Das Fasten ist einer der Grundpfeiler des Islams. Die Muslime sollten sich vom Fasten – wie auch von allen anderen Gebeten – keinen diesseitigen Nutzen versprechen. Das unterstreicht der Koran mit den Worten:
Und Ich habe die Dschinn und die Menschen nur darum erschaffen, damit sie Mir dienen (sollen). (51:56)
Der Sinn der Erschaffung des Menschen ist der Dienst an Gott (die Anbetung Gottes). Einen Lohn für diese Anbetung kann uns nur Gott zuteil werden lassen. Dieser Lohn wird uns aber erst im Jenseits ausgezahlt. Es mag zwar sehr gut sein, das einige Gebete auch schon im Diesseits Ertrag abwerfen. Diese Tatsache darf aber weder Grund noch Antrieb für die Verrichtung der Gebete sein. Der Grundgedanke, dass wir von den Geboten Gottes profitieren und Dinge, die Gott verbietet, besser unterlassen sollten, bereichert den Glauben und lässt uns nach den Weisheiten in diesen Ge- und Verboten suchen. In den Ge- und Verboten Gottes verbergen sich nämlich etliche Weisheiten. Wenn wir uns fragen, welchen Nutzen wir aus Glaubensbezeugung, Pflichtgebet, Pilgerfahrt, Sozialabgabe und Fasten ziehen können, sollten wir berücksichtigen, dass sie uns an der Weisheit Gottes teilhaben lassen. So kommen wir durch das Fasten in den Genuss vieler Vorzüge.
(Aus dem Buch „Fasten im Islam, 2006)