem Islam in Verbindung
Lassen Sie uns nun deutlich fragen: Warum verwenden einige Muslime ständig religiöse Argumente in allen Bereichen, bringen jede Angelegenheit mit dem Islam in Verbindung oder versuchen ständig, sie mit religiösen Interpretationen zu erklären? Kann es in erster Linie mit der Sprachkompetenz und dem Wortschatz, den eine Person in ihrer engen Familie und ihrem sozialen Umfeld entwickelt hat, zu tun haben? Hier geht es um die Dominanz einer kulturspezifischen/mentalitätsbasierten Sprache; da die Sprache der wichtigste Träger der Kultur ist, und auch die Religion ihre eigenen spezifischen Begriffe hat, wie z.B.: das Mensch-Gott-Verhältnis im Koran, die rituellen Verpflichtungen (die fünf Säulen im Islam), die islamische Schöpfungsgeschichte (Entstehung der Schöpfung, Adam und Eva, Satan u.ä.), das Jüngste Gericht und Jenseits sowie viele normativen Regeln im diesseitigen Leben etc.
Ich frage mich, ob das Problem hinter der Tatsache, dass dieselben Personen, die Demokratie, den Rechtsstaat, die Menschenrechte, das pluralistische Denken, die Ethik und Prinzipientreue, die Kunst nicht aufrichtig verteidigen, ein Mentalitätsproblem ist. Denn es gibt eine asymmetrische Beziehung zwischen den beiden Ansätzen.
Mich interessiert sehr, welche Rolle das von religiösen Begriffen durchdrungene Vokabular bei der ständigen Betrachtung aus religiöser Perspektive spielt, das die Weltanschauung prägt.
Der enge Zusammenhang zwischen Sprache und Denken ist seit langem bekannt. Sprache ist das Muster des Denkens, ja sogar sein Gefäß, sagt man. Dank der Sprache wird der Gedanke konkret und gewinnt an Bedeutung, indem er in Worte gefasst wird. Gewiss übermitteln wir unsere Gedanken anderen Menschen durch Wörter und Sätze. Meiner Meinung nach ist die Sprache die Genetik des Denkens. Unser Begriffsschatz prägt weitgehend auch unsere Perspektive auf das Leben.
Jean Piaget, einer der Pioniere der Entwicklungspsychologie, stellt einen Zusammenhang zwischen Sprache und kognitiver Entwicklung her und stellt fest, dass Sprache in der Lernphase mit Begriffen einen natürlichen kognitiven Stimulus bietet.
Die Sprache erwächst also im Laufe der kognitiven Entwicklung von der Kindheit, solange Begriffe im Gedächtnis strukturiert werden können. So beeinflussen sie grundlegend unsere Gedankenwelt. Deren Anteil, den wir verwenden, formen unsere Gedanken und bestimmen, aus welcher Perspektive wir Ereignisse betrachten. Das geschieht oft unbewusst. Denn jede gesprochene und schriftliche Kommunikation ist eine Handlung und suggeriert eine Botschaft. Daher kann es auch zu unterschiedlichen Interpretationen, Missverständnissen und Meinungsverschiedenheiten zwischen den Gesprächspartnern kommen.
Zunächst einmal werden Begriffe durch die in der Familie und im sozialen Umfeld gesprochene Sprache je nach Weltanschauung erfahren. Dadurch wird deutlich, in welchen Bereichen das Begriffsnetz dominant entsteht, worauf die Weltanschauung beruht. Es wäre sehr interessant zu erfahren, wie der Begriffswortschatz eines durchschnittlichen Türken oder Muslims konzipiert ist.
Wir bleiben bei der eigentlichen Frage: Warum wird in einer türkisch-konservativen Community alles mit Religion verknüpft? Eventuell liegt das Problem in dem Wortschatz, der zur Sinngebung des Lebens verwendet wird. Wie zum Beispiel: „Wenn es Gott will“ (Rabbim dilerse!), „Außer Gottvertrauen haben wir keine andere Wahl!“ (Tevekkül etmekten başka çaremiz yok!), „Gott möge es dir lohnen!“ (Allah razı olsun!!), „Nur Gott kann uns helfen!“ (İşimiz Allah’a kaldı!). Dadurch dreht sich fast jedes Thema auf mysteriöse Weise um die Religion. Wenn man nach der besten Fähigkeit von Muslimen fragt, würde ich ohne zu zögern sagen, dass sie darin besteht. Die meisten Aussagen werden in verschiedenen (wie wissenschaftlichen/philosophischen/sozialen) Bereichen inhaltlich mit religiöser Begründung aus den Bereichen Geschichte, Fiqh (islamisches Jurisprudenz), Kalam (islamische Theologie) oder Hadith (Aussprüche des Propheten) geschmückt.
„Das Gefühl der Tugend kommt aus Ehrfurcht vor Gott hervor!“
„Jeder Tweet ist ein Vogel von Ebabil.“
„Menschen gewinnen an Wert, indem sie islamische Werte aufrechterhalten.“
Solche unzähligen, religiös geprägten, aber auch strittigen Aussagen tauchen in verschiedenen Plattformen auf. Zum Beispiel: Haben Menschen, die keine Angst oder Ehrfurcht vor Gott haben, keine Tugend? Oder entsteht das Gefühl der Tugend aus Angst? Was ist der Sinn, selbst mythologische Narrative mit dem Symbol eines Tweets in Verbindung zu bringen, um fast jedes Thema religiös/esoterisch zu machen? Können auch Menschen, die keine Kenntnis von islamischen Prinzipien haben, nicht wertvoll sein? Undurchdachte Formulierungen sind gang und gäbe!
Opiumwirkung der Religion
Es ist sicherlich nicht ganz falsch, wenn Marx von der Opiumwirkung der Religion spricht. Obwohl die Art des Einflusses je nach Religion unterschiedlich sein mag, kann man sagen, dass sie zurzeit bei Muslimen ihren Höhepunkt erreicht. Es besteht eine enge Verbindung zwischen den religiösen Begriffen, die man sich sorgfältig aneignet, und einer ideologischen Sichtweise, die das Leben nur aus religiöser Sicht betrachtet und durch die man alles religiös begründet. Es ist sehr erstaunlich, dass solche Gewohnheiten in ähnlichen Teilen der deutschen Bevölkerung kaum Beachtung finden. Selbst wenn man mit Menschen aus den Kirchenkreisen spricht, verknüpft niemand jedes Thema mit einer apologetischen Reflexion über die Bibel oder Gott. Die ständigen Verweise auf den Islam und damit auch die Betonung der Überlegenheit scheint eine besondere Haltung der Muslime zu sein. Das Problem ist komplex und vielschichtig und nicht nur eine Identitätskrise. Dass man alles in erster Linie aus einer religiösen Perspektive betrachtet und dann alles nur durch die religiöse Identität abliest, sollte eigentlich Gegenstand akademischer Untersuchungen sein.
Im konservativen Milieu besteht also eine innere Neigung, jede Situation oder jedes Phänomen mit einem religiösen Bezug zu verbinden. Melancholisch, romantisch, vielleicht sogar pathologisch! Diese Neigung ist so stark, dass selbst bei Themen, die in den Hauptquellen der Religion nicht erwähnt werden, versucht wird, eine Verbindung zur Religion durch an den Haaren herbeigezogene Interpretationen herzustellen. Sogar im Zusammenhang mit Wissenschaft und Technologie wie der rasanten Entwicklung der Digitalisierung und künstlicher Intelligenz wird eifrig nach religiösen Bezügen gesucht. Wir haben es mit einer ideologischen Haltung zu tun, die versucht, alles mit „einem“ zu erklären und eine sprachliche und kognitive Grundlage hat. Dies stellt anscheinend einen Sieg religiöser Begriffe bei der Sinngebung des Lebens dar. Sie sind so stark, dass sie, auch wenn sie mit der Zeit verblassen mögen, immer noch als effektive Instrumente der Sinngebung auf der Grundlage von mythologischen und glaubensbasierten Narrativen bestehen bleiben können.
Es kann nicht selbstverständlich sein, dass jedes Thema im Islam mündet und ständig religiöse Beiträge in sozialen Medien geteilt werden und bei jeder Gelegenheit Begriffe/Ausdrücke mit religiösem Inhalt üblich sind. Denn das Leben besteht ja nicht nur aus Religion. Offensichtlich bietet das Stützen auf Gott und Religion einen weiten und außergewöhnlich flexiblen Komfortbereich. Eine Wahrnehmungstäuschung, die den Menschen als rein religiöses Wesen betrachtet!
Das größte Dilemma: Persönlichkeit oder Identität?
Auf der einen Seite sind religiöse Begriffe, die im Gedächtnis fest verankert sind, auf der anderen Seite mangelt es an wissenschaftlicher Perspektive und Mut zum freien Denken. Genau hier handelt es sich um ein Dilemma, das leicht eine kulturelle Dimension erreicht.
Schauen wir auf eine Dilemmasituation bei der Kindererziehung: Soll man mehr Wert auf die Persönlichkeit des Kindes oder auf seine Identität legen? Denn wenn die Persönlichkeitsentfaltung betont wird, sollte generell der Wortschatz des Kindes aus Begriffen verschiedener Bereiche bestehen, die das Leben umfassen, während bei Betonung der Identität der Schwerpunkt hauptsächlich auf religiösen Begriffen liegt. Es ist offensichtlich, dass bei vielen türkischen Kindern, die in westeuropäischen Ländern aufwachsen, der Versuch, ihnen direkt eine „muslimische Identität“ zu verleihen, nicht unbemerkt bleibt. Oft werden ihnen auswendig gelernte religiöse Begriffe/Inhalte und Rituale vermittelt. Aber es wird nicht hinterfragt, welche Art von Mängeln ein Identitätsaufbau haben kann, der vor der Reife und Festigung der Persönlichkeit stattfindet. Eine hohle, unbewusste Identitätsbildung, gefüllt mit (dogmatischen) normativen Regeln, kann zu verschiedenen wesentlichen Problemen führen, wie Verhaltensstörungen, Verwahrlosung der Persönlichkeit, De-Individuation-Identität und Sprachprobleme etc..
Wie können z.B. die folgenden Regeln, die zum Teil strittig sein können, auf die muslimischen Kinder und Jugendliche wirken:
„Man darf nicht mit der linken Hand essen“, „Man darf nicht im Stehen essen und trinken“, „Man darf keine Freundschaften mit Mädchen schließen“, „Wenn man kein Gebet verrichtet, passiert dies und jenes“, „Wenn auch nur ein Haar deines Kopfes zu sehen ist, wirst du in der Hölle brennen“, „Man darf nicht mit ausgestreckten Beinen in Richtung der Kaaba sitzen“, „Man darf keine Musik hören“.
Wahrscheinlich muss man mit einer negativen Auswirkung rechnen! Die Gewohnheit, Religion als Beilage oder Referenz für jedes Thema zu verwenden, kann insbesondere junge Menschen weiter von der Religion entfernen.
Eine Person, bei der im Gedächtnis vorwiegend religiöse Begriffe (insbesondere im normativen Bereich) aufgebaut wurden, verwendet in der Regel diese Sprache und Perspektive. Die dichotomische Denkweise wie Haram (verboten) – Halal (erlaubt), Paradies – Hölle, Sünde – Belohnung, Messias – Antichrist ist ein typisches Beispiel dafür. Aber das bedeutet nicht unbedingt, dass diese Person sozial ist oder einen starken Charakter hat oder islamische Werte in ihr Verhalten einfließen lässt. Faktisch können auch aufgezwungene religiöse Begriffe/Inhalte zu einer mentalen Haltung/Identität führen, die vom Fanatismus und Indoktrination geprägt ist sowie fern von wissenschaftlichem Denken und der Fähigkeit, den eigenen Verstand zu nutzen. Diejenigen, die ihre Sozialisation in religiösen Gruppen erlebt haben, fühlen sich manchmal mit solch einer Identität in einer sicheren Komfortzone wohl. Sie genießen es, eine vorgefertigte Denkweise zu haben, in der alles schablonenartig leicht erklärt wird und kein Nachdenken oder keine persönliche Auseinandersetzung erforderlich ist. Sie genießen es, aber nach einer Weile fangen sie an, ihre Überzeugungen zu hinterfragen, wenn sie sich der Realität oder anderer Wirklichkeiten bewusst werden, und lassen nach und nach auch diese Komfortzone hinter sich.
Darüber hinaus bleibt es offen, wo universelle Werte in den Köpfen verankert werden sollen, die genauso wichtig sind wie religiöse Prinzipien. Die Narrative, die einen absoluten Wahrheits- und Überlegenheitsanspruch beinhalten, können zwar wirksam sein, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Denn wenn Lebenserfahrungen und der Zeitgeist verschiedene Realitäten aufzwingen, wird deutlich, dass die einzige Wirklichkeit nicht in einer (Platon`schen) „Höhle“ oder einer Gemeinde liegen kann. Das Erkennen dieses Sachverhalts ebnet tatsächlich den Weg zur wahren Freiheit. Aber um ein weiter entwickeltes und zeitgemäßes Bewusstsein zu erreichen, sollte man sich vom religiösen „Netz von Begriffen“ lösen sowie ethische, ästhetische, empathische, politische und intellektuelle Ebenen erreichen, die seit Aristoteles entwickelt wurden. Es ist erforderlich, sich eine Reihe universeller Begriffe/Werte anzueignen und zu sie verinnerlichen, wie partizipatorische, pluralistische Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, ethisches und prinzipientreues Handeln, Menschenrechte, Presse- und Meinungsfreiheit. Aber dies kann nur geschehen, wenn man seine religiöse Identität und Zugehörigkeit relativiert und das Über-Ich mit universellen Werten anreichert. Eine Weiterentwicklung des Bewusstseins auf eine höhere und zeitgemäßere Ebene wird erst dadurch ermöglicht. Aber die religiösen, konservativen muslimischen Gruppen scheinen nicht über die „Chinesische Mauer“ zu springen und die andere Seite zu erreichen: Mit dem Sprung meine ich die säkulare Sphäre, das politische Bewusstsein, pluralistische Demokratie, Menschenrechte usw.
Ein neues Bewusstsein ohne religiöse Bezüge
Die Lösung ist klar: Es gilt zu erkennen, dass es nicht über Religion möglich ist; diese Begriffe unabhängig von religiösen Bezügen mit einem neuen säkularen Bewusstsein zu internalisieren. Denn Begriffe können nur dann bei einer Entwicklung des Bewusstseins behilflich sein, wenn sie im Geistesleben geformt werden, indem sie Assoziationen und Bilder bilden und sie auch genügend verinnerlicht werden, um sie zu verteidigen. Wenn jemand die unglaubliche Korruption, offensichtliche Menschenrechtsverletzungen, den zusammengebrochenen Wirtschaftszustand, politische Schmutzkampagnen, zahllose Lügen, umweltzerstörende kontrollierte Brände, massive Ungleichheit in der Einkommensverteilung, sich ausbreitende Armut und moralischen Verfall in ihrem Land sieht, aber immer noch die universellen Werte durch fanatische religiös-politische Parteilichkeit verkennt, ist ihr Verstand abgestumpft und verblendet. Es spielt keine Rolle, ob die berauschende Substanz Religion oder Heroin ist
In den modernen Gesellschaften, in denen Religion kein gemeinsamer Nenner ist, wird von einigen muslimischen Kreisen immer noch versucht, ein „gesellschaftliches System auf religiöser Grundlage“ mit bestimmten Begriffen/Inhalten zu glorifizieren. Es ist absurd! Die Fetischisierung von Personen und Propheten ist zudem immer noch beliebt! Alles, was der Göttlichkeit und Heiligkeit zugeschrieben wird, ist per se immun gegen jegliche Kritik. Universelle Werte werden, wenn nötig, meistens als Lippenbekenntnis zum Ausdruck gebracht und rein strategisch und opportunistisch gebraucht. Viele Muslime wagen es nicht, ihnen mehr Bedeutung zuzuschreiben als den islamischen Prinzipien. Ihr Gehirn ist so betäubt, dass sie nicht den Mut haben, einen differenzierten Blick auf ihre Glaubensquellen zu werfen und frei zu denken!
Ich glaube, es gibt nur eine Lösung dafür: Das Begriffs- und Interpretationsnetz in den Köpfen mit wissenschaftlichem Denken und universellen Werten bereichern, aber seriös. Andernfalls werden idealisierte religiöse Narrative/Begriffe für immer irrational und romantisch bleiben. Die Sprache ist letztendlich die Genetik des Denkens, was ganz leicht zu erkennen ist.
Muhammet Mertek