Das Kopftuch ist eines der wichtigsten Diskussionsthemen in Bezug auf Muslime, insbesondere in westlichen Gesellschaften. Daher behält es immer seine Aktualität im öffentlichen Diskurs.
Um das Kopftuch aus einer neuen Perspektive zu betrachten, habe ich in diesem Artikel versucht, ausgehend von Quellen und historischen Fakten Antworten auf die folgenden Fragen zu finden: Auf welchen religiösen Grundlagen basiert das Kopftuch? Ist das Kopftuch ein obligatorisches Ritual? Oder ist es eine Form der Auferlegung der arabischen Kultur für die Frauen, indem es im Laufe der Zeit religiös ritualisiert wurde?
Zunächst einmal befinden sich die Verse im Koran, welche die Bedeckung von Frauen in den Suren Ahzab (33) und Nur (24) thematisieren. Das Verständnis der besagten Verse ist hilfreich, um die damaligen Umstände zu kennen und zusammen mit anderen Versen zu interpretieren.
Wir fangen an mit dem 59. Vers der Sure Ahzab, der im Jahr 627 offenbart wurde:
„O Prophet! Sagen Sie ihren Frauen, Töchtern und allen anderen gläubigen Frauen: „Wenn sie aus einer Not aus dem Haus gehen, sollen sie ihre Oberbekleidung (Jilbab) anziehen. Diese Form der Bedeckung sorgt dafür, dass sie als keusche, sich selbst schützende, saubere Frauen erkannt und nicht gestört werden.“ (Der Koran, 33:59)
Der Anlass für die Offenbarung dieses Verses kann anhand der Quellen von Koranexegesen und Hadithen wie folgt erklärt werden:
Nach den Gebräuchen zur Zeit des Propheten waren die Frauen, die „Jilbab“ trugen, „frei“, und diejenigen, die dies nicht taten, waren „Konkubinen“. Es war eine Statusfrage. Während einige sich nicht beherrschende Männer die freien Frauen zu dieser Zeit nicht missachten oder missbrauchen konnten, belästigten sie verbal oder physisch die Konkubinen (Sklavinnen, die durch den Krieg „erbeutet“ wurden).
Besonders eine „freie“ Dame, die nachts ausging, ohne ihren „Jilbab“ zu tragen, war nicht zu erkennen und konnte missbraucht werden, weil man dachte, dass sie eine Konkubine sei. Dabei stellt dieser Vers die Tradition des Jilbab dar, die der Gewährleistung der Immunität freier Frauen diente.
Im Grunde hat diese Tradition eine lange Geschichte vor dem Koran. Aus diesem Vers, der auf der Unterscheidung zwischen freien Frauen und Konkubinen basiert und freien Frauen Immunität verleiht, darf man nicht ableiten, dass muslimische Frauen ein Kopftuch oder Kleidungen wie Tschador etc. für die Bedeckung des ganzen Körpers tragen müssen.
Ungefähr ein Jahr nach diesem Vers (628) wird der 31. Vers der Sure an-Nur (24) offenbart, in dem es auch um den Schleier geht:
„Und sage zu den gläubigen Frauen, dass sie ihre Blicke niederhalten sollen (und keine Männer anschauen, die zu heiraten ihnen erlaubt ist, und nicht auf den Intimbereich anderer schauen) und dass sie ihren Intimbereich schützen und ihre Keuschheit wahren sollen und dass sie ihre Reize nicht zur Schau stellen sollen, bis auf das, was davon zwangsläufig sichtbar wird; und dass sie ihre Schleier über ihre Ausschnitte ziehen sollen und (sage ihnen) dass sie das, was anziehend an ihnen ist, niemandem zeigen sollen außer ihren Ehemännern oder ihren Vätern (und Großvätern sowie ihren Onkeln väterlicher- und mütterlicherseits) und den Vätern ihrer Ehemänner oder ihren Söhnen oder den Söhnen ihrer Ehemänner (sowohl ihren eigenen als auch den Stiefsöhnen und Enkelsöhnen) oder ihren Brüdern (und Milchbrüdern und Stiefbrüdern) oder den Söhnen ihrer Brüder oder den Söhnen ihrer Schwestern oder den muslimischen Frauen und den Frauen von geziemendem Benehmen mit denen sie befreundet sind oder jenen (Sklavenmädchen), die ihre rechte Hand besitzt, oder den männlichen Hausangestellten, die in ihren Diensten stehen und frei sind von geschlechtlichen Begierden, oder den Kindern, die sich noch nicht der weiblichen Reize bewusst sind. Auch sollten sie nicht mit den Füßen auf den Boden stampfen, dass bekannt wird, was sie von ihrem Schmuck verbergen (der die Leidenschaft der Männer erregt). Und, o ihr Gläubigen, wendet euch allesamt Gott in Reue zu, damit es euch wohlergehen möge.“ (Der Koran, 24:31)
Nach den Quellen der Koranexegese und Hadithe sowie historischen Berichten bedeckten die freien Frauen der damaligen Zeit, die keine Konkubinen waren, bereits ihre Köpfe. Aber einige Frauen ließen ihr (Brust-) Dekolleté frei, indem sie ihre Tücher über ihren Rücken fallen ließen und damit wie Konkubinen aussahen.
Wie aus dem Offenbarungsanlass dieses Verses ersichtlich ist, scheint für einige Frauen der 59. Vers der Ahzab-Sure nicht überzeugend zu sein. Mit diesem neuen Vers wird verlangt, dass die Enden des auf dem Kopf getragenen und über den Rücken hängenden Tuches (Khimar) den Brustbereich bedecken sollen.
Nun können wir diesen Vers näher analysieren, der als Vers der Verschleierung oder Bedeckung gilt und als Grundlage für die Behauptung dient, er mache das Kopftuch für Frauen obligatorisch.
Die wichtigsten Begriffe im Vers
Werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Begriffe im Vers (24:31), die unser Thema beleuchten werden:
- (Arab. fürûdscha-hunna): Dieser Ausdruck bedeutet wörtlich „der Furûdsch dieser Frauen“.
Das arabische Wort „furûdsch“ leitet sich von der arabischen Wurzel (fa ra dschim) ab und bedeutet „öffnen, trennen, auseinanderrücken“. Dieses Wort wurde in der Bedeutung von „Keuschheit“ oder „weibliches Geschlechtsorgan“ verwendet, beruhend auf der Bedeutung von „die Beine auseinandernehmen“ im Arabischen. Betrachtet man jedoch die Verwendung desselben Wortes für „gläubige Männer“ im vorigen Vers, versteht es sich, dass dieses Wort im Koran eher die Keuschheit einer Frau und/oder eines Mannes als die Genitalien bedeutet.
- (Arab. ziynata-hunna): Es bedeutet Schmuck, Ornament und Juwelen. Hier muss sich das Wort „Schmuck“ speziell auf „Brüste“ beziehen. Die Gründe dafür können wir wie folgt auflisten:
Erstens erwähnt der Vers das „Zudecken der Dekolletés“, denn nur die Brüste werden durch die Dekolletés sichtbar.
Zweitens wird im Vers „mit den Füßen aufstampfen“ erwähnt, wodurch die verborgenen „Schmuckstücke“ sichtbar werden. Wenn Frauen mit den Füßen aufstampfen oder verführerisch gehen, sind anscheinend die sichtbaren Körperteile besonders die Brüste.
Drittens geht es im Vers um die Bedeckung des Schmucks mit Ausnahme der Körperteile, die normal aussehen. Egal wie sehr man versuchen wird, sie zu bedecken, besonders große Brüste können sich in verschiedenen körperlichen Bewegungen zeigen, selbst wenn die Kleidung bei Wind an der Haut haftet.
Zusammenfassend können wir sagen, dass sich die Metapher des „Schmuckes“ speziell auf den Brustbereich der Frau bezieht.
- (Arab. bi-humuri-hinna): Das arabische Wort „humur“ ist die Pluralform von „khimar“ und bedeutet jede Art von Hülle (Bedeckung).
Lassen Sie uns nun dieses Wort, das von traditionellen Koranexegeten mit „Kopftuch“ übersetzt wird, etwas weiter analysieren:
In klassischen arabischen Wörterbüchern bedeutet dieses Wort „zudecken, verstecken, verbergen und durchsäuern“ Aus dieser Wurzel (h-m-r) wurden viele Wörter abgeleitet.
Zum Beispiel „Khamr“ bedeutet Wein. Da Traubensaft vergoren wird, wird Wein mit diesem Wort ausgedrückt. Gleichzeitig ist Wein die Hülle des Geistes.
Dieses Wort hat in der türkischen Sprache einen Platz mit ähnlichen Bedeutungen gefunden. So bedeutet das Wort „mahmur“ schläfrig, d.h. die Augen werden mit Schlaf bedeckt (Augenabdeckung).
Hamur (Teig) ist eine Mischung, die durch Fermentieren einer Mischung aus Mehl und Wasser erhalten wird.
Daher bedeutet dieses Wort, wie oben erwähnt, in arabischen Wörterbüchern nicht Kopftuch, sondern allgemein Bedeckung.
- (Arab. cuyubi-hinna): Das Wort dschuyub ist die Pluralform von dschayb und hat diverse Bedeutungen wie „Tasche, Brustteil von Hemd oder Weste, Brust“.
Das Wort wurde im Türkischen mit dem Wort „cep“ (Dscheb) mit einer ähnlichen Bedeutung verwendet. Allgemein kann man es mit der angemessenen Übersetzung „die Öffnung im Kleidungsstück (Kragenspalt) verstehen. Dasselbe Wort wird im Koran in den Versen erwähnt, die besagen, dass Moses seine Hand in den Kragen steckte. (Siehe im Koran 27:12 und 28:32)
- (Arab. li-yadrib-na): Das Verb da ra ba hat ein breites Bedeutungsspektrum und dessen Bedeutung ist im Allgemeinen entsprechend dem Kontext im Satz zu erschließen.
Mit diesem Verb im Vers wird gemeint: „den Schleier über den offenen Kragen legen“, also „den offenen Kragen schließen“.
Kritik einiger traditionalistischen Ansätze über das Thema
An dieser Stelle ist es sehr angebracht, diesbezüglich auf einige Behauptungen und Ansätze einzugehen.
1) Der erste Ansatz lautet: „Mit dem Wort „Schmuck“ ist der ganze Körper der Frau gemeint, da der ganze Körper einer Frau „ästhetisch“ ist. Diesem Vers zufolge sollte sich eine Frau so kleiden, dass sie ihren ganzen Körper mit Ausnahme ihrer Augen bedeckt.“
Ja, mit dem „Schmuck“ könnte der ganze Körper einer Frau gemeint sein. Es ist nicht zu bestreiten, dass der weibliche Körper dem Koran zufolge „attraktiv“ erschaffen wurde. (Siehe den Vers 3/14 im Koran) Jedoch kann aus diesem Vers nicht abgeleitet werden, dass eine Frau ihren ganzen Körper bedecken sollte. Dies einer Frau aufzuerlegen, bedeutet, offen gegen die Ermahnung in dem Vers „mit Ausnahme dessen, was von ihr aus sichtbar ist“ zu verstoßen.
Darüber hinaus offenbart der Ausdruck „Was sie von ihrem Schmuck verbergen …“ (24:31) im selben Vers klar und deutlich, dass nicht der gesamte „Schmuck“ (also nicht der ganze Körper!) verborgen ist, sondern nur ein Teil davon.
2) „Unter Schmuck sind Schmuckstücke und Juwelen zu verstehen.“
Dies kann ich nicht als eine treffende Interpretation akzeptieren. Wie wir oben erklärt haben, ist es im jeweiligen Vers deutlich zu erkennen, dass der „Schmuck“ ein Begriff ist, der sich auf den weiblichen Körper bezieht und ein Gefühl von Sexualität hervorrufen kann. Daher ist es sinnlos, dieses Wort als Schmuckstück oder Juwelen zu interpretieren.
Wenn man so denken würde, ließe sich daraus folgende Bedeutung ableiten: Frauen sollten also bis zu den Stellen, an denen sie Schmuck tragen, bedeckt sein!
Wenn wir uns die Bücher über die Jurisprudenz (Fiqh) ansehen, sollten sich Frauen leider einigen Rechtsgelehrten zufolge auf der Grundlage dieser Logik bis zu den Armbändern an den Handgelenken, Fußkettchen an den Knöcheln und Ketten um den Hals bedecken. Manche gehen sogar noch weiter, dass Handschuhe im Sommer wie im Winter als Pflicht wegen des an den Fingern getragenen Ringes erwiesen werden! Zudem gingen einige noch weiter und fügten Ohrring und Nasenring hinzu und haben das Urteil gefällt, dass das Gesicht mit einem Schleier bedeckt sein sollte.
Der Vers ist jedoch sehr klar. Er meinte als „Schmuck“ die sichtbaren Körperteile, die attraktiv, sexuell provokativ sind, nicht also den ganzen Körper.
3) „Khimar wird in den Hadithen als Kopftuch erwähnt.“
Auch diese Behauptung stimmt nicht. Das Wort „Khimar“ bedeutet in den Hadithen „Hülle“. Es gibt also keinen Bezug zum Kopftuch.
Einige Beispiele dazu:
„Usama kam am Abend mit einem Kleid (das ihm der Prophet als Geschenk gab). Aus dem Gesichtsausdruck des Gesandten Gottes erkannte er, dass ihm nicht gefiel, was er tat. Er sagte: „O Gesandter Gottes, warum siehst du mich an, du hast ihn zu mir geschickt.“ Er entgegnete: „Ich habe es dir nicht zum Anziehen geschenkt. Ich habe es dir geschickt, damit du es als Hülle unter Frauen aufteilst.“ (Muslim, Libas 7)
Wie im Hadith (Ausspruch des Propheten Muhammad) zu sehen ist, wird hier der Kopf nicht betont. Es geht um eine Verteilung von Hülle oder Kleidung unter Frauen.
Ein anderer Hadith wird von Bilal überliefert: „Der Gesandte Gottes salbte seine Socken und seinen Mantel.“
Hier versteht es sich, dass der Khimar ein Kleidungsstück ist, das auch vom Propheten getragen wird. Basierend auf dem Wissen, dass die zu salbenden Stellen die Füße und der Kopf sind, kann man sagen, dass das in diesem Hadith erwähnte Wort „Khimar“ „Kopftuch“ bedeuten könnte. Tatsächlich haben einige Hadith-Gelehrte argumentiert, dass Khimar hier Turban bedeutet. Da unser Prophet jedoch ein Mann war, heißt es, dass von einem Kopftuch, das nur von Frauen getragen wird, nicht die Rede sein kann.
Da der Khimar in der obigen Verwendung des Wortes eine Hülle/Kleidung für Männer und Frauen ist, sollte es in diesem Fall, wenn das Khimar für den Mann verpflichtend wäre, auch für die Frau sein, es sei denn, man macht hier eine zusätzliche Bestimmung. Somit ist Khimar im Allgemeinen eine Mehrzweckbedeckung oder -kleidung.
Halten wir übrigens auch fest: „Kopftuch“ kann ein „Khimar/Schal“ sein. Genau wie der Turban, der Schleier, die Hose, das Hemd. „Khimar“ sollte jedoch nicht nur auf „Kopftuch“ eingeschränkt werden.
Ich möchte hier den folgenden Punkt unterstreichen: Wenn eine muslimische Frau das Wort „Khimar“ in dem Vers als Kopfbedeckung wahrnimmt und ihren Kopf bedeckt, sollte man diese Entscheidung oder Präferenz respektieren.
4) „Das arabische Wort „Dschayb“ bedeutet „Kragen“ und in dem Vers wird geboten oder vorgeschrieben, die Kopftücher über den Kragen herunterzulassen.“
Zunächst einmal gab es damals keine Kleidung mit Kragen. Deshalb ist „Dschayb“ kein „Hemdkragen“ im Sinne unseres Verständnisses, sondern ein Kragen im Sinne von „der Öffnung zwischen den beiden Seiten des Kleidungsstücks“.
Außerdem gibt es in dem Vers kein Wort mit der Bedeutung „herunterlassen“ oder „loslassen“. Einige Gelehrte legen das Verb „falyadribna“ als „loslassen“ bzw. „herunterlassen“ aus. Daher wird der Vers als „Sie sollen ihre Kopftücher um ihren Hals herunterlassen“ verstanden. Das Verb „falyadribna“, das sich von der Wurzel „daraba“ ableitet, bedeutet jedoch nicht „loslassen“. Mit diesem Verb wird „den Schleier auf den offenen Kragen legen“, also „den offenen Kragen bedecken“, gemeint. Im Koran wird das Wort „falyudnina“ im Sinne von „herunterlassen“ verwendet. Wir müssen uns daran erinnern, dass Gott, wenn er einen solchen Ausdruck verwenden wollte, nicht das Verb „falyudnina“ anstelle des Verbs „falyadribna“ verwendet hätte.
Fazit
Wie man sieht, kann aus dem 31. Vers der Sure an-Nur nicht abgeleitet werden, dass es ein göttliches Gebot für Frauen ist, ihren Kopf zu bedecken.
Das Kopftuch ist eine damals verwendete Form der Bedeckung, um sich klimabedingt vor Sonne und Sandstürmen zu schützen. So bedeckten auch Männer ihren Kopf. Wie sonst kann es wegen der extremen Temperaturen in einem Wüstenklima getragen werden? (Siehe den Vers 16/81 im Koran) Mit anderen Worten ist es unangemessen, das Bedecken des Kopfes als göttliches Gebot oder moralisches Gebot zu betrachten.
In diesem Vers wird eine allgemeine Bedeckungsform für Frauen empfohlen. Anders gesagt werden Frauen in dem Vers aufgefordert, nicht ihren Schmuck/attraktive Körperteile, insbesondere ihre Brüste bzw. „Dschayb“ zu zeigen oder nicht auf sie durch Stampfen mit den Füßen aufmerksam zu machen. Also sie sollen so gehen, dass ihre Brüste sich nicht unnötig bewegen und ihre Dekolletés mit ihren Schleiern bedecken.
Außerdem ist zu beachten, dass das Haar in dem Vers nicht eindeutig erwähnt wird. Schließlich ist das Haar einer Frau kein „Schmuck“. Aber so wie der Ton einer Frau anziehend und Schmuck sein kann, kann auch ihr Haar durch die Färbung eine Funktion des Schmucks haben. Ansonsten sind Haare in ihrem natürlichen Zustand bei Frauen schon eine „Hülle“ am Kopf. Darüber hinaus ist es eine unangebrachte und willkürliche Interpretation, dass Haare, die wie Fingernägel geschnitten und weggeworfen werden können, als Schamstelle wahrgenommen und bedeckt werden, während Augen und Lippen offenbleiben.
In dem Fall, wenn man sagt, dass das „bedeckte Haar ein moralisches Gebot ist!“, sollte man fragen, warum Augen und Lippen, die attraktiver als Haare sind, nicht bedeckt zu werden brauchen. Es besteht jedoch kein Zweifel, dass die Augen und Lippen erregender als die Haare sind.
Übrigens ist anzumerken, dass dieser Ansatz die Vorstellung verstärkt, Frauen von Anfang an als „Sexualobjekt“ zu sehen. Unter den heutigen Bedingungen wäre es nicht richtig, eine solche Idee zu verteidigen oder sie als ein Element der „Fitna“ in der Gesellschaft zu sehen, die auf dem weiblichen Körper basiert.
Das bedeutet, dass das Wort „Khimar“ in dem Vers eine Hülle, ein Kleidungsstück bedeutet, das allgemein für mehrere Zwecke verwendet wird. Dazu gehören alle Arten von nicht transparenter Kleidung, die keine Körperlinien erkennen lässt, die Weiblichkeit nicht hervorhebt und Frauen vor Belästigung schützen soll.