Der Mensch besitzt bei seiner Geburt kein bewusstes Wissen von sich selbst oder von der Umwelt, die ihn umgibt. Trotzdem ist er kein Fremdkörper in der Welt, sondern gut für das Überleben gerüstet. Zunächst einmal besteht sein Körper aus den gleichen Elementen, wie sie auch in der Natur vorkommen. Die Bausteine, aus denen sich die mineralischen, pflanzlichen und tierischen Elemente der Erde zusammensetzen, bringen auch das Sperma und die Eizelle hervor, die im Moment ihrer Vereinigung den Beginn des Lebens eines Menschen markieren. Und doch weiß niemand, wie sich leblose Materie in lebendige Lebensformen verwandelt. Alles, was wir wissen, ist, dass dieser Prozess ein Geschenk des Schöpfers ist. Wir sind Kinder der Natur, die sich der Tatsache bewusst sind, dass der Schöpfer sie erschaffen hat. Dieses Bewusstsein prägt den zweiten Aspekt unseres Menschseins, unsere göttliche Seite.
Ein Kind wird normalerweise in eine Umgebung hinein geboren, die es herzlich empfängt; es erfreut sich der Vertrautheit der Eltern und des größeren Familienkreises. Mit der Muttermilch erhält es sofort die perfekte Ernährung, die genau seinen Bedürfnissen entspricht. Während es aufwächst, erlebt es die Welt als eine vollkommen geordnete Umgebung mit Bildern und Klängen, mit Wärme, Licht und Regen, mit einer unendlichen Vielfalt an Pflanzen, Früchten und Tieren. Dies alles ermöglicht dem Kind, seine Sinne, seine Gefühle und seinen Verstand, die ihm von Gott verliehen wurden, kennenzulernen und zu schulen.
Auch der Körper des Kindes funktioniert wie von selbst, ohne dass es dafür bewusste Anstrengungen unternehmen müsste. Jeder Mensch erhält in dem Moment, in dem ihm Leben eingehaucht wird, von Seinem Schöpfer das Geschenk eines sorgfältig geformten und koordinierten physischen Körpers, der das Leben schützt und reifen lässt. Nur ein geringer Teil dessen, was der Mensch besitzt, entspringt seinem eigenen Tun. Ohne die Unterstützung unseres Schöpfers könnten wir nicht einmal für unseren eigenen Körper sorgen und müssten sterben.
Der Eine, der das Universum erschuf und es dem Menschen zur Verwaltung überließ, erschuf auch den Menschen. Daher ist es nur angebracht, dass wir erkennen, worin unsere Pflichten bestehen und was uns geschenkt wurde, dass wir darüber nachdenken, wie wir für uns selbst und für das, was uns anvertraut wurde, die Verantwortung übernehmen können. Der Mensch ist das einzige Geschöpf, das sich mit seinem freien Willen dafür oder dagegen entscheidet, seine Verantwortung gegenüber dem Schöpfer zu tragen. Alle anderen Geschöpfe erfüllen ihre Pflichten, ohne darüber zu reflektieren, nichtsdestotrotz aber auf tadellose Art und Weise.
Die augenfällige Produktivität moderner Technik kaschiert unsere relative Machtlosigkeit und Verwundbarkeit. Von sich aus kann der Mensch nicht einmal ein Blatt oder eine Fliege erschaffen, obgleich es ihm frei steht, sich innerhalb der von Gott gesteckten Grenzen Seiner Schöpfung zu bedienen. Der Mensch beherrscht weder seine eigenen Körperfunktionen noch die Welt als Ganzes. Er kann nicht verhindern, dass er hungrig oder durstig wird, er hat weder Einfluss auf die Wahl seiner Eltern, seines Geburtsdatums und seines Geburtsorts noch auf seinen Körperbau oder seine körperliche Konstitution, und er weiß nicht, wann er stirbt. Zur Erhaltung und Verlängerung unseres Lebens werden wir an die Natur verwiesen.
Der Eine, der die Natur in unsere Obhut gegeben hat, hat uns auch mit intellektuellen Fähigkeiten ausgestattet, die uns erlauben, sie uns dienstbar zu machen. Unser Verstand ist dazu in der Lage, sich ein gewisses Maß an Wissen über den gesetzmäßigen Ablauf natürlicher Phänomene anzueignen und daraus Gesetze zu formulieren, die auf Gleichförmigkeit und Zuverlässigkeit basieren. Diese Gesetze sind unsere höchst unvollkommenen menschlichen Ahnungen von den höchsten Gesetzen, nach denen Gott Dinge und Ereignisse erschafft, verwaltet und kontrolliert.